Wie auch lalibera würde ich dir eine der gemeinnützigen Organisationen AFS, YFU oder Rotary empfehlen.

Ich selbst war mit AFS in Hongkong und ich kenne Leute mit YFU oder Rotary weg waren. AFS begleitet dich während des ganzen Austauschs: Du hast mehrere (verpflichtende) Camps, sowohl vor und während als auch eines nach dem Auslandsjahr. Im Gastland wohnst du in einer Gastfamilie (ab jetzt GF), die von AFS NICHT bezahlt wird und dich somit aus kulturellem Interesse aufnimmt und ausserdem bekommen du und deine GF einen "Support Contact" zugeteilt mit dem du Probleme besprechen kannst die du (noch) nicht mit deiner Familie teilen willst oder der bei gröberen Problemen zwischen der Familie und dir auch vermitteln kann. Für Notfälle gibt es auch eine 24h Notfallnummer mit der du immer das zuständige AFS Büro erreiche kannst. Bei AFS bleibst du (im Idealfall) bei einer GF, kannst aber falls es überhaupt nicht mehr geht wechseln. Ausgaben wie Schulbücher, Mittagessen in der Schule oder die Fahrt von der Schule, aber kein Taschengeld. YFU ist glaube ich ziemlich ähnlich aufgebaut. (Bitte ergänzt und korrigiert mich wenn ihr mehr über YFU wisst.) Bei Rotary wechselt man alle paar Monate die GF um mehr vom Gastland zu sehen und um mehrere Familien kenne zu lernen. Rotary ist glaube ich günstiger als AFS und YFU. Außerdem bezahlt dir Rotary ein Taschengeld. Dafür wird bei dieser Organisation "Austausch" wörtlich genommen, weil deine Familie hier auch jemanden aufnehmen muss, das kann aber glaub ich auch ein Jahr später sein. Außerdem brauchst du gute Noten. Welches System dir besser gefällt liegt letztendlich an dir. Der Vorteil bei Rotary ist, dass du bei massiven Problemen relativ diskret andeuten kannst, dass es doch Zeit für die nächste Familie wäre. Ich allerdings hatte ein derartiges Glück mit meiner GF, dass ich wohl geheult hätte, wenn ich nach 4 Monaten hätte weg müssen. (Ich hab aber gehört, dass man da bei Rotary im Einzelfall auch verhandeln kann.) Bei Rotary spielt auch der Club eine wichtige Rolle was eventuell etwas nervig werden kann, besonders wenn man vorher nichts mit Rotary zu tun hatte.

Ich glaube, dass 8 Wochen zu kurz sind, für mich wäre auch ein halbes Jahr zu kurz gewesen, man braucht nämlich ungefähr 3-4 Monate um sich so richtig einzuleben. Außerdem sind 10 Monate um gar nicht so viel teurer als 5.

Zu Länderfrage: Gibt es schon Länder, die dich Interessieren würden? Ich habe mich erst nach dem ersten Vorbereitungscamp entschieden nach Hongkong zu gehen, da ich dort Informationen von Returnees (also "Zurückgekehrten") bekommen habe und irgendwie hat es bei HK "klick" gemacht und ich wollte dort auch hin.

Finanziell gesehen ist Rotary wie gesagt günstiger, bei AFS und YFU kannst du dafür ein (nach dem Einkommen deiner Familie vergebenes) Teilstipendium beantragen.

Zu den Erfahrungen muss ich sagen, dass jedes Auslandsjahr anders ist und ich deshalb auch nicht zu viel über meine eigenen Erfahrungen schreiben möchte, da du dir sonst Sachen vorstellst die bei dir womöglich ganz anders verlaufen. Mir wurde zum Beispiel erzählt, dass man in HK als Austauschschüler normalerweise keine Hühnerfüße bekommen wird. Ich hab sie mit meiner GF fast jedes Wochenende gegessen. Außerdem haben eigentlich alle ehemaligen Austauschschüler die in HK waren erzählt, dass ihre GF sogenannte Maids (Hausmädchen) hatte, meine hatte keine (wäre bei 7 Leuten in der Wohnung auch etwas schwierig geworden :D )

Mir sind meine Freund zu Hause nicht besonders abgegangen und besonders in den ersten Monaten war ich ziemlich kontaktfaul und habe mich bei meinen Eltern fast nur gemeldet, wenn ich was gebraucht habe. Man baut sich ja auch im Gastland einen Freundeskreis auf und da blieb meist recht wenig Zeit die ich für Chatten verwenden wollte. Ziemlich gut eignet sich übrigens Skype. Das hat besonders mit meiner kleinen Schwester sehr gut geklappt. Oder vielleicht bist du ja fleißiger als ich und schreibst einen Blog.

Zu Beziehungen kann ich dir nur wenig sagen, da ich zu dem Zeitpunkt in keiner war, aber ein kleiner Tipp: Verlieb dich nicht im Ausland. (Und wenn's doch passiert, passiert's halt, aber so eine Fernbeziehung ist anstrengend ;D )

Falls du noch mehr Fragen hast beantworte ich sie dir gerne.

Ich wünsche dir ein tolles, erlebnisreiches Jahr, wo auch immer es dich hin verschlägt.

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