Entwicklungshilfe ist entwürdigend, wenn sie die Menschen und Regierungen in den Ländern nur als Bittsteller und Empfänger ansieht. Darum spricht man seit längerem von Entwicklungszusammenarbeit.

Im Vordergrund sollten das Interesse und der Wunsch der Anfrage der Länder stehen und natürlich die Sinnhaftigkeit und Dringlichkeit zur Linderung der Armut. Und die sog. Geberländer sollten auf Partizipation der begünstigten Zielgruppe drängen und die Nachhaltigkeit (ökonomisch, ökologisch, sozial) der Maßnahmen achten. Ganz zu schweigen von Hilfe zur Selbsthilfe. Dann sollte die "Hilfe" nicht entwürdigend sein.

Es gäbe noch mehr zu schreiben, denn oft haben auch die Geberländer ihre Interessen, siehe D....

...zur Antwort

Deine Darstellung ist sicherlich interessant. Ich verstehe nur nicht, warum sie unter der Rubrik "Entwicklungshilfe" auftaucht. Die Menschen in den sog. Entwicklungsländern haben weiß Gott andere Sorgen als die von dir beschriebenen (ich habe einige Erfahrung aus allen Kontinenten). Sie haben nämlich nicht studiert und müssen ihre Familien irgendwie im informellen Sektor, ohne Ausbildung und Sicherheit und ernähren, oft hart am Hunger vorbei.

Die letzte Frage, die ich in dieser Rubrik erhalten habe, nämlich zu Rebecca Reusch, gehört m.E. auch nicht hierzu.

Sorry für diese letzte Anmerkungen, sie geht an die Redaktion.

...zur Antwort

Wie schon gesagt, erhält China keine Mittel mehr aus dem BMZ, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit .

Es kann allerdings noch von relativ günstigen Krediten im Rahmen der Finanziellen Zusammenarbeit profitieren, in Bereichen wie Berufsbildung, Gesundheit, Umweltschutz... Davon hat teilweise auch die dt. Wirtschaft etwas. Die Entscheidung, solche Kredite aufzunehmen, liegt u. a. beim chinesischen Finanzministerium.

...zur Antwort

Entscheidend ist zunächst, dass du dir wirklich vorstellen kannst, in diesem Gebiet der Entwicklungszusammenarbeit (klingt besser und so sollte es auch sein) zu arbeiten. Dazu solltest du während eines Studiums deiner Wahl zumindest ein Praktikum in diesem Bereich machen, z.B. bei einer NRO oder einer der staatlichen Institutionen (BMZ, GIZ, KfW). Super wäre es, wenn du das mit einem Aufenthalt in einem EL verbinden kannst, dann kannst du am besten einschätzen, ob es wirklich etwas für dich ist.

Ein hervorragendes Absprungbrett ist der post-graduate DIE-Kurs (9 Monate), danach findest du recht leicht einen Einstieg. Je nachdem, ob du bei einer nationalen oder internationalen NRO arbeitest oder bei staatlichen/multilateralen Institutionen unterkommst, verdienst du etwas weniger oder mehr. Mit etwas Erfahrung kannst du dich selbständig machen und stehst dann finanziell meist gut da. Gehst du ins Ausland, sind die Einkommen deutlich über dem Durchschnitt, du nimmst aber idR - wie oben schon gesagt - Partner (+Familie) mit.

Es wird eine sehr spannende und bereichernde Erfahrung werden und sie gehört dazu, wenn du in diesem Bereich langfristig arbeiten möchtest.Alles in allem, ein abwechslungsreicher Job, der durchaus gute Einkommenschancen hat. 

...zur Antwort

Also in aller Kürze (mir ist die Seite vorher schon wieder mal abgestürzt):

Die beiden wichtigsten Instrumente der dt. Entwicklungszusammenarbeit (EZ) sind die - Technische Zusammenarbeit der dt. Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Eschborn (entstanden seit 1.1.2011 aus der GTZ, dem DED und InWEnt, diese Fusion dürfte nicht so bekannt sein); im Prinzip vereint die GIZ jetzt TZ und PZ! - Finanzielle Zusammenarbeit, durchgeführt von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) mit sitz in Frankfurt.

Diese beiden arbeiten im Auftrag des BMZ auf der Grundlage völkerrechtlicher Vereinbarungen in den Partner-/Kooperationsländern. GIZ und KfW haben daneben noch andere Tätigkeitsbereiche, aber das ginge hier zu weit.

Es gibt noch viele andere Begünstigte, wie Kirchen, Stiftungen, Welthungerhilfe......., die nach dem Prinzip der Zuwendungsempfänger mit dem BMZ tätig sind. Inzwischen mischen auch AA, BMU und BMV eifrig in der Mittelvergabe für die EZ mit.

Ergänzend: In der FZ steht die Investition im Vordergrund (Straße, Schule, Kraftwerk, aber auch Mikrokredit....), in der TZ die Beratungsleistung.

Kapitalhilfe ist der alte Begriff für FZ. Projekte und Programme können sowohl FZ als auch TZ sein.

Unter BMZ, KfW Entwicklungsbank, GIZ finden sich genügend Hinweise auf die Strukturen, aber es gibt natürlich viele Überschneidungen. Letztlich haben fast alle anderen Industrieländer die etwas künstliche Trennung von FZ und TZ aufgehoben, wir Deutschen hinken da schon lange hinterher.

Soweit fürs Erste Fitzliputzli

...zur Antwort

Das hängt von den Ländern und der Art der Hilfe ab:

In der staatlichen EZ (Entwicklungszusammenarbeit) gibt es

  •  die technische Zusammenarbeit (Organisation ist die GIZ): Hier werden nur nicht rückzahlbare Zuschüsse vergeben.
  • die finanzielle Zusammenarbeit (Organisation ist die KfW): Hier bekommen die ärmsten Länder (Weltbank-Definition), z.B. in Schwarzafrika nur Zuschüsse, während Länder wie Ägypten, Türkei, Brasilien, China etc. (sog. Schwellenländer) in der Regel weiche Kredite (soft loans) erhalten. Das sind Kredite mit deutlich günstigeren Kreditkonditionen als kommerzielle Kredite. Oft sind hier Mittel des Bundshaushalts mit Kapitalmarkitkrediten der KfW "gemischt".

Die EZ wird als Zuschuss vergeben, weil die ärmsten Länder (=LLDC) die Mittel sowíeso nicht zurückzahlen können und bei technischer Hilfe die Rentabilität nicht ausreicht. Zudem wird bei manchen "Kredit-Ländern" ein Schuldenerlass vereinbart., wenn sie nicht mehr rückzahlen können.

...zur Antwort

Bevor hier - entschuldigung - ziemliche Irreführung betrieben wird, ein paar Punkte zur Aufklärung. Verantwortlich für die Entwicklungspolitik ist das BMZ, auch wenn Hr. Niebel das AA stärker einbeziehen möchte. Seit kurzem haben AA, BMU und andere Ministerien wie BMBF auch eigene Haushaltsmittel. Der Antrag für ein Projekt aus dem BMZ-Etat kommt aber klassischerweise aus dem E-Land selbst, also z.B. für ein Energieprojekt. DIe Verhandlungen werden federführend vom BMZ unter Beteiligung des AA durchgeführt... Anschließend werden GTZ (bald GIZ = GTZ + InWEnt + DED) bzw. KfW zur Prüfung des Vorschlags aufgefordert. Die KfW erhält mehr Mittel als die GTZ, auch wenn letztere viel bekannter ist. Nach positiver Prüfung erteilt dann das BMZ den Auftrag zur Durchführung des Vorhabens an GT(I)Z bzw. KfW. Man könnte noch Seiten darüber schreiben, aber so ist das Prinzip und die wesentlichen staatlichen Institutionen.

...zur Antwort