Hallo!
Mein Freund hat dieses Jahr zum Studieren begonnen und pendelt im Moment 80km. Es war ursprünglich geplant, in der Stadt, in der wir beide jetzt wohnen, eine Wohnung zu suchen und zusammen zu leben. Ich geh hier noch zur Schule, das ist der Grund weswegen es mir wichtig wäre, hier zu bleiben. Auch bin ich erst 17 und würde bevor ich mit der Schule fertig bin, ungern in die Stadt ziehen, in der er studiert. Wir haben in letzter Zeit viel darüber gestritten, weil er sich nicht sicher war, was er wollte (wir sollten seiner Meinung nach so tun als ob nichts wäre und er überlege sich derweilen eine Lösung). Deswegen hab ich ihn eines Abends gefragt, was nun ist, weil ich dieses ewige hin und her nicht aushalte. Er hat sich dafür entschieden, lieber zu studieren und wegzuziehen, als es mit einer gemeinsamen Wohnung zu versuchen. Das hat mich wirklich hart getroffen, wir sind jetzt fast 2 1/2 jahre zusammen und er behauptet immer, ich sei seine große Liebe.
Ich weiß, dass man sein Leben nicht von anderen beeinflussen sollte, aber es hat mich wirklich verletzt, da ich wirklich alles getan hätte, um ihm sein Studium zu erleichtern. Ich will ihm nicht seinen Traumberuf nehmen, aber ich finde, er hätte es wenigstens mit einer gemeinsamen Wohnung versuchen können.
Ich muss dazu sagen, dass ich schon seit einiger Zeit das Gefühl habe, immer nur geben zu müssen und nichts zurück zubekommen. Unsere Beziehung stand schon ein paar Mal wegen ihm vor dem Aus und immer war es ich, die darum gekämpft hat.
Jedenfalls hatten wir aufgrund der vielen Streits einen Zeitraum eingeplant, in dem wir nicht streiten sollten und wenn wir es schaffen, würden wir zusammen ziehen.
Ich war wirklich glücklich und er hat mir versprochen, dass er sich vor diesem Zeitraum nicht entscheiden würde.
Gestern hatte er ein Gespräch mit seiner Familie, die ihm scheinbar dazu überredet hat, wegzuziehen. Das traurige ist, dass er sich von ihnen sehr beeinflussen lässt und das war im dem Fall nicht anders. Er sagte mir, er würde auf jeden Fall wegziehen und ich bin wirklich verzweifelt, weil ich ihm geglaubt und mich gefreut hatte und wieder enttäuscht wurde.
Ich wollte im allgemeinen keine Fernbeziehung. Aber es geht nicht darum, dass ich keine will und deswegen schluss machen würde, sondern darum, dass er so egoistisch ist und nur an seinen Vorteil denkt (ich solle doch mit ihm ziehen und die Schule schmeißen, wenn schluss sein sollte würde ich in der neuen stadt schon eine eigene wohnung finden). Ich habe ihn so nicht kennengelernt und bin traurig über seine Veränderung. Er will auch sonst nur noch mit seinen Freunden abhängen und ich hab das Gefühl, für ihn selbstverständlich geworden zu sein.
Ich glaube, er denkt, ich würde jetzt wieder nachgeben, weil ich es immer getan hab, um unsere Beziehung zu retten.
Ich werde wahrscheinlich Schluss machen, weil es für mich keinen Sinn macht, eine solche Beziehung zu führen. Trotzdem würd ich gern eure Meinungen dazu wissen.