Postest du hier auch, wenn du wissen willst, wie spät es ist?
Die Frage ist einfach beantwortet:
Cortison würde, wenn überhaupt, aus ärztlicher Sicht nur Sinn machen, wenn dein Tinnitus mit einem akuten Hörverlust oder einer Entzündung im Innenohr einhergeht und das Ohrgeräusch erst vor wenigen Tagen aufgekommen ist.
HNO-Ärzte folgen im Umgang mit einem akuten Tinnitus oft einer antiquierten Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde. Und diese Leitlinie empfiehlt, einen akuten Tinnitus genauso zu behandeln wie einen Hörsturz. Und beim Hörsturz lautet die Empfehlung eben, es mit Cortison zu versuchen.
Wenn man sich die Studienlage ansieht, ist es aber unwahrscheinlich, dass Cortison bei deinem Tinnitus etwas ausrichten würde. Manche, sehr kleine Studien zeigten bei einigen Patienten scheinbar einen minimalen Effekt, andere, größere Studien ergaben keinerlei Effekt.
Für sämtliche anderen Medikamente, insb. Ginkgo-Mittel (Tebonin, Gingium usw.), ist durch viele große Studien klar belegt, dass sie bei Tinnitus keinerlei Effekt haben:
LG, Jolanda
Hinter Tebonin steckt die skrupellose Pharmafirma Dr. Schwabe. Die bewerben dieses Ginkgo-Mittel seit Jahrzehnten mit einer unglaublich dreisten Lügen-Kampagne, obwohl ALLE wissenschaftlichen Studien ergeben haben, dass das Zeugs überhaupt keine Wirkung hat, weder bei Tinnitus noch bei Gedächtnisstörungen und so weiter.
Schlimm, dass es überhaupt in Deutschland legal ist, Werbung für nachweislich nutzlose Medikamente zu machen, oder? Eigentlich gehören die Manager von Dr. Schwabe dafür genauso in den Knast wie Bankräuber oder Trickbetrüger, finde ich.
LG
HNO-Ärzte können bei einem Tinnitus fast nie etwas ausrichten. Wenn sie keine organische Ursache (z.B. eine Erkrankung des Ohrs) feststellen können, sind sie im Grunde machtlos. Denn es gibt gegen Tinnitus eben keinerlei Medikamente, die helfen, und auch keine Operationen oder Ähnliches.
Das heißt, der erste HNO-Arzt, bei dem du warst, hätte dich überhaupt nicht irgendwie behandeln können! Du müsstest eher einen Groll gegen den anderen HNO-Arzt haben, der dir für 500 Euro eine Infusionsbehandlung andrehen wollte. Das grenzt an Betrug, denn es ist seit vielen Jahren eindeutig erwiesen, dass Infusionen bei Tinnitus überhaupt keinen Effekt haben.
Ein guter HNO-Arzt müsste sich eine halbe Stunde Zeit nehmen und sich auch ein Bild von deinen Lebensumständen machen. Dann könnte er sehen, inwieweit Stress bei dir den Tinnitus ausgelöst hat (Stress ist eindeutig die wichtigste Tinnitus-Ursache) und dir guten Rat geben, wie du Stress abbauen und dich entspannen kannst.
Je mehr man sich entspannt, je besser man sich ablenkt und je weniger man den Tinnitus beachtet, desto wahrscheinlicher ist es, dass er wieder abklingt oder zumindest nicht zu einem Problem wird.
Leider haben die HNO-Ärzte meistens kaum Ahnung von Tinnitus, selbst wenn einer sich auskennt, würde er von keiner Krankenkasse für eine ausführliche Beratung bezahlt. Deshalb helfen HNO-Ärzte einem bei Tinnitus in der Praxis fast nie.
Ich bin leider auch an mehrere grauenhafte HNO-Ärzte geraten, als ich meinen Tinnitus bekam. Schlimm.
Trotzdem, Kopf hoch! Ich habe heute mit meinem Tinnitus gar kein Problem mehr. Die meiste Zeit überhöre ich ihn, Und wenn ich ihn mal bemerke, dann lässt er mich eigentlich völlig kalt.
Das dauert meist eine Weile, aber die wenigsten Menschen leider längerfristig unter dem Geräusch.
Liebe Grüße
Hallo Selena,
es gibt leider keine Medikamente gegen Tinnitus. In den 90er Jahren erfand die Pharma-Industrie das Märchen, das ein Tinnitus von Durchblutungsstörungen kommt und deshalb mit durchblutungsfördernden Medikamenten (chemisch oder Ginkgo) behandelt werden kann.
Das ist aber seit vielen Jahren durch große Studien eindeutig widerlegt. Leider gibt es noch immer viele HNO-Ärzte, die sich seit 20 Jahren nicht mehr fortgebildet haben und Ihren arglosen Patienten Quatsch erzählen.
Glaub mir, das beste, was du bei einem akuten Tinnitus tun kannst, ist:
1. Den Tinnitus so wenig wie möglich beachten, dich ablenken, Stille meiden und dir etwas Gutes tun (Ich meine nicht shoppen gehen, sondern wohltuende Aktivitäten).
2. Stress abbauen und dich systematisch entspannen, z.B. mit leichtem Sport, Yoga, Entspannungsübungen wie Progressive Muskelentspannung.
Also keine Panik. Meist verschwindet der Tinnitus innerhalb der ersten Wochen wieder, außer, man macht sich verrückt und fixiert sich total darauf.
LG, Jolanda
Leider bist du mit deinem Arzt an einen absoluten Vollpfosten geraten, der sich offensichtlich seit 20 Jahren nicht mehr weitergebildet hat!
Dass Tinnitus durch Durchblutungsstörungen kommt, ist seit langer, langer Zeit widerlegt. Außerdem ist ganz eindeutig erwiesen, dass Ginkgo bei Tinnitus keinerlei Wirkung hat.
Das beste, was du kurzfristig machen kannst, ist:
1. Gezielt Stress abbauen und dich entspannen, zum Beispiel auch durch leichten Sport, Yoga oder Entspannungsübungen.
2. Dich ablenken, aktiv bleiben, dem Tinnitus so wenig Raum wie möglich geben. Auf keinen Fall sollte man "im stillen Kämmerlein" sitzen und dem Tinnitus zuhören.
Keine Sorge! Selbst, falls der Tinnitus nicht wieder verschwindet: Wenn man sich nicht unnötig hineinsteigert, gewöhnt sich das Gehirn bei den meisten Menschen bald an das Geräusch und blendet es dann immer mehr aus. (So wie das zum Beispiel auch mit dem Geräusch des Atmens geschieht.) Da du sagst, es geht jetzt schon besser, ist dieser Vorgang bei dir auch schon im Gange!
In den meisten Fällen ist ein Tinnitus dann nach einer Weile kein nennenswertes Problem mehr, und man beachtet ihn kaum noch.
Alles Gute! LG
Noiser und auch Kombinationsgeräte aus Masker und Hörgerät gibt es in einfachen Varianten kostenlos auf Rezept vom HNO-Arzt.
Liebe Grüße
Jolanda
Das Ginkgo gegen Ohrgeräusche hilft, ist leider ein Märchen der Pharma-Industrie.
Gingko-Präparate und auch alle anderen durchblutungsfördernden Medikamente sind gegen Tinnitus vollkommen wirkungslos. Das ist seit Jahren durch Dutzende große wissenschaftliche Studien ganz eindeutig erwiesen.
Und deshalb werden solche Arzneien von den Krankenkassen auch seit Jahren nicht mehr bezahlt.
Es ist leider so: Es gibt keine Medikamente gegen Ohrgeräusche! Jedenfalls keine, die tatsächlich helfen.
Liebe Grüße und alles Gute für dich!
Jolanda
Tebonin 120mg Tabletten würde das heilen ohrengeräusch
Lieber Hasim,
mit der Frage, ob Ginkgo-Medikamente wie Tebonin gegen Tinnitus helfen, habe ich mich auch beschäftigt. Leider erst, nachdem ich schon zig Euro für Tebonin ausgegeben hatte, weil mein HNO-Arzt es mir geraten hatte.
Ich habe es zehn Wochen lang eingenommen, ohne jede Besserung!
Ich glaube, JEDER sollte das lesen und der verdammten Pharma-Industrie kein Geld mehr für sinnlose Arzneien in den Rachen schmeißen.
Alles Gute dir!
LG Jolanda
Es gibt so unglaublich viel Halbwissen rund um Tinnitus! Fakt ist: Die meisten Menschen mit Tinnitus haben ein normales oder annähernd normales Gehör. Das haben Studien klar gezeigt.
Das Hörvermögen des Menschen nimmt bereits ab der späten Jugendzeit automatisch allmählich wieder ab, weil einfach jedes Jahr eine gewisse Anzahl der Haarzellen in der Hörschnecke absterben. Ab einem gewissen Alter wird man also bei fast allen Menschen eine mehr oder weniger ausgeprägte Hörschwäche feststellen. Bei Menschen, die Tinnitus haben, ist das natürlich nicht anders. Die von "max0t0mich" zitierte Studie ist deshalb völlig irreführend.
Aber trotzdem sollte man natürlich auf sein Gehör Acht geben. Es lässt nun einmal nicht reparieren.
Die Lösung für mich (und vielleicht auch für dich) ist einfach ein guter, halbwegs professioneller Gehörschutz.
Ich persönlich habe meinen Tinnitus auf einem Festival bekommen, wobei aber noch viele andere Faktoren eine Rolle gespielt haben (Nasennebenhöhlenentzündung, Antibiotika, großer Stress usw.) Ich war dann zwei Jahre lang sehr vorsichtig mit hohen Lautstärken, habe mich dann aber entschieden, dass ich unmöglich für den Rest meines Lebens auf den Spaß am Tanzen und Live-Musik verzichten kann.
Über einen Tipp bin ich auf den Hörschutz "Sonic Defenders" aufmerksam geworden. Den gibt es schon für rund 20 Euro z.B. bei Amazon. Er ist in zwei Stufen einstellbar und sehr unauffällig. Und er dämpft auch die gefährlichen tiefen Frequenzen gut ab. Alles klingt damit dann immer noch ziemlich klar und ausgewogen. Und leisere Klänge wie ein Gespräch mit dem Gegenüber versteht man damit auch noch gut. Kein Vergleich zu dem "Matsch-Sound", den man mit Oropax oder so hört.
Also: Du bist natürlich letztlich selbst verantwortlich und trägst das Risiko. Es ist durchaus möglich, dass ein Tinnitus auch schlimmer wird. Aber mein Tipp wäre: einen guten Gehörschutz benutzen und Spaß haben! Dabei aber trotzdem Vorsicht walten lassen.
Zum Beispiel würde ich mich selbst mit Gehörschutz niemals im Berghain neben einen dieser krassen FunctionOne-Boxentürme stellen:) Begib dich auf jeden Fall niemals in Lautstärken, die dir unangenehm sind!
Alles Gute! Jolanda
Ja, Porto ist wirklich einen Abstecher wert.
Ansonsten UNBEDINGT zum Praia do Meco, etwa eine Dreiviertelstunde mit dem Auto südlich von Lissabon. Das ist einer der spektakulärsten Strände Europas. Wahnsinn! Aber Vorsicht: Die Wellen dort können tückisch sein.
Ein akuter Tinnitus würde eine vorübergehende Krankschreibung auf jeden Fall rechtfertigen! In letzter Zeit habe ich viel über die Hintergründe von Ohrgeräuschen gelernt. Stress ist definitiv eine Hauptursache von Tinnitus, oft sogar die einzige. Das sagen mittlerweile selbst bekannte Neurowissenschaftler. Stress erhöht die Verstärkung im Hörsystem, dadurch wirkt ein Tinnitus dann lauter.
Ich war wegen meines Tinnitus in Kombination mit einem Burnout fast 6 Wochen krankgeschrieben und habe es hinterher eher bereut. Ich bin in der Zeit von einem Arzt und Heilpraktiker zum nächsten gerannt. Nichts hat geholfen und es ging mir dann immer schlechter statt besser.
Vor allem muss man sich darüber im Klaren sein, dass nicht nur die Arbeit, sondern auch Ängste und Sorgen, negative Gedanken und Grübelei sehr viel Stress auslösen. Und für all das hat man durch eine Krankschreibung womöglich noch viel mehr Zeit.
Wenn man sich wegen eines Tinnitus krankschreiben lässt, sollte man sich unbedingt die ganze Zeit ablenken, gerade auch akustisch (Musik oder Naturgeräusche hören). Und möglichst auch Entspannungsübungen machen, wie Yoga oder Autogenes Training, das hilft am besten gegen Stress!
Liebe Grüße & alles Gute
Jolanda
Hallo Feuerfrau,
damit beschäftige ich mich auch gerade! Es gibt mehrere Ansätze für eine Musiktherapie bei Tinnitus: die Tinnitus-Musiktherapie nach dem Heidelberger Modell, die "tinnituszentrierte" Musiktherapie nach Annette Cramer und das Hören frequenzgefilterter Musik wie bei der Smartphone-App Tinnitracks.Auf der Webseite www.Earnoise.Care findet sich eine hervorragende Übersicht, in der die verschiedenen Ansätze erklärt und verglichen werden:
www.earnoise.care/tinnitus-musiktherapie/
Auch der genaue Ablauf und die Erfolgsquoten werden dort anhand wissenschaftlicher Studien aufgeführt. Vor allem die Therapie nach dem Heidelberger Modell scheint eine mögliche Alternative zur Tinnitus-Retrianing-Therapie zu sein.
Viele Grüße