Hallo.
Ich denke sehr viel nach. Über mich, über die Welt, über meine Zukunft, meine Mitmenschen. Ich lebe mittlerweile nur noch in den Tag hinein. Ich habe komplett das Zeitgefühl verloren, hätte ich den Schulalltag nicht, wüsste ich vermutlich nicht mal, welchen Wochentag wir momentan haben.
Wo ich früher engagiert nach Hause kam und mich an tausende Projekte gesetzt habe, komme ich nach 8 Stunden Schule und Interaktion mit Menschen ausgelaugt nach Hause, lege mich in mein Bett und schlafe. Manchmal höre ich auch Musik, dabei höre ich insbesondere Lieder von EDEN und/oder Crywolf, die meine Laune ziemlich gut wiederspiegeln. Nicht, weil ich mich schlecht fühlen will, sondern weil es die einzige Musik ist, die ich noch hören will, da der Bereich EDM den Bach herunter geht.
Nun kam auch die Klausurenphase, in der ich mal wieder bemerkt habe, dass ich in meinen schulischen Leistungen nachlasse (zu einem Defizit ist es glücklicherweise noch nicht gekommen). Kein Wunder, wenn ich mich nicht mehr dazu motivieren kann, etwas anderes in meinem Leben zu tun, als zu überleben. Gelernt habe ich für die Schule nie, da ich es immer ohne Probleme auf einen Schnitt von 2,2 oder besser geschafft habe. Auch für die Klausur meines Schülerstudiums im Bereich Informatik habe ich nicht gelernt, trotzdem habe ich mit 2,0 abgeschnitten. In Fächern, in denen es um logisches Denken geht, funktioniert das auch glücklicherweise weiterhin, wenn ich jedoch an Deutsch und Gesellschaftslehre mit Geschichte denke, beides Abiturfächer meinerseits, sieht die Zukunft nicht so klasse aus.
Ich lerne gerne neues, befasse mich mit Dingen, bringe mir selbst Dinge wie die Programmierung oder Hacking bei. Ich mag es, herausgefordert zu werden, ich habe meinen Spaß an Dingen, die viel Aufmerksamkeit und Konzentration meinerseits verlangen. Ich habe insbesondere das Interesse, dies im Bereich der Informatik zu tun, weswegen ich mittlerweile sechs Programmiersprachen kann, in zweien davon würde ich meine Kenntnisse bereits als "erweitert" bezeichnen.
Aber ich bin unzufrieden. Ich bin zu spät auf die Welt gekommen, um die Erde zu erkunden und zu früh, um das Universum zu erkunden. Ich bin gefangen in einer Welt, in der Terrorismus, Vorurteile und Hunger herrschen, gefangen in einem Umfeld voller Menschen, mit denen ich mich nicht identifizieren kann, gefangen in einer Gefühlslage, die mir unerklärlich ist. Ich ertrinke, ich stecke fest in meinem Leben und der Welt, wie sie ist, doch kann ich nichts tun, um diese Situation zu ändern.
Leute, die den Begriff kennen, mögen an dieser Stelle von "Weltschmerz" reden. Die Beschreibung ist für einige der Gefühle, die ich fühle, passend. Ich fühle diese Unzufriedenheit jedoch auch, wenn ich über mich als Person nachdenke. Ich weiß nicht, wer ich sein will, dabei war es mir bisher doch so klar.
(Ich führe aufgrund des Zeichenlimits meine Frage in den Antworten fort, entschuldige für den Roman)