Ich denke, so schwer die Tat auch war – am Ende war auch dieser Mann ein Mensch. Was er getan hat, war ohne Frage schrecklich und unentschuldbar. Aber das bedeutet nicht, dass man aufhört, menschlich mit ihm umzugehen.
Vielleicht war er krank, verzweifelt, in einem inneren Abgrund, den niemand rechtzeitig erkannt hat. Das rechtfertigt nichts – aber es erinnert uns daran, dass niemand als „Monster“ geboren wird. Jeder Mensch hat eine Geschichte, auch wenn sie tragisch endet.
Ein Grab ist kein Ehrenmal. Es ist einfach ein Ort, wo ein Leben abgeschlossen wurde. Kein Denkmal für die Tat, sondern ein stiller Punkt für das, was an diesem Menschen vielleicht verloren ging – für immer.
Auch Täter können Opfer innerer Zerrissenheit, psychischer Krankheit oder seelischer Not sein. Wenn wir das komplett vergessen, verlieren wir selbst ein Stück Menschlichkeit.