*Prokrastinierende nehmen sich aufgrund des problembedingten Aufgabenstaus und Zeitdrucks oft auch übermäßig viel
vor und verbringen viel Zeit mit einem quälend schlechten Gewissen beim Gedanken an die aufgeschobene Arbeit und mit
Selbstvorwürfen.*
Das mal als Zitat zum Einstieg. Vielleicht kommt dir das ja auch bekannt vor.
Dein Vorgehen sieht folgendermaßen aus:
(*) Tägliche Protokollierung der Arbeitszeit (in Minuten) über eine Woche (um sicher zu gehen, dass du später realistische Zeiträume wählst)
(*) Berechnung der durchschnittlichen Arbeitszeit pro Tag aus der Protokollierung dient als Basis für die maximale Arbeitszeit pro Tag der 1. Woche der Arbeitszeitrestriktion
(*) Bestimmen von zwei Arbeitszeitfenstern (Minimum: 20 Minuten) pro Tag in der 1. Woche der Restriktion; die Größe dieser Zeitfenster bleibt die gesamte 1. Woche konstant, es sei denn du schaffst an einem Tag 100 % Arbeitseffizienz. In diesem Fall darfst du deine Arbeitszeit am nächsten Tag einmalig um 20 Minuten erhöhen (gilt auch in den darauf folgenden Wochen).
(*) Die Arbeitszeitfenster sollten nicht direkt hinter einander liegen
(*) Eintragen der Arbeitszeitfenster in einen Wochenplan, wobei du sowohl den Anfang als auch das Ende verbindlich festlegst
(*) Davor und danach herrscht Arbeitsverbot
(*) Der Zeitpunkt, wann die Zeitfenster beginnen, darf von Tag zu Tag variieren, muss jedoch vorher im Wochenplan festgelegt werden.
(*) Du solltest dir 2 arbeitsfreie Tage pro Woche einplanen
(*) Ab der 2. Woche richtet sich die Dauer der Zeitfenster nach der Arbeitseffizienz der vergangenen Woche. Diese wird anhand der Protokollierung der vergangenen Woche berechnet und spiegelt das prozentuale Verhältnis der tatsächlich realisierten zur geplanten Arbeitszeit wider:
Arbeitseffizienz = tatsächliche Arbeitszeit/geplante Arbeitszeit × 100%.
Bsp.:
Biologiestudent P. hatte eine Lernzeit von 10 bis 11 Uhr und von 15 bis 16 Uhr geplant. Die tatsächliche Lernzeit war von 10.30 bis 11 Uhr und von 15 bis 16 Uhr. Daraus wurde die Arbeitseffizienz berechnet als: 1,5 h (= tatsächliche Lernzeit)/2 h (= geplante Lernzeit) × 100% = 75%
(*) Genau geregelte kurze Pausen gehören bei längeren Arbeitszeitfenstern zum Arbeitsprozess und gehen nicht – wie ungeregelte ungeplante Pausen – als Unterbrechung in die Berechnung ein. (Hier empfiehlt sich meine Pomodorotechnik.)
(*) Abhängig von der Höhe der Arbeitseffizienz der vergangenen Woche darf die Dauer der Zeitfenster für die folgende Woche erhöht werden:
– Bei einer Arbeitseffizienz unter 51% darf die Arbeitszeit
nicht erhöht werden.
– Bei einer Arbeitseffizienz zwischen 51 und 75% darf die
Arbeitszeit pro Tag in der kommenden Woche um 25% erhöht werden.
– Bei einer Arbeitseffizienz von 76–100% kann die Arbeitszeit pro Tag um 50% erhöht werden.
Herr P. hat in der 1. Trainingswoche insgesamt eine Arbeitseffizienz von 75% erreicht und dürfte seine Arbeitszeit in von 2 × 60 min um 25%, also um maximal 30 min erhöhen. Er entschließt sich, für die nächste Woche ein Lernfenster von 60 und eines von 90 min zu planen.
Vielleicht hilft dir das schon.
Ansonsten habe ich noch für dich:
Rede nicht mit dem Schweinehund! Dein Wecker klingelt und du solltest aufstehen? Der Schweinehund rät dir aber noch mit zuckersüßer Stimme liegen zu bleiben? Wenn du mit Ihm Diskutierst hast du schon verloren. Einfach Ignorieren und durch!
Die Nächste Sache: Dir erzählen Leute dass du etwas nicht packst?! Das ist egal. Ich war auch vor einigen Monaten noch nicht der Mensch der ich heute bin. Bei mir war es das bestehen einer nervigen Aufgabe dich ich vor mir hergeschoben habe. Und als ich sie geschafft hatte wurde bei mir im Kopf ein Schalter umgelegt und ich wurde so Produktiv noch nicht nie!
Dein Moment kommt schon noch wo du durch startest.
Mit besten Grüßen
Henning