Ich (20) habe die Befürchtung, dass Ich unter einer Sexualstörung leide. Ob das der Fall ist, kann Ich hier im Internet natürlich nicht erfahren, aber Ich würde mir trotzdem gerne eure Meinung anhören.Wenn Ich und mein Freund (22) Sex haben (1x/Monat), oder Ich allgemein einen Orgasmus hatte, fühle Ich mich einfach nur schlecht. Ich werde traurig, fange danach oder währenddessen an zu weinen. Ich schäme mich richtig, was Ich dann getan habe. Ich leide ebenfalls unter Vaginismus (Scheidenverkrampfung), was den Sex auch nicht sehr einfach geschweige schön macht. Er geht zum Glück gut damit um und steht mir seelisch bei und weiß alles von meinen Problemen, aber mehr Körperlichkeit wünschen wir uns natürlich beide, auf mir lasten große Schuldgefühle. Nicht nur gegenüber ihm, sondern auch gegenüber mir. Mir schießen ständig Gedanken à la "Gute Menschen tun so etwas nicht." in den Kopf. Ich fühle mich ekelhaft und abartig. Da Ich eine Vorliebe für BDSM (mich als dominanten Part) habe, fühle Ich mich, als wäre Ich eine Perverse. Ich hatte erst zwei Geschlechtspartner (für meinen jetzigen Freund bin Ich die erste), hatte mit diesen aber kein besonders schlechtes Erlebnis mit denen.Nur die Probleme mit der Scham waren halt schon immer da. Als Teenager war Ich auch nie auf Parties o.ä. Aber auch Sex in Medien und Gesellschaft ekeln mich an: Die Frau als Lustobjekt, Verpöhnung weiblicher Sexualität und Fixierung auf den Mann. Ich besitze viele Merkmale, die als sexuell natürliche Reize gesehen werden (nicht absichtlich von mir eingesetzt) und bin auch attraktiv, deswegen wurde Ich im Internet und auch im Reallife oft angegraben, was mir äußerst missfällt und schnell Vorurteile gegebüber Männern macht. Dazu kommt noch meine Familie. Antisexuell wurde Ich zwar nicht erzogen, aber Sexualität war irgendwie schon immer ein Tabuthema, Ich hatte bis heute niemanden, mit dem Ich über so etwas reden konnte. Als Mama ist es zwar normal, dass man immer seine kleinen Kinder behalten möchte, aber jetzt bin Ich 20 und allgemein ein sehr (monogam) amoröser und sexueller Mensch mit vielen ausgefallenen Fantasien, die Ich in meinem Leben wahrscheinlich niemals ausleben werde. Man hat mir immer ein schlechtes Gewissen gemacht, zB mit "zu jung für Sex", obwohl Ich schon über 18 war, oder ganz harmlose Kleidung war direkt schon zu "sexy", egal ob einfache lässige Kniestrümpfe oder ein süßes Kleid, welche man heute so trägt (und absolut nicht zu kurz sind). Meine Stiefmutter hat mich immer aufgezogen, als Ich damals mit 12 eine Händchenhaltbeziehung hatte, fragte sie mich ständig, ob wir schon in der Kiste waren und weiteres, was mir furchtbar unangenehm war. Ich war vor 2 Jahren 3 Jahre in Therapie, dort wurde meine Sexualität aber nie angesprochen, da Ich mich zu sehr geschämt habe, darüber zu sprechen. Ich werde demnächst eine neue Therapie beginnen, bei der Ich auf dieses Thema intensiv eingehen möchte, da Ich merke, wie belastend es für mein Leben ist.