Du hast ein ähnliches Problem, wie ich. Du bist geistig reifer als Andere in deinem Alter. (Ich auch. Laut Lehrer bin ich nicht auf dem geistigen Stand einer 14-jährigen, sondern auf dem einer 16-17-jähringen)

Es ist somit sehr schwierig, mit den anderen, den Gleichaltrigen, auszukommen. Ich rette mich meistens mit Sarkasmus aus Gesprächen, bei denen ich zwar etwas dazu beitragen könnte, aber aus Erfahrung weiß, dass sie meine Antwort nicht verstehen würden, sondern mich schief ansehen.

Das Problem mit den (Entschuldigung, ich will jetzt nicht beleidigend klingen) primitiveren Mitschülern ist nicht, dass sie primitiv sind, sondern, dass sie einen mit ihrer Primitivität nach unten ziehen. Selbst kann oder will man einfach nichts mit z.B. Ich-f*cke-deine-Mudda oder sonstigem zu tun haben (nur um ein Beispiel von vielen zu nennen und eben genanntes gilt für meine Einstellung, ich weiß nicht, ob du es auch so siehst)

Ich interessiere mich zum Beispiel sehr für Psychologie, Körpersprache, mag es, über Interessante Dinge zu Diskutieren (am liebsten mit Älteren, die diese Themen verstehen), bin eine von drei in meiner Klasse die sich etwas für Politik interessiert und hänge sehr gerne meinen Gedanken nach. Darüber hinaus philosophiere ich gerne, zeichne und schreibe Geschichten.

Das Schreiben und Zeichnen hilft mir im Übrigen auch, mit bestimmten Situationen umzugehen. In einer Zeichnung oder einer Geschichte, meinetwegen auch einem Gedicht kann man sämtliche Emotionen, Gedankengänge etc. unterbringen. Tschuldigung, wenn ich gerade etwas sentimental werde :)

Auch mir fällt es schwer, unter Anderen meine Gefühle zu zeigen. Ich denke, es ist eine Art Panzer, den man sich mit der Zeit zulegt, um nicht "erkannt" zu werden, wenn du verstehst, was ich meine. Ich denke, wer intellektueller ist, legt sich unterbewusst ganz automatisch diesen Panzer, dieses "dicke Fell" zu, einfach, um nicht "angegriffen" zu werden, in der, stark mit seinem Inneren verknüpften Welt, seiner Empfindungen.

So empfindet man genauso intensiv Gefühle, wie die Anderen, ist aber nicht fähig dazu, sie zu zeigen, da der Aufgebaute Panzer extrem schwer zu brechen ist. Selbst wenn man es will.

Man, bzw. in diesem Fall ich, aber sicher auch Andere, setzt sich in der Öffentlichkeit eine Maske der "Schönheit" auf, in der man so tut, als wäre man genau auf dem (geistigen) Stand seiner Mitmenschen (was man nicht ist) Innerlich frisst einen so etwas auf.

Vor allem dann, wenn man wirklich Alleine mit diesem "Problem" ist. Bei mir kommt noch dazu, dass ich (gewählt) anders aussehe als meine Mitschüler und Andere (inhaltsvollere) Musik höre, als Pop. (Ich rede hier nicht Popmusik schlecht, ist halt nicht so meins) Das trägt nicht gerade dazu bei, mit jedem "gut Freund" zu sein, kann aber helfen, Menschen kennen zu lernen, die auf den Charakter achten.

Es belastet mich, wenn ich bei den F*ckiF*cki Gesprächen meiner Mitschüler zuhören muss, oder wie viel wer auf welcher Party vertragen hat. ich finde dieses Verhalten, wie schon gesagt, primitiv, ohne dabei beleidigend klingen zu wollen. Ich habe das Glück, recht gut mit meiner Mutter auszukommen, aber ich würde mich halt auch gerne mit Gleichaltrigen unterhalten, die etwas intellektueller sind und mich nicht für mein, wenn ich es so nennen darf/kann "tiefergehendes Denken" auslachen und blöd schauen. 

Das Beste, was du machen kannst ist, meiner Meinung nach, wirklich das, was du schon tust: Dich mit Älteren unterhalten. Diese verstehen meistens die Themen, die dich interessieren.

Gestern, bei einem ähnlichen Gespräch, hat jemand zu mir gesagt: Irgendwann ist das Alter egal.

Ich hoffe, daran ist etwas wahres dran. Wichtig ist, dass du dich nicht von deinen Mitschülern ändern lässt, aber das weißt du wahrscheinlich. Bleibe deinen Interessen treu und suche dir Menschen, mit denen du darüber reden kannst.

Totschweigen tötet. Innerlich zumindest. Wenn du niemanden hast, mit dem du dich austauschen kannst, kannst du Gefahr laufen, "abzustumpfen". Mich hat die Tatsache, dass ich damals sehr viele Familiäre Problem hatte, und dass ich aufgrund meiner weiteren geistigen Reife nicht wirklich Freunde hatte, in die Depression und fast zum Selbstmord getrieben. (Die Depression habe ich, aus eigener Einschätzung, weitestgehend überwunden)

Ich denke zwar jetzt nicht, dass es bei dir so weit kommt, wollte es aber trotzdem ansprechen.

Ich wünsche dir viel Glück und liebe Grüße und hoffe, dass ich dir helfen konnte, Heimchen

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