Ich kenne seit etwa 5 Monaten einen gleichaltrigen, der leider im Rollstuhl sitzt. Er hat wie ich ziemlich spezielle Interessen und da sind wir beide froh uns darüber austauschen zu können. Wir wohnen 200 km voneinander entfernt und ich hab ihn auch schon mehrmals besucht und die Zeit mit ihm hat mir Spaß gemacht, aber es hat mich seelisch und körperlich fertiggemacht, sodass ich nun nicht mehr weiterweiß. Er hat mich lange fast jeden Tag kontaktiert und wollte reden, was ich auch getan habe und mir auch Spaß gemacht hat. Meine Schwester und meine Freundin haben mich schon gefragt, ob mir die Freundschaft überhaupt guttut. Einerseits ja und andererseits nein. Ich freue mich ihn kennengelernt zu haben aber andererseits macht mich die ganze Freundschaft so fertig, ich kann nicht genau sagen warum. Ich glaube da spielt Mitleid auch eine Rolle. Wenn ich mit ihm rede oder was mit ihm unternehme ist alles gut, aber wenn ich mal kurz alleine bin, dann bin ich am Boden zerstört und erschöpft. Ich kann ihm doch aber nicht böse sein, er kann ja nichts dafür dass er erstens im Rollstuhl sitzt und zweitens dass ich so sensibel bin. Jetzt hat er grad viel um die Ohren, weswegen der Kontakt ein wenig abgenommen hat. Ich dachte erstmal, das täte mir vielleicht gut, aber ich fühl mich völlig leer und kaputt, so als ob ich abhängig von ihm bin. Ich will nicht die Freundschaft beenden, dafür ist er mir zu gut als Freund, aber manchmal wünschte ich, ihn niemals kennengelernt zu haben, eben weil es mich so fertig macht. Wie gesagt, Schwester und Freundin haben mich schonmal gefragt, ob mir das guttäte. Ich weiß nicht was ich unternehmen soll.