Schillers letztes Drama enthält zahlreiche Merkmale, die es als ein
Werk der Weimarer Klassik ausweisen. Der Aufbau des Stücks ist gemäß der
geschlossenen Dramenform gestaltet: Es besteht aus fünf Akten und folgt
einem festgelegten Spannungsverlauf.

Im 1. Akt wird der Konflikt vorbereitet: Die Schweizer werden von den
Habsburgern unterdrückt, die Gewaltherrschaft der Landvögte wird
eindrücklich vor Augen geführt. Im 2. Akt spitzt sich der Konflikt
weiter zu. Insbesondere der Rütli-Schwur und der Entschluss, sich gegen
die Willkürherrschaft der Vögte zu wehren, können als erregende Momente
gekennzeichnet werden, welche die Handlung weiter vorantreiben.

Der Höhe- und Wendepunkt des Dramas wird dann im 3. Akt mit der
Apfelschussszene und der anschließenden Verhaftung Wilhelm Tells
erreicht. Die fallende Handlung des 4. Akts zeigt sich vor allem in den
retardierenden Momenten, wie dem Monolog Tells, wodurch der weitere
Fortgang des Geschehens hinauszögert wird.

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