Sollte ich mein Psychologiestudium antreten?

Hallo, schreibe hier sonst nie, bin aber mit meiner Lage ziemlich verzweifelt. Habe im Juni dieses Jahres mit 17 Jahren mein Abitur mit 1,4 bestanden. Wusste nicht genau was ich machen will, hatte aber eine Bekannte die Psychologie studiert hatte, und hatte mir irgendwie ausgemalt, dass ich ja Kunsttherapeutin werden könnte. Generell bin ich ein äußerst kreativer Mensch und spiele mehrere Musikinstrumente, Sprachgewandt bin ich auch, Mathe ist eher nicht so meine Stärke, aber logische Probleme lassen sich mit genug Pauken lösen. Bewerbe mich bei drei Unis also auf Psychologie. Im August habe ich dann von allen Unis Absagen erhalten. Was anderes musste her, habe also über Lehramt (Englisch-Philo) und ein Fsj nachgedacht. Ausland war eher ungünstig, da ich erst Ende des Jahres 18 werde.

Da ich sehr kunstinteressiert bin, hatte ich auch über Kommunikationsdesign nachgedacht. In meiner Stadt gibt es dafür eine Schule, die das Fach ausbildet. Dies wäre allerdings privat (also etwas teurer) und kein Studium, habe mich dagegen entschieden, da ich doch Akademikerin werden wollte. Ein Studium für Kommunikationsdesign hätte ich erst im Sommer in einer anderen Stadt anfangen können. Selbst Ernährungswissenschaft überlegte ich.

Mein Vater macht mir keinen Druck, meine Mutter schon. Als ich wider Erwarten an der Uni der Nachbarsstadt doch eine Zusage erhalte, fließen bei beiden die Tränen. Schnell geraten wir in Dokumentenstress, die Einschreibung wird beantragt, Geld überwiesen, jetzt bin ich eingeschrieben.

Auch bei mir liegen die Nerven blank, Wohnungssuche und Baföpgantrag machen Stress, habe mehrere nervliche Zusammenbrüche, da ich nicht weiß, ob das doch das richtige ist. Meine Eltern haben nicht viel Geld und strecken ihre Ersparnisse vor. Auch wenn mir gesagt wird, dass ich mich zunot umentscheiden kann, wird es relativ große finanzielle Verluste geben.

Ich habe ständig Zweifel und wünsche mir etwas anderes. Ich lese, dass Psychologie überlaufen ist und das Gehalt eher niedrig, weniger Master-Plätze. Habe Angst, dass meine Kreativität verkümmert. Am liebsten wäre ich Künstlerin, doch da ist ein Gehalt sehr unsicher. Auf der anderen Seite wird mir gesagt / lese ich, dass ein Psychologie-Studium finanziell relativ große Sicherheit gibt. Vielleicht habe ich auch nur Angst vor Veränderung und sollte das Studium trotzdem antreten. Noch habe ich die Chance, alles hinzuschmeißen und etwas anderes anzufangen, habe aber Angst, es zu bereuen, da ich ja ein gutes Abi habe und Studienplätze, gerade in Psychologie, rar sind. Auch kann ich ja nicht wissen, ob mir das Studium ja vielleicht doch gefällt.

Ich wünsche mir eindringlichst unparteiischen Rat, da ich nicht weiß, ob ich mir nur über Hirngespinste den Kopf zerbreche. Schließlich wird mein Studium ja auch nicht mein ganzes Leben bestimmen.

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Nachtrag: 18.08.23, ein Jahr nach Studienbeginn

Ich bin jetzt fast im 3. Semester im Bachelor Psychologie und studiere fast ein Jahr an dieser Uni, und ich bin ziemlich glücklich mit meiner Entscheidung. Habe meine eigene Wohnung, tolle Freunde gefunden und fühle mich in der Stadt, in der ich studiere, total wohl. Muss mir zwar den Hintern fürs Studium aufreißen, es ist aber definitiv machbar. Für alle, denen es ähnlich geht wie mir vor einem Jahr kann ich nur empfehlen es auszuprobieren und einfach zu machen. Natürlich hat man seine Hochs und Tiefs und die Sorgen als Student sind definitiv andere als im Schulleben, aber ich will meine gewonnene Autonomie um nichts in der Welt wieder eintauschen. Im Moment gibt es nichts, was ich schöner finden könnte, als Student zu sein - und vorallem in meinem Wunschbachelor.

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Es gibt eine Funktion in Osu unter Maus, in der man die Maustasten beim Spielen deaktiveren kannst. ODer auch F10 drücken - das tuts auch.

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