Ist das eine Essstörung oder nur Mythos in meinem Fall?

Sehr geehrte Damen und Herren / Beraterin,

ich brauche mal so eine Perspektive der Pädagogen, Psychotherapeuten o.a. Mir wird oft gesagt, dass ich zu/ so dünn bin, es ging auch schonmal rum, ich sei magersüchtig. Wenn ich über mein Essverhalten rede kommt es oft vor, dass sie mir sagen, dass es gestört sein könnte oder ist. Ich brauche etwas Klarheit und dachte mir, dass ich vielleicht hierdurch etwas der Klarheit näher käme. Ich schreibe hier gerne alles übersichtlich auf und kann offen und ehrlich darüber Stellung beziehen, das fällt mir nicht schwer;

Ich habe immer große Angst vor Übergewicht Ich vermeide es oft zu essen, wenn ich Hunger habe. Das Thema Essen beschäftigt mich immer sehr Ich hatte selten schon Fressanfälle, die ich nicht mehr stoppen konnte. (ein-bis zweimal) Ich zerteile niemals mein Essen in kleine Stücke. Ich weiß immer, wieviel Kalorien die Nahrungsmittel haben, die ich zu mir nehme. Ich vermeide vor allem selten kohlenhydratreiche Nahrungsmittel (z.B. Brot, Kartoffeln) Ich merke immer , dass andere es gerne sähen, wenn ich mehr essen würde. Ich erbreche nie nach dem Essen Nach dem ich gegessen habe fühle ich mich meistens sehr schuldig. Ich wünsche mir meistens sehr, dünner zu sein Wenn ich Sport mache, denke ich immer darüber nach, wie viel Kalorien ich dabei verbrauche. Andere Menschen sind meistens der Meinung, dass ich zu dünn bin (einige sagen auch sehr schlank u. normal). Der Gedanke Fett an meinem Körper zu haben, beschäftig mich immer sehr. Ich brauche meistens/ oft mehr Zeit als andere, um meine Mahlzeit aufzuessen. Ich vermeide oft Speisen, die Zucker enthalten. Ich esse nie Diät-Produkte. Mein Essen bestimmt nicht mein Leben. Ich kontrolliere immer mein Essverhalten. Ich habe immer das Gefühl, dass andere mich zum Essen drängen. Ich verwende oft zu viel Zeit und zu viele Gedanken an das Essen. Ich fühle mich immer/ meistens unwohl nach dem ich Süßigkeiten gegessen habe. Mein Essverhalten beschäftigt mich oft sehr. Ich habe es selten gern, wenn mein Magen leer ist. Nach den Mahlzeiten habe ich nie den Drang, mich zu übergeben. Ich probiere nicht gerne neues, gehaltvolles Essen aus. Infos über mich:

Alter: 15 Größe: 1,58m Gewicht: 44Kg BMI: 17,6 Ich bin: Vegetarierin (gesundheitlich, mag ich nicht, schmeckt mir nicht)

Ich bin nie zufrieden mit meiner Figur, ab und zu schonmal, und ich würde gerne so eine hübsche Figur wie Selena Gomez haben, aber dafür muss ich noch wachsen. Ich stelle mir dann immer die Frage, wie ich denn essen muss, um größer zu werden ohne dick zu werden. Ich weiß aber auch, dass es genetisch veranlagt ist.

Ich habe hier keinen Platz mehr, deswegen folgt der 2. Teil in einer Antwort.

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Viele sagen mir, dass ich dünn und normal bin -schlank. Aber es sagen mir auch einige, dass ich zu dünn bin. Dass ich mal zunehmen sollte. Ich hingegen finde, dass man mir das gar nicht ansieht. eher wie durchschnittlich jeder andere. Knappübergewichtig sogar. -Man sage aber anscheinend Körper(-wahrnehmungs-)störung. Ich erkenne eigentlich viele Dinge sofort, aber auch für manche Dinge brauche ich Zeit.

Ebenfalls, kann ich mir kaum vorstellen, wie das funktionieren soll, extrem dünn zusein und im Spiegelbild sich dick zu sehen, also so runder. 1. Wird das tatsächlich so "gesehen" im Spiegelbild, durch die falsche Einstellung (sag ich jetzt mal)? 2. Oder meint man damit, dass es im Kopf so in der Meinung und Perspektive ist, dass man (nur) der Meinung ist: "Neh  ist immer noch nicht genug. Noch mehr abnehmen!" ?

Mir ist es unangenehm in einer Gemeinschaft zu essen, obwohl ich es gewohnt bin mit der Familie immer zusammen zu essen, weil ich "Angst" oder eher keine Lust auf Kritik habe mit dem "Warum isst du das nicht...?", "Warum isst du kein Fleisch...?". "Du isst zu wenig/ zu viel..." . Irgendwer hat immer was auszusetzen und ich fühle mich unwohl. Na ja, dass ich zu viel essen würde, also mir das jemand sagt, ist noch nie vorgekommen, weil ich eben weniger in einer Gesellschaft esse, dadurch (auch), dass mir das Nichtzuschlagen erzogen wurde. Ich steh auch nicht darauf für's Essen kontrolliert zu werden. Beispiel auf Kreiszeltlager mit Jugendfeuerwehr 2016: Ich war fertig mit dem Essen und wollte mein Geschirr spülen gehen, davor -also während dem Essen hat schon mindestens einer meiner Mitglieder gemeckert, es sei zu wenig. Dabei war das schon viel, aber dann auch extra so, dass es nicht rüberkommt, ich hätte ein Essproblem- na ja zurück zum Punkt, als ich mein Geschirr spülen wollte. Die Betreuer stoppten mich und fragten, ob ich was gegessen habe. Ich antwortete mit "Ja" und dann fragt er einfach gleich die anderen Mitglieder, ob das stimmt und die geben eher so ein zögerndes "Ja" und ließen mich gehen. Ich war dann echt genervt. Oder noch ein Beispiel Zeltlager mit der Jugendfeuerwehr 2015: Nur weil ich die paar Tage (musste nach 2 Tagen abgebrochen werden, wegen dem starken Unwetter) kaum was gegessen habe -da stand noch nicht fest, dass ich Vegetarierin bin- ging rum, ich sei magersüchtig!! Die fragen mich, wieviel ich wiege und wie groß ich bin und dann viele plötzlich: "OHA!! Bist du magersüchtig?!" Zwei Mitglieder unseres Mädchenzeltes erzählten mir noch, wie rumgeht, dass ich magersüchtig sei. Alles so falsche Unterstellungen, einfach so! 

Ja, ich stelle mich auf die Waage häufig, aber nicht jeden Tag. Hatte das aber mal jeden Tag gemacht, leider auch zu der Zeit, wo ich bei meiner Großmutter war (Jeden Sommer übernachte ich 10 Tage alleine da). Ich habe versucht den Drang zu entgehen, aber ich wollte unbedingt wissen, wieviel ich abgenommen habe oder ob ich zugenommen habe. Meine Großmutter hatte mich schon darauf angesprochen, dass ich zu wenig esse, aber ich habe ihr gesagt, dass ich gut esse und so esse, wie ich Hunger habe und mich nicht hungern lasse. Das war mir total unangenehm. Ich bin froh, dass ich noch ein gutes Bild bei ihr habe, so von dem Cousin meiner Mutter berichtet.

Um beim Thema zu bleiben; Ich habe ein schlechtes, extrem schlechtes Gefühl, wenn ich 1-2 Kilos und mehr zunehme. Dann bekomme ich schon große Ängste übergewichtig zu werden. Das kann ich auch nicht überwinden. Ich hab's mal versucht, aber dann als ich die Zunahme bemerkt hatte, habe ich meine tägliche Kalorienaufnahme reduziert, habe mir auch vorgenommen unter 1000 Kcal zu bleiben (jetzt sogar auch noch).

Ich hatte mal einen Fressanfall, ich habe wirklich alles gegessen, was mir in die Hände fiel, sogar Schokoladen-Figuren zum Fazieren der Torten und Kuchen, so Konfitüren/ Kuvertüre heißen die, glaube ich. Weil wir keine Süßigkeiten oder Joghurt mehr hatten. Ich habe zwei Becher in der selben Mahlzeit gegessen, obwohl ich nur eine esse, mittags eine und abends. Es war ein so riesiger, wortwörtlich riesiger Reiz auf Essen, aber süß! 

Ich kann morgens nichts frühstücken, vor der Schule (7:50Uhr 1. Unterrichtsbeginn) und in der Schule wird mir schlecht, wenn ich Brot rieche! Also kann auch keins essen. Das verstehen meine Eltern und Bruder (20) nicht, müssen sie meinetwegen nicht, aber ich würde mir wünschen, dass sie es akzeptieren. Sie sehen das als Ausrede. Die übertreiben maßlos, als würde ich damit stark meiner Gesundheit gefährden oder sonst den ganzen Tag nie was essen würde, so habe ich das jedenfalls wahrgenommen und so drückten sie es aus. In der Schule, ungefähr 4. Stunde ( 11Uhr ) bekomme ich Hunger, ab da kann ich warten bis Schulschluss ist und ich zu Hause was essen kann. Ich esse ganz normal, achte aber auf jede Kalorienzufuhr + Kohlenhydrate, KJ und Zuckergehalt. Ich trage alles in meiner App Lifesume ein, was ich gegessen habe und prüfe wieviel ich noch essen darf. Manchmal und selten ändere ich meinen Kalorienbedarf von weniger zu mehr oder von mehr zu weniger . durch mein Zielgewicht (38Kg) oder dass ich mich wieder für Ernährung entscheide. Jeden Snack, das ich esse schaue ich auf die Tabelle, ob es noch einigermaßen mit den Kalorien okay ist. Wenn nicht, treffe ich höhere Maßnahmen auf den nächsten Tag. "Das hat sich so bei mir eingeprägt". Alles aus Angst vor Zunahme! Ich fühle mich unglücklich, wenn ich sehe, dass ich meinen Tag mit unter 1000 Kcal abschließe. Wenn sich das im Sport auswirkt (Schwindel hatte ich manchmal), werde ich mir unsicher, ob es an mein Essverhalten liegt oder an deren Trainingsweise. Am Abend esse ich das was auf den Tisch kommt.  Gibt's allerdings Fleisch (und das ist was die ganze Woche so), esse ich nur die Beilagen z.B. Salat, Kartoffeln, Baguette....

Dadurch habe ich mittags selten was und muss was anderes zu essen finden. Abhängig meistens von meinem Zyklus, wenn ich entweder kurz vor oder nach meiner Regelblutung bin (ist so, mal so) muss ich was essen und such irgendwas anderes. Andererseits komme ich dann auch mit zwei Kinderriegel und/ oder Joghurt klar. Mehr esse ich dann auch nicht. Es wird alles eingetragen, um meine Aufnahme unterkontrolle zu haben. Ich esse auch sehr langsam, unabsichtlich. Ich kann nicht schnell essen, das tut mir nur im Magen weh. Wenn ich vor dem Fernseher bin, klappt das schon eher, aber sollte man ja eigentlich nicht. (Das machen wir abends auch nie.)

Zur Übersicht ("Essgewohnheit"):

Ja, das ist über mich! Ein langer Text, ich weiß  aber ich glaube, dass man dadurch etwas besser nachvollziehen kann, was gerade mit mir los ist. 

Ich habe schon den Wunschgewicht an 38Kg, aber das ändert sich so mal so oft. 

Ich danke euch schon mal im Voraus! MfG



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