Ich weiß nicht, ob das jetzt schon zu spät ist...

Ich war jedenfalls in der Forensik. Also eine (extrem) geschlossene Klinik. Ist ziemlich anders als eine normale. Ich habe das schlimmste Trauma meines Lebens dadurch erlitten. (Es war Kinder- und Jugend.)

Ich war weder suizidal, noch fremdgefährdend wohlgemerkt. 

Ich kam dort an, und das erste, was ich hörte war Geschrei wie von einem Tier. Aber es war ein Mensch. Sofort waren tausende Pfleger dort. So viel zu meinen ersten Sekunden dort. 

Ich saß in einem Raum (nicht im Time-Out Raum, wo man üblicherweise am Anfang hinverfrachtet wird zur Beruhigung) in dem NICHTS war. Ich wurde vorher auch abgesucht. Und so saß ich dann 7 Tage auf der Matratze auf dem Boden. Ich durfte nicht mal ein Buch haben. Und generell haben einen die Pfleger dort behandelt, als wäre man der letzte Dreck und komplett lebensunfähig. (PS. Ich stand zu der Zeit mit beiden Beinen voll im Leben, Abitur etc.)

Man wird komplett entmündigt. Man darf sich nicht mal allein Wasser holen gehen. Alleine duschen und auf‘s Klo durfte ich auch nicht. Sobald ein kleiner Löffel fehlt, wird die komplette Station auf den Kopf gestellt. Mein Bad wurde bis zu meiner Entlassung (6 Wochen später) nicht aufgeschlossen und ich durfte bis dato auch immer noch keine Seife haben. Und jedes kleinste Detail wird notiert. Privatsphäre = null. (zB. Hat Durst; geht auf Toilette, etc.)

Zum Thema Therapie: in diesen 6 Wochen hatte ich exakt 3 Gespräche. Mit 2 verschiedenen Psychologen. 

ABER: war wie gesagt die Forensik. Und meine persönliche Erfahrung. Kann natürlich überall anders sein. Und es waren auch nur Bruchstücke meiner Erlebnisse. Ich könnte ein Buch darüber schreiben. Aber es ist vielleicht einen kleinen Eindruck wert. Sorry für den Roman. ;)

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