Die ISS spielt für zukünftige Mond- und Marsmissionen vor allem eine Test- und Forschungslabor-Rolle – sie ist sozusagen die „Weltraum-Übungsplattform“, bevor man weiter hinausfliegt.
Ihre wichtigsten Beiträge lassen sich in fünf Punkte gliedern:
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1. Langzeitaufenthalte im All testen
Astronauten verbringen auf der ISS oft mehrere Monate (manchmal über ein Jahr) in Schwerelosigkeit.
Das liefert wichtige Daten darüber, wie sich der menschliche Körper bei längerer Abwesenheit von der Erde verändert (Muskelabbau, Knochendichte, Immunsystem, psychische Belastung).
Solche Erkenntnisse sind entscheidend, um Astronauten gesund bis zum Mars und zurück zu bringen.
2. Lebenserhaltungssysteme erproben
Die ISS ist ein ideales Testfeld für geschlossene Kreisläufe wie Luft- und Wasseraufbereitung.
Für Marsmissionen müssen solche Systeme jahrelang zuverlässig laufen, da unterwegs keine Nachlieferungen möglich sind.
3. Technik- und Materialtests
Neue Raumanzüge, Werkzeuge und Reparaturmethoden werden unter realen Weltraumbedingungen getestet.
Auch Strahlungsschutz-Konzepte können hier erprobt werden, bevor sie in Mond- oder Marsstationen eingebaut werden.
4. Internationale Zusammenarbeit trainieren
Die ISS ist ein gemeinsames Projekt von NASA, ESA, Roskosmos, JAXA und CSA.
Für Mond- und Marsmissionen werden ähnliche multinationale Teams notwendig sein – die ISS liefert die organisatorische Blaupause.
5. Sprungbrett für „Gateway“ und Artemis
Die Erfahrungen mit der ISS fließen direkt in das geplante Lunar Gateway ein, eine kleine Raumstation im Mondorbit, die als Zwischenstation für Artemis-Missionen dient.
Technologien, die auf der ISS entwickelt wurden, werden dort und später auf dem Mars wiederverwendet.
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💡 Kurz gesagt: Die ISS ist nicht das Ziel, sondern die Generalprobe – hier wird getestet, wie man Menschen und Technik so vorbereitet, dass sie jahrelang autark im All funktionieren können. Ohne diese Erfahrungen wären Langzeitmissionen zum Mond oder Mars deutlich riskanter.