Hallo zusammen, ich habe einen 17-jährigen Sohn, der vor 3 Jahren abgehauen ist und immer wieder erzählt, ich hätte ihn 6 Jahre lang geschlagen. Zunächst wurde ihm nicht geglaubt. Er ist in eine Stadt geflohen, die 3 Stunden von hier entfernt ist, weil er dort ein Mädchen kennengelernt hat. Ich habe ihm mehr oder weniger verboten, dorthin zu gehen, weil es unrealistisch ist, dass sie sich überhaupt sehen können. Fast zeitgleich ist sein Vater wegen Alkohol gestorben, weshalb auch kein Kontakt bestand. Jedenfalls wurde er dort im Heim in Obhut genommen, und ich war zuversichtlich, dass es mit deren Hilfe wieder klappen würde zwischen uns. Das Gegenteil passierte: Die Lügen blieben bis heute, und die Betreuer, mit denen ich immer wieder gesprochen habe, haben ihm anscheinend alles geglaubt.

So beschloss ich vor 2 Jahren, das Sorgerecht abzugeben, weil ich nicht mehr konnte und mir sowieso niemand zugehört hat. Dazu kommt, dass meine Mutter die ganze Zeit auf der Seite der Betreuer und meines Sohnes ist, was dazu führt, dass er sich natürlich bestärkt fühlt, weiterzumachen. Letztes Jahr, nach langer Funkstille, schrieb er mir wegen BAföG. Ich habe mich sehr darüber gefreut, weil wir uns ganz normal unterhalten konnten. Plötzlich kam Weihnachten, und ich erhielt eine E-Mail vom Jugendamt und den Betreuern, in der stand, was mir einfallen würde, ohne deren Einverständnis mit ihm Kontakt aufzunehmen. Zu Weihnachten wollte er zu meinen Eltern, weshalb ich fernbleiben sollte. Ich habe das dann traurig hingenommen, weil ich wusste, dass sich in meiner Familie sowieso niemand für mich einsetzen würde. Also verbrachte ich still Weihnachten mit meinem jüngeren Sohn, der übrigens auf mein Drängen hin am Anfang auch befragt wurde, ob es Schläge gegeben hätte, und er verneinte das natürlich.

Inzwischen ist es so weit gekommen, dass ich durch diesen Stress herzkrank geworden bin. Seit letztem Jahr habe ich auch nichts mehr von ihm gehört, bis letzte Woche, als er schrieb, sein Therapeut wolle mit mir sprechen, und ich hörte einen sarkastischen Unterton heraus, als würde er wieder etwas gegen mich planen. Was soll ich tun? Die Betreuer helfen nicht, und er kommt einfach so mit seinen Lügen durch. Ich bin völlig am Ende.

Meine Mutter hat mir immer gezeigt, dass ich nicht willkommen bin, aber dass die beiden so einen Hass auf mich haben, verstehe ich einfach nicht. Meine Mutter ist seit 13 Jahren schwerkrank, und trotzdem tue und mache ich alles für sie. Aber wenn es um meinen Sohn geht, stellt sie auf stur und geht nicht ans Telefon, weil sie weiß, was sie da gemacht hat. So kann es nicht weitergehen. Wenn es um dieses Thema geht, stellen alle in der Familie auf Durchzug. Ich war diejenige, die mit allen gesprochen hat und versucht hat, eine Lösung zu finden.