Es ist nicht einfach, den schlechten Ruf zu ignorieren, wenn es das tägliche Leben beeinflusst.
Was man getan hat, dass man ihn hat? Keine Ahnung, darüber zerbreche ich mir selbst den Kopf. Wahrscheinlich war man zu oft zur falschen Zeit am falschen Ort.

Aber es stimmt schon, es beeinträchtigt das alltägliche Leben. Einfache Dinge, wie Einkaufengehen werden zur Herausforderung. Normale Routine-Aufgaben des Alltags, über die man in der Regel nicht nachdenkt und so nebenbei macht, muss man sich auf einmal fünfmal überlegen, weil eine unüberlegte Bewegung bereits den Zorn einer Person erregen könnte.

Ja, ich weiß, es ist hart. Man weiß selbst, dass man viel im Leben erreicht hat, aber die anderen sehen es einfach nicht, oder sie wissen es wohl, aber werfen es zusammen - mit der ungeliebten Person - mit auf den Müllhaufen.

Ich habe mir auch zeitlang jeden Satz fünfmal überlegt, bevor ich ihn ausgesprochen habe, und mir doch bei jedem zweiten Satz eine Spitze eingefangen, ich habe mir zehnmal jede Bewegung überlegt, aber mittlerweile denke ich gar nicht mehr daran - Da ich es eh keinen Recht mache, mache ich ungeniert, was mir in den Sinn kommt. Ich rechtfertige mich nicht mehr, sondern sage einfach "So wird es gemacht. Punkt."

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Eigenes Buch - Herzenswunsch, aber völlige Blockade

Hallo zusammen,

seit ich denken kann, ist Literatur und das Schreiben meine Leidenschaft. Ich liebe es, meine Fantasie in Geschichten zu verpacken. Ich habe Kurzgeschichten veröffentlicht, meist aber für mich selbst geschrieben.

Seit 15 (!) Monaten sitze ich jedoch an meinem ersten Buchprojekt. Schreibblockaden sabotieren es immer wieder. Obwohl es meine Leidenschaft ist, sitze ich oft vor dem blinkenden Cursor. Morgens und Vormittags habe ich innerlich noch vor Ideen gesprüht, aber komme ich nach Feierabend endlich zum Schreiben, korrigiere ich verzweifelt fast zwei Stunden an einem Satz herum, oder weiß bei einer Szene nicht weiter. Oder ich denke, den Scheiß kauft doch niemand.

Ich schreibe einen fiktionalen Autobiografischen Roman. Im Oktober 2023 habe ich voller Enthusiasmus gestartet, meine Finger flogen nur so über die Tasten, von der Handlung her habe ich auch direkt mit dem Konflikt begonnen. Tausend Ideen flogen mir nur so zu, die ich eifrig ins Manuskript hämmerte, bis stattliche 1.000 Seiten standen. Die ersten Schreibblockaden kamen, als ich mein Manuskript mit anderen Büchern verglich und feststellte, dass sowohl mein Schreibstil, sowie der Satzbau die reinste Katastrophe sind. Auch, weil es ja eine Biografie ist, mir sämtliche Erinnerungen noch fehlten und ich bei Lücken improvisieren musste und nicht wusste wie.

Zum Projekt: ich schreibe meine Vergangenheit als 13 jährige. Der Zeitraum spielt von Sommer 1994 bis Dezember 1995, da es ein für mich sehr wichtiger und aufrührender Lebensabschnitt war, den ich auch in 80 Jahren nicht mehr vergesse. Fiktional nenne ich das, da ich additional Handlungsstränge dazu erfinde oder Geschehnisse aufbausche, weil meine real erlebte Vergangenheit allein wirklich zu langweilig wäre. Also ich habe meine Fantasie eingebaut und spannende Konflikte eingebaut.

Ich habe mich in verschiedenen Schriftsteller-Foren angemeldet, Testleser arrangiert, Leseproben eingestellt, in denen man mir sagte: Text zu überladen. Andere sagten: Langweilig. Und noch jemand anderes sagte: für dich ist die Vergangenheit wichtig, du findest es spannend, leider aber es ist wirklich nichts Besonderes…

Es war mein Herzblut, meine Geschichte zu teilen. Beim Schreiben selbst habe ich den turbulenten Herbst 1994 und das nicht weniger aufreibende Jahr 1995 noch einmal sehr intensiv durchlebt, als sei es eben erst passiert: 1. Liebe u. Verlust, Mobbing, wie sich alle zwischen mich und meinen Freund stellten, ein Trauerfall, der unsere Familie fast auseinandersprengte, aber auch wie man in den 90er Jahren ohne Internet und Smartphon lebte… Mein Schreiben kamen die Emotionen wieder hoch: Ich war wieder wütend, mal auch traurig, mal habe ich regelrecht gezittert, sodass ich nicht weitertippen konnte. Aber alles bisher nur für mich selbst. Mein Manuskript verfault hier auf dem Tablet und ich bin unterdessen so blockiert, dass ich keinen einzigen Satz mehr zustande bringe. Schreibblockade hat mich voll im Griff.

Ich müsste das einmal geschriebene regelrecht sortieren, weil es ein einziger Klumpatsch ist. Das schwerste ist der Buchanfang, zu welchem Zeitpunkt fange ich an, und wie fange ich an, dass es den Leser sofort fesselt.

Ich musste das einfach mal von der Seele reden. Es ist mein Herzenswunsch, das Buch endlich rauszubringen. Ich hatte vor 15 Monaten blauäugig begonnen, drauflos geklimpert und meine Fähigkeit, Spannung aufzubauen, die Handlung zu spinnen, völlig überschätzt. Ich hatte mir arrogant eingebildet, ich schreib das Buch mal eben runter, dann steht es bald in der Buchhandlung im Regal. Habe mir oft so schön ausgemalt, wie meine Freunde und Bekannten es bald in den Händen halten. Aber paar Testleser und ein Lektor haben mir klargemacht, dass ich das Buch wohl besser nur für mich selbst schreibe, und das meine Fähigkeiten wohl woanders liegen, als beim Schreiben.

Ich setze mich zwar immer noch ans Manuskript, überarbeite, aber mir vergeht immer mehr der Mut und ich muss mich wohl mit dem Gedanken anfreunden, es an den Nagel zu hängen.

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Es ist bei mir schon öfter vorgekommen, dass ich meine Fähigkeiten völlig überschätzt habe. (Gitarre, Tanzen, Fußballspielen) Schon oft hat man mir gesagt: „Liebe Ela, es ist keine Schande, sich selbst einzugestehen, dass man etwas nicht kann). Was mache ich nur? An dem Projekt hing all mein Herzblut. Und es reicht mir einfach nicht, die Erinnerungen nur für mich selbst zu schreiben. Ach, es ist einfach so ärgerlich – und es fühlt sich tatsächlich wie Liebeskummer an, wenn ich mal nicht schreiben kann, mich eine Schreibblockade einholt und ich sinnlos YouTube-Videos gucke oder stundenlang bei Facebook scrolle.

Liebe Grüße

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Zunächst die gute Nachricht: Ich habe seit dem

letzten Eintrag sehr viel geschafft! Auch einen Weg gefunden, Schreibblockaden aufzulösen: Der Clou: Man ist ja immer Autor, auch wenn man gerade nicht am Laptop sitzt. Unterwegs kommen mir meistens die Ideen. Dann zücke ich sofort das Smartphone und schreibe sie auf. Denn wenn ich warte, bis ich wieder zuhause bin, habe ich die Ideen im entscheidenden Moment vergessen…

Das Schreiben ist eine interessante Reise. Ich erlebe die Ereignisse, die ich vor 30 Jahren erlebt habe, noch einmal, als seien sie frisch. Oft verwirrt mich der heute veränderte Blickwinkel darauf und ich verstehe jetzt Dinge, die ich damals nicht verstanden habe.

Das Schreiben ist wie eine innere Reinigung; ich erlange viele Erkenntnisse über mich selbst. Protagonistin Ela ist meine ständige Begleiterin (mein früheres Ich mit 13 Jahren), auch wenn ich gerade nicht schreibe, bin ich Autorin. Ich scanne die Umgebung, Ideen kommen schon, wenn ich eine interessante Baumgruppe oder kleine Kirche sehe, die als Schauplatz dienen können – Aber ich habe massive Probleme, den Leser bildlich an die Orte zu führen. Habe ich Frust, oder will was loswerden, lade ich es Ela auf die Schultern. Ich bin gefühlt nicht mehr allein unterwegs, Ela sitzt und geht ständig neben mir, mal sehe ich die Welt durch die Augen der Dreizehnjährigen und verstehe wieder, warum sie gehandelt hat, wie sie es getan hat, dann wieder vereinen sich die Dreizehnjährige und die heutige Mittvierzigerin. Man wird ja im Internet mit so vielen Tipps bombardiert, wie man ein erfolgreicher Autor wird, was man tun muss, um ein erfolgreiches Buch zu schreiben. Immer heißt es, es wird schwierig, einen Verlag zu finden, und man muss zu den 20 % gehören, die Glück haben. Bei Tipps „Wie schreibe ich ein Buch“ geht es immer darum, dass man das machen muss, und dieses nicht darf und jenes nicht vergessen darf… Da vergeht einem ja die Lust – da kommt es mir allmählich so vor, als würde ich eine Klassenarbeit schreiben. Noch schlimmer: als würde ich Büroarbeit machen, wo jedes Schreiben genau vorgegeben ist und genaue Normen und Formen eingehalten werden müssen. Wenn man immer nur „Dies nicht“ und „Das nicht“ tun darf, mutet das ganze nicht mehr wie ein Hobby an, es schränkt mich in ein Korsett und beschneidet meine Fantasien. Bereits jetzt habe ich im Manuskript schweren Herzens Passagen gelöscht, die vermeintlich die Leser nicht ansprechen, mir aber wichtig waren, da sie so passiert und wichtige Erinnerungen für mich waren.

Ja, ich weiß, jeder Autor kennt es: An manchen

Tagen sitzt der Kritiker mit am Schreibtisch und meint „Was für ein Mist“. Aber das Problem ist, dass man mir im Autorenforum bei Leseproben schon gesagt hat, dass es Kacke ist. Noch einmal traue ich mich nicht, das fertige Manuskript an einen Lektor zu schicken, da der letzte sich über mich lustig gemacht hat.

An manchen Tagen denke ich tatsächlich: Gib es auf und akzeptiere, dass man nicht alles können kann. Akzeptiere, dass man nicht erlernen kann, wozu einem das Talent fehlt. Heute habe ich wieder so ein Tag, an dem ich mich (Kopfschmerzen) eingerostet fühle. Aber mit paar Schreibübungen schreibe ich mich gleich warm.

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