Selbstmord - eine Frage der eigenen Freiheit?

Ich habe eine Frage - an alle, die sich mit dem Suizid/ Selbstmord/ Freitod/, wie auch immer jeder einzelne sich entscheidet die Selbsttötung zu benennen, beschäftigen, es vielleicht sogar schon versucht haben oder es im Freundes- oder Familienkreis erlebt haben.

Ich habe mich mit diesem Thema sehr lange und ausführlich beschäftigt. Mir ist es im Freundeskreis passiert und so makaber es ist, interessiert es mich unheimlich. Was geht in den Menschen vor und warum tun sie es, und vorallem mit welcher Hoffnung? Um etwas zu tun, vorallem sich das Leben zu nehmen, muss man einen Entschluss fassen, hinter dem eine fast unvorstellbare Menge an Mut und die letzte menschliche Kraft, von der jeder Mensch wahrscheinlich ein milliausenfaches mehr hat als er vermutet - für die letzte "Amtshandlung" aufgebracht wird: sich mit seinen eigenen Händen das Leben zu nehmen. Wahrscheinlich die größte Herausforderung, die das Leben einem stellen kann, oder?

Zurück zur Hoffnung: viele Menschen berichten nach einer Nahtoderfahrung von einer Energie, oder einem Licht oder einem Wesen, in welcher Form auch immer. Was ist denn nun, wenn selbst nach dem eigens herbeigeführten und sehnlichst erwarteten/ gewünschten Tod nicht alles vorbei ist? Was ist, wenn man seine Fehler immer wieder machen muss, bis man daraus gelernt hat? Gibt es wirklich etwas in dieser Welt, dass uns das vielleicht ursprünglichste Recht nimmt, darüber zu entscheiden ob wir leben wollen oder nicht?

Alleine die Vorstellung NICHT diese Entscheidung treffen zu können, schnürt mir die Kehle zu. Ist das Leben genauso zu betrachten wie ein Büro - "Herr XY, Sie bleiben heute so lange hier, bis ich mit Ihrem Leben zufrieden bin!". Nicht, dass ich darüber nachdenke mir das Leben zu nehmen, das steht überhaupt nicht zur Debatte. Ich habe das Glück gerne zu leben. Aber dieses kleine Ding in meinem Kopf versucht mir zu erzählen, dass auch diese Entscheidung erst von jemandem "Höheres" abgesegnet werden muss. Ist der "Freitod" also nicht "frei wählbar"?

Was denkt ihr darüber, habt ihr über sowas schon mal nach gedacht? Ich bin sehr neugierig.

A-H-O-I

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Hmm, vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Es war ja auch schon sehr spät gestern Abend :) Die Frage die sich mir stellt, ist welche Hoffnung Suizidenten haben, NACH dem Leben. Also gibt es überhaupt eine Erwartungshaltung die jemand hat? Denken die meisten wohl daran, dass es danach endlich vorbei ist. Dass die Menschen Gründe haben, steht ja gar nicht zur Debatte, für die einen ist es eine Lapalie und für die Anderen der Auslöser sich das Leben zu nehmen. Ich denke, dass Niemand über einen anderen urteilen kann. Also in wie weit es "übertrieben" ist seinem Leben ein Ende zu setzen. Auch, dass es eine schwierige Entscheidung ist, wie melancholic schon gesagt hat, da es ja gegen den Selbsterhaltungstrieb ist, der ja einfach ein Instinkt/ Trie ist.

Nochmal kurz die Frage: Was ist, wenn wir gar nicht selbst entscheiden können, ob wir sterben wollen oder nicht? Denn auch einmal abgesehen von der Frage OB es etwas Höheres gibt, das uns diese Entscheidung eventuell abnimmt, ist es schließlich auch gesetzlich verboten. Nicht umsonst wird ja auch im sogenannten "Juristen-Deutsch" von SelbstMORD oder der SelbstTÖTUNG gesprochen. Dass es gesetzlich verboten ist, hält aller Wahrscheinlichkeit nach ungefähr niemanden davon ab sich zu töten - dessen bin ich mir bewusst.

Ist diese Entscheidung nun wirklich so eine selbstbestimmte Entscheidung oder nicht? Man kann das ja auch noch ins Unendliche weiterdenken. Ist der Selbstmord vielleicht in einigen Situationen gesellschaftlich vorgegeben oder wird es vielleicht sogar erwartet? Meine Gedanken rasen geradezu. Und es ist äußerst interessant zu wissen ob sich andere Menschen ähnliche Fragen stellen wie ich.

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