Sollte ich meine Katze erlösen?

Hallo miteinander. Ich habe vor einigen Wochen bereits gefragt, wie ich meiner 13-jährigen Katze beim anstehenden TA Termin helfen kann. Seitdem haben wir eine Achterbahn der Gefühle hinter uns. Kurze Zusammenfassung:

  • sie hatte im Juli eine Mittelohrentzündung, die wir leider zu spät bemerkt haben
  • beim ersten Besuch wurde die Entzündung vom TA nicht bemerkt und wir haben sie über einen Monat falsch behandelt, bis das Trommelfell gerissen ist
  • seit September waren wir alle zwei Wochen, manchmal auch wöchentlich beim TA
  • aufgrund von Vorerkrankungen können wir unsere Katze nicht in Narkose legen
  • aus diesem Grund können wir keine bildgebende Diagnostik machen, wir haben Angst, dass sie die Narkose nicht übersteht oder es ihr danach so schlecht geht, dass sie an den Folgen der Narkose stirbt
  • durch Antibiose und Schmerzmittel haben wir die Entzündung im Ohr einigermaßen in den Griff bekommen, als Folgeerscheinung hat sie allerdings eine leichte Ataxie, eine einseitige Gesichtslähmung, einen hartnäckigen Schnupfen und Husten entwickelt

Mit der Ataxie und der Lähmung kommt sie gut zurecht, sie springt trotzdem aufs Sofa oder aufs Bett um bei uns zu sein. Der Schnupfen macht ihr sehr zu schaffen, ihre Schleimhäute sind von heftigen Niesanfällen so gereizt, dass sie häufig Nasenbluten hat und da der Kram nicht richtig abläuft röchelt sie sehr. Es klingt als würde sie schnarchen, selbst, wenn sie wach ist.

Die Klinik hat uns nun vergangene Woche gesagt, dass sie so nichts weiter für unsere Katze tun können, außer uns weiter mit Schmerzmittel und Antibiose zu versorgen. Die Tierärztin hat empfohlen, dass wir sie erlösen sollten, sobald sie aufhört zu fressen oder zu schnurren.

Nun kommts: sie frisst wie ein Scheunendrescher, jeden Tag 200g Nassfutter für Kitten mit einem Schluck Katzenmilch und Trockenfutter ad libitum. (Wir achten auf Durchfall, die Futterwahl ist aber bewusst entscheiden) Obwohl sie so viel frisst, nimmt sie seit Wochen nicht mehr zu, bleibt konstant bei 2,9kg (Maine Coone Mix). Sie bettelt aber teilweise um Nachschlag oder versucht an unser Geschirr nach dem Essen zu kommen um die Teller abzuschlecken.

Schnurren ist mittlerweile durch die schwere Atmung sehr schwer herauszuhören, aber es ist noch da. Sie kommt regelmäßig zu uns, schläft Nachts wie gewohnt unter der Bettdecke mit und sucht ganz gezielt Körperkontakt.

Wir sind uns einig, dass das Ende in Sicht ist und sind auch darauf vorbereitet den finalen Anruf beim TA zu machen. Aber es fällt uns sehr schwer zu erkennen, wann der richtige Moment ist. Teilweise frage ich mich ob sie sich mit ihrem Husten quält und sie nicht elendig erstickt und im nächsten Moment ist sie wieder völlig seelig auf meinem Schoß am Schnurren...

Es ist zum Haare raufen und ich weiß nicht, was richtig ist. Ich will nicht, dass sie leidet, aber ich will auch nicht, dass wir ihr Leben 'zu früh' beenden. (Ich beantworte gerne Fragen, aber bitte habt Nachsehen, die ganze Situation ist schwer und emotional und wir haben alles in unserer Macht stehende getan)

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Wie kann ich meiner Katze helfen, dass es ihr besser geht?

Hallo Schwarmwissen,

meine Katze (weiblich kastriert; 12 Jahre alt) ist seit Anfang August am schwächeln. Mir ist bewusst, dass sie alt ist, bevor man mich darüber informiert, aber ihr Verhaltenswandel kam sehr plötzlich und auffallend. Zur Info vorweg: sie ist eine Tierheimkatze und seit 2 Jahren 9 Monaten in unserem Besitz, davor wurde sie halbtot und ausgehungert vorm Tierheim abgesetzt (Katzengrippe, Pilzbefall, alles mögliche) und hat lange Zeit in der Tierklinik verbracht, wo sie auch zweimal unter Narkose fast umgekommen ist. Unsere Katze hat seitdem wir sie haben, chronischen Schnupfen, welchen wir nie wegbekommen haben. (Kräuter, Antibiotika, Blutbilduntersuchung, usw)

Damit ging es ihr aber immer gut. Sie war fit, hat gespielt, auf ihrem Kratzbaum geturnt, immer mit uns geschmust, war mit uns sogar im Urlaub.

Bei der letzten Tollwutimpfung (2023) wollte ich, dass ihr Impfschutz gegen Herpes und Schnupfen erneuert wird, weil wir vor hatten ins Ausland zu reisen. Eine Tierärztin der Klinik riet mir Altersbedingt und wegen ihrem chronischen Schnupfen davon ab. Deswegen wurde ihr Impfschutz nicht erneuert.

Nun hatte sie Ende Juli 2024 eine Infektion im Ohr durch einen festen Propfen Ohrenschmalz, dieser wurde Anfang August 2024 in der Klinik entfernt, wir bekamen Salbe zur Behandlung. Der Tierarzt schloss nicht aus, dass sie evtl einen Polypen haben könnte, dies könne man aber nur unter Narkose feststellen, was für uns aufgrund der uns bekannten Vorgeschichte nicht in Frage kam. Im gleichen Atemzug stellte der Tierarzt fest, dass ihr Impfschutz gegen Schnupfen veraltet war und wollte, dass wir sie impfen. Wir äußerten ihm die Aussagen seiner Kollegin von 2023, doch er versicherte uns, dass es nötig sei. Also, ließen wir sie impfen.

Seitdem, 4 Wochen später, geht es ihr von Woche zu Woche schlechter. Sie hat schon immer wenig gefressen (85 g Futterdose zu 50% aufgefressen, Trockenfutter immer zur Verfügung), aber mittlerweile rührt sie ihr Futter fast gar nicht mehr an. Desweiteren ist ihr Schnupfen hartnäckiger als vorher, teilweise bekommt sie gar keine Luft mehr durch die Nase, weil alles verklebt ist und die Nickhaut ihres linken Auges ist vorgefallen, wodurch sie schlechter sieht und ihr Gleichgewichtssinn schlechter wurde (Haut ist zart rosa, also keine Bindehautentzündung).

Wir haben seitdem schon einiges versucht, weil wir ihr erstmal einen weiteren Trip zum Tiersarzt ersparen wollten. Wir inhalieren täglich mit ihr, wir putzen ihr die Nase mit einem nassen Handtuch und cremen sie mit Salbe ein. Sie bekommt Kräuter an ihr Futter (seit 2022 mit guten Ergebnissen), Immuntröpfchen von Anibo und einen Schluck Aufbau Drink von Kattovit. Gleichzeitig haben wir ihre Futterrationen auf 2x am Tag verteilt, morgens und abends. Vorher hat sie immer alles Abends bekommen. All das hat zu Anfang auch gut geklappt, da hat sie auch immer alles verputzt, nur mittlerweile rührt sie ihr Futter fast gar nicht mehr an. Wenn sie dabei geht, ist es eher ein zögerliches Schlecken und sie baut immer mehr ab.

Das Tierheim hat damals festgestellt, dass unsere Katze allergisch auf Getreide reagiert und wir haben im Laufe der Jahre gemerkt, dass sie Huhn (roh, gekocht, verarbeitet) nicht verträgt und davon erbricht. Deswegen sind wir, was Futterauswahl angeht, immer sehr vorsichtig und auch leider etwas eingeschränkt.

Sie kommt weiterhin zu uns, läuft uns auch hinterher, wenn wir den Raum verlassen, schmust, schnurrt und knetet fleißig. Ihr Lebenswille ist noch da! Aber, dass sie so rapide abbaut, macht mir schon große Sorgen. Wir sind morgen nochmal mit ihr beim Tierarzt um den Nickhautvorfall und ihr Allgemeinbefinden untersuchen zu lassen.

Gibt es Ratschläge, was ich beim Tierarzt ansprechen sollte?

Habt ihr Ideen, wie und womit ich meiner Katze helfen kann, dass es ihr besser geht?

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