Mini Verkehrsunfall, was soll ich machen?

Also, ich hatte eben gerade einen kleinen Verkehrsunfall (ich aufm Motorrad, der andere war im Auto). Es war so, dass ich hinter ihm herfahre und wir von der Hauptstraße abfahren. Wir sind nun auf einer Straße mit einer Fahrbahn pro Richtung und neben uns ist eine durchgestrichene Linie.

Dann wird er plötzlich langsamer und nur wenig meter weiter vorne Rechts ist eine Straße. Ich nehme an, dass er da rein fahren will und überhole ihn über Links (mit sehr wenig Abstand, das war mein Fehler). Plötzlich blinkt das Auto Links und biegt direkt Links ab (Er meinte, er wollte umdrehen). Naja, er biegt halt ab und fährt direkt in mich rein.

Ich falle nicht und kann mich halten, er bietet an, dass wir in eine Seitenstraße reinfahren. Wir gucken uns die Schäden an (sein Auto hat eine paar dicke Dellen in der hinteren Tür und starke Kratzer an der Fahrertür)(Meine 125er hat überall ein paar Schrammen (nicht so schlimm) und ein kleiner Riss ist an einer Stelle passiert, wo er sich nicht ausbreiten kann). Wir tauschen Nummern aus, wollen aber erstmal nicht die Polizei rufen (Fehler?). Ich habe auch einen Zeugen (ein Motorradfahrender Freund, der Zufällig zur gleichen Zeit mit aufm Schulweg war). Ich habe mir ausserdem nicht sein Kennzeichen gemerkt, aber weiss was für eine Marke + Model, es war.

Jetzt meine Fragen, meint ihr ich war Schuld? War es seine oder beidseitige Schuld?

Ich weiss nunmal nicht, ob ich versuchen soll, dass seine Versicherung zahlt, oder ob ich mich damit nur selbst f*cke und am Ende meine Versicherung zahlen muss.

Danke fürs lesen und für die Umfrage, wär nett wenn ihr eure Meinung mit einem Kommentar begründet :) bei Fragen fragen

...zum Beitrag
Beidseitige Schuld, weiteres Vorgehen irrelevant

Hi,

Wenn das an der Stelle passiert ist, die du oben eingezeichnet hast, dann habt ihr beide eindeutige Fehler begangen und keiner ist "gänzlich unschuldig" (Kreuzungsbereich, besondere Vorsicht). Über durchgezogene Linien wird nicht gefahren, von beiden nicht. Du hättest dort auch nicht überholen dürfen, denn dazu musst du auf die Linksabbieger Spur, sprich in den Gegenverkehr, um den notwenigen Abstand zu dem Überhoten aufzubauen. Natürlich hätte er auch trotz blinker in den Spiegel schauen müssen, denn der Überholende hat Vorrang, was oft vergessen wird. Rechtfertigt aber keine "dummen" Aktionen des Überholnden wie schneller Fahren als erlaubt oder über durchgezogene Linien zu fahren. Du merkst schon wie viel es hier zu Argumentieren gibt. Irgendwas zu beweisen ist eh schwierig. Da wir die genauen Gegebenheiten nicht kennen ist es noch uneindeutiger, denn oben schreibst du "eine Spur pro Richtung". Die Kreuzung im Bild hat aber eine Linksabbiegerspur.

Da hier vermutlich "Aussage gegen Aussage" und "Beide hätten das was sie getan haben nicht tun dürfen" rauskommt, da beide ihre Sorgfaltspflicht verletzt haben, läuft es für mich (bin kein Anwalt) auf 50:50 raus.

Frage:

Was ist für dich "billiger"? Denke auch daran, dass deine Verischerung dich vermutlich hochstufen wird, wenn du Teilschuld bekommst. Wie lange musst du unfallfrei Fahren um das wieder "rauszubekommen"? Lohnt es sich da den Schaden durch die Versicherung regulieren zu lassen?

Da ich auch Zweirad fahre kann ich deinen Ärger vestehen. Ich hätte früher in der Situation (vorne der ist langsam, weis nicht so recht wo er hinwill) vermutlich auch überholt. Aber die Erfahrung hat mich gelehrt dass Gedult immernoch dein bester Begleiter im Straßenverkehr ist. Sobald andere mit dir auf der Straße sind, lass dir Zeit. Gerade als Zweiradfahrer kostet es dich schneller das Leben, als es dir lieb ist.

Ich persönlich würde immer die Polizei rufen, egal wer Schuld ist. Sonst sagt immer jeder was anderes, kann sich plötzlich nicht mehr erinnern...

(Dies ist keine Rechtsberatung, sonder meine persönliche Auffassung.)

Grüße

...zur Antwort