Auch private Verkäufer haften im Nachhinein für verschwiegene Mängel, die bei der Fahrzeugübergabe bereits vorhanden waren, wenn sie die Gewährleistung nicht ausdrücklich ausschließen. Eine Rechtsberatung wird hier wahrscheinlich nicht erlaubt sein, daher lass dich zu den Details anwaltlich beraten, wenn der Kaufpreis das wert ist.
Zum Öldruck selbst: Es kann sich bei zu wenig Öldruck ein gravierender Motorschaden anbahnen, denn durch verschlissene Haupt- und Pleuellager sinkt der Öldruck deutlich ab, weil sich das Öl am zu großen Lagerspiel vorbeidrückt. Das wäre ein erheblicher Mangel am Fahrzeug. Es sind aber auch andere Ursachen möglich:
- Wenn der Motor nach hoher Belastung und Drehzahl (z.B. auf der Autobahn) wieder im Leerlauf dreht, kann der Öldruck durch das sehr heiße Öl soweit absinken, dass die Öldruck-Kontrolllampe flackert oder auch dauerhaft leuchtet. Bei leichter Drehzahlerhöhung und beim Fahren sollte sie dann aber wieder verlöschen. Die aktuell sehr hohen Außentemperaturen tragen ebenfalls dazu bei. In aller Regel deutet das Phänomen zwar bereits auf einen gewissen Verschleiß hin, wird jedoch selbst in Betriebsanleitungen als akzeptabel beschrieben.
- Die Ölpumpe kann verschlissen sein, so dass sie nicht ausreichend Öldruck erzeugt.
- Ein Rückschlagventil im Ölkreislauf kann klemmen und dadurch offenstehen.
- Es kann sein, dass beim letzten Ölwechsel falsches (zu dünnflüssiges) Motoröl in den Motor gefüllt wurde. Vielleicht gibt ein Ölwechsel-Zettel im Motorraum Aufschluss darüber. Gleiche das mit den Anforderungen aus der Betriebsanleitung ab. Vielleicht ist das Problem dann mit dem richtigen Motoröl gelöst. Das weißt du natürlich erst nach einem Ölwechsel wirklich. Wenn du den Wagen zurückgeben möchtest, lässt du ihn aber möglichst unangetastet.
Check also die mögliche Ursache evtl. mit Werkstatt-Hilfe ab und sprich dann ggf. den Verkäufer an.