Deutschland ist der größte Profiteur des gemeinsamen europäischen Binnenmarktes aus 27 (bald 26) Staaten, in dem rund 500 Millionen Einwohner fast 30 Prozent des globalen Sozialproduktes erwirtschaften. Zwischen
Schleswig-Holstein und Bayern hängt fast jeder vierte Arbeitsplatz
direkt oder indirekt vom Export ab, also dem Handel mit anderen Staaten.
Die Wirtschaftsmacht EU ist größer als die USA und dreimal bedeutender
als China. Das sind die Fakten - auch, wenn sich die weltweiten
Schwerpunkte immer mehr gen Asien verschieben.
Weil Deutschland wirtschaftlich der größte EU-Nutznießer ist, profitiert auch kein Land so sehr vom Euro. Die gemeinsame Währung hat zu einem regelrechten Exportboom geführt. Das zeigt ein Vergleich der Ausfuhrzuwächse in die 17 Länder, die heute zum gemeinsamen Währungsraum gehören.
Durchschnittlich stiegen die deutschen Exporte nach Frankreich, Spanien und Co.
- zwischen 1990 und 1998 um gut 3 Prozent pro Jahr,
- im Zeitraum von 1999 bis 2003 verdoppelte sich das Wachstum auf jährlich 6,5 Prozent und
- von 2003 bis 2007 schnellte es sogar auf mehr als 9 Prozent hoch.
Naturgemäß trübte die Wirtschaftskrise die Bilanzen für 2008 und 2009ein. Doch Zuwächse von 6,5 oder oder sogar 9 Prozent pro Jahr sind umsobeeindruckender, wenn man bedenkt, dass die Wirtschaftsleistung insgesamt seit der Wiedervereinigung meistens nur zwischen einem und zwei Prozent pro Jahr zugelegt hat.
Mini-Wachstum, sattes Exportplus - unser Wohlstand hängt immer stärker vom Handel ab. Und je enger Länder kooperieren, desto größer ist auch der wirtschaftliche Austausch.
Deutschland kann nur mit der EU profitieren, das ist ein Fakt. All' diese jetzigen Vorteile könnten wir uns abschminken wenn es zu einem Dexit kommen sollte, es ist aber Gott sei Dank sehr, sehr unwahrscheinlich.