Ums mal Philosophisch zu betrachten:
Nach dem Utilitarismus ist es IMMER das höchste Ziel, mit jeder Tat mehr Glück als Leid zu schaffen. Etwas ist dann moralisch gerechtfertigt, wenn es kurzfristig wie langfristig mehr positive als negative Folgen mit sich bringt.
Nach der Frage, ob man sich selbst das Leben nehmen darf, muss man eine Menge Faktoren beachten - es sei vorweg gesagt, dass man ein solches Szenario niemals vollständig überblicken kann.
Welches Glück bringt der Tod eines Menschen? Im Grunde keins. Es gibt nichts und niemanden, der aus dem Tod eines Menschen Glück schöpfen könnte... allenfalls der Bestatter, der einen neuen Arbeitsauftrag an Land zieht....
Der eigene Tod kann also im Grunde nur Leid verhindern - nähmlich das des Sterbenden; und das Leid anderer Personen, die unter dem Sterbenden leiden (Stichwort Tyrannen, z.B. im 2. WK).
Andererseits löst der Tod eines Menschen auch immer eine Menge Leid aus. Das seelische Leiden der Angehörigen, das körperliche Leiden des Sterbenden und das Leiden der Gesellschaft an den verpassten Chancen und Potentialen, die das sterbende Individuum birgt.
Insgesamt lassen sich die Glück/Leiden-Folgen zwar niemals überblicken (wir wissen nicht, was passiert), trotzdem siehst du, dass der Tod eines Menschen in beinahe allen Fällen mehr Leid als Glück auslöst, und somit nicht zu rechtfertigen ist.
Außerdem zeigt der Utilitarismus und seine Anwendung auf diesen Fall etwas ganz wesentliches: Der Sinn des Lebens ist nicht, alles zu haben, was man selbst je haben wollte - es geht darum, möglichst viel Glück zu schaffen. Nicht mehr und nicht weniger.
Pass auf dich auf! ;-)
LG