Hallo
ich hatte genau das selbe Problem und war auch ziemlich unsicher gerade was Jobaussichten angeht. Ich hab mich dann doch durchgerungen und studiere jetzt molekulare Biotechnologie an der TU in München (im 3.Semester).
Zuerst mal zu meiner persönlichen Erfahrung: Das Studium ist super interessant und zumindest bei mir auch ziemlich breit gefächert. Ich hab mal kurz die Beschreibung von Beuth Hochschule durchgelesen und glaube das es da relativ ähnlich ist. Meiner Meinung nach ist das gerade im Bacherlor auf jeden Fall ein Vorteil, denn dann stehen dir später auch mehr Möglichkeiten zur Verfügung und damit auch mehr Jobangebote.
Ich muss aber auch sagen, dass es ein ziemlich anstrengendes Studium ist. Dazu vielleicht ein kurzes Beispiel. Im ersten Semester hatte ich zum Teil zweimal die Woche Laborpraktikum bis 17:30 Uhr. Zum Labor gehöhrt jedes mal ein Testat (Lernaufwand ca. 3-4h) und ein Protokoll (7-10h). Nebenbei natürlich auch noch normale Vorlesungen. Gerade die Wochen vor den Klausuren wurde es also öfter spät in der Bibliothek.
Man muss aber auch sagen, dass gerade das Arbeiten im Labor ziemlich viel Spaß macht, man hat eben einfach einen praktischen Bezug zu dem theoretischen Wissen aus der Vorlesung. Es ist auch nicht immer so stressig, dass war jetzt nur mal ein Extrem-Beispiel damit du weiß worauf du dich da vielleicht einlässt ;).
Es kann aber durchaus sein, dass ihr auch in den Ferien mal im Labor steht oder Klausuren schreibt. Trotz allem denke ich wenn dich das Thema im allgemeinen interessiert bzw. wenn du schon zu Schulzeiten gut mit Biologie, Chemie und auch etwas Physik klargekommen bist dann ist es absolut machbar und auf jeden Fall interessant.
Zu den Jobaussichten: Ich habe damals in so vielen Foren von vielen Leuten gelesen es wäre aussichtslos einen Job in dem Bereich zu finden und deshalb hatte ich auch große Bedenken. Mittlerweile muss ich aber sagen kann ich diesen Leuten nicht mehr so glauben.
Ich bin zwar noch nicht auf Jobsuche, hab mich aber schon etwas damit auseinander gesetzt. Es gibt tatsächlich viele Firemen, Institute und Co. die in dem Bereich tätig sind. Man darf sich nur nicht auf eine Schiene versteifen und beispielsweise sagen " Ich will unbedingt in die Krebsforschun", dann könnte es schwierig werden.
Hast du mal versucht einfach nach "Biotechnologie Job" zu googlen? Da allein kommt schon einiges. Im Studium hast du außerdem die Möglichkeit auch mal ein Praktikum zu machen (oder mehrere) und da schonmal Kontakte zu knüpfen.
Ich persönlich glaube auch das die Biotechnologie in der Zukunft immer wichtiger wird. Ein Beispiel wäre hier die Landwirtschaft die wohl in Zukunft immer mehr von Gentechnik geprägt sein wird (zur teilweise überzogenen verteufelung der Gentechnik schreib ich jetzt nichts das führt zu weit :)). Tatsache ist aber es werden immer mehr Menschen die immer mehr zu essen brauchen. Außerdem könnte die Gentechnik den hohen Pestizideinsatz senken.
So dann noch zur Frage ob ein Bachelor "reicht". Die Frage ist was stellst du dir für deine Zukunft vor? Mit einem Bachelor findest du auf ziemlich wahrscheinlich schon einen Job, mit einem Master findest du mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit einen besser bezahlten Job und ein anspruchsvolleres Aufgabenfeld. Viele die "nur" einen Bachelor gemacht haben arbeiten später als Teschnischerassistent/in oder ähnliches. Auch hier empfehle ich mal ein bisschen zu googeln.
Wenn du unsicher bist dann kannst du auch nach dem Bachelor ein bisschen "Pause" machen und erstmal arbeiten, ich weiß dass das bei uns einige machen. Manche sind dann zufrieden andere entschließen sich nach ein paar Jahren doch noch den Master zu machen.
Abschließend kann ich nur sagen das ich froh bin mich doch für den Studiengang entschieden zu haben. Sobald man einmal angefangen hat merkt man auch schnell ob es das richtige ist. Normalerweise fällt es dann auch leichter Kontakte zu knüpfen, es gibt fast an jeder Uni und Hochschule immer mal wieder Vorträge oder Messen die Berufsfelder vorstellen oder wo Firmen und Institute direkt Leute anwerben.
Ach ja und es ist auch durchaus möglich nach dem Bachelor noch eine etwas andere Richtung einzuschlagen. Du kannst normalerweise ohne große Probleme zur Biochemie wechseln. Aber auch Lebensmittelchemie oder Bioprozesstechnik geht normalerweise. Zur Biochemie würde ich vielleicht noch anmerken, dass es da oft eher um Grundlagenforschung geht, wenn du sagst du willst in die Industrie dann ist Biotechnologie definitiv praxisnäher und mehr zu empfehlen.
Ich hoffe ich konnte ein bisschen weiterhelfen.
LG