Antwort
Tut mir leid, wenn dir meine Antwort nicht ganz in den Kram passt, aber "Wie kann man psychische Probleme haben, für mich sind das schwache Menschen", hört sich eher nach der Denkweise eines "schwachen" Menschen an. Wieso sind Personen mit psychischen Problemen ein Problem? Nehmen wir mal den Ernstfall als Beispiel (sorry): Eine junge Frau wird vergewaltigt, sie hat Monate danach noch Probleme mit Berührungen, zieht sich zurück und verfällt in ein tiefes Loch - wo sind diese psychischen Probleme nicht nachvollziehbar und schwach? Jeder Mensch, mit psychischen Problemen hat seine Hintergründe, wieso er ein Päckchen zu tragen hat. Ausschlaggebend ist wie man damit umgeht. Entweder man hat den Rückhalt einer starken Familie, oder starken Freunde bzw eines starken Partners und findet gemeinsam einen Weg aus der miesere. Oder man wendet sich an Fachleute, weil die Psyche keinen Ausweg aus der verzwickten Situation findet und man ohne Hilfe keinen Ausweg findet und man sich eher im Problem verrennt. Menschen mit psychischen Problemen sind keine schwachen Menschen - schwach sind meiner Meinung nach nur die Menschen, die in eben solchen Situtationen der Meinung sind in ihrem Selbstmitleid zu versinken, ihre Probleme durch Aggression etc. zu einem Problem anderer machen, oder ihre Probleme mit Alkohol oder Drogen verblenden. Und noch schwacher sind Personen, die ohne irgend ein Hintergrundwissen, der Meinung sind das jemand schwach ist weil er unter Depression oder Angst-, Zwangsstörungen leidet. Stark ist eine Person, wenn sie über den Tellerrand schauen kann, sich, wenn sie ihre Nase schon in die Probleme eines anderen stecken muss, mit dem Problem des Menschen auseinander setzt, es versucht zu verstehen und um zu helfen und/oder wenn man selbst betroffen ist, man einen psychischen Tiefpunkt als Hinternis sieht das zu überwinden gilt und man nicht aufgibt bis man es geschafft hat. Solche Menschen haben richtig Stärke und können anderen durch ihre dazu gewonnenen Erfahrungen später sogar besser helfen, als die deiner Meinung nach "starken" Menschen. Schade finde ich es auch, dass dein Vater dich davon abhalten will, das du dir Hilfe holst. Ich hoffe, dass hast du mittlerweile trotzdem gemacht. Man muss sich nicht dafür schämen, wenn in der Familie mal jemand ein Problem hat. Aber leider findet sich das heutzutage noch oft, dass der "Ruf der Familie" über die Gesundheit geht...