Man spricht diesen Laut im heutigen Hochrussischen weder wie ein "schtsch" noch wie ein langes "sch" aus. Als Hintergrundinfo: Du hast doch sicher schon mitbekommen, dass es auf russisch jeden Konsonanten in einer weichen und einer harten Form gibt. Im deutschen kommt sowas auch vor, allerdings ganz abhängig von der Stellung des Buchstabens im Wort. Konsonanten vor einem langen e und i werden z.B. weich, vor einem a,o,u hart ausgesprochen. Das t in "Tor" wird härter bzw. anders ausgesprochen als in "Tier", dass passiert intuitiv. Da das aber immer nach diesem Muster abläuft und an der Bedeutung nichts ändert, wird es nicht extra gekennzeichnet.Im russischen existieren diese 2 Varianten aber UNABHÄNGIG von der Stellung. Ein t vor einem a,o,u kann ebenfalls weich sein. Mit lateinischen Buchstaben wird dies meist als "tj" umschrieben dann. Die russischen Wörter "rad" und "rjad", einmal mit harten und einmal mit weichen r, haben unterschiedliche Bedeutungen. Daher gibt es im kyrillischen auch einige Methoden zur Unterscheidung der beiden.Zurück zu dem "schtsch". Ein fast identisches Paar im Deutschen wäre das "ch" in "ich" und "ach". Wenn du drauf achtest, merkst du dass der "ach-laut" mehr im Rachen ausgesprochen wird und daher dunkler, härter klingt, während der "ich-laut" eher mit der Zungenspitze vorne am Gaumen gebildet wird und daher heller und weicher klingt. Gleiches Phänomen tritt auch leicht bei "Frosch" hart und "Fisch" weich auf. Das sogenannte "schtsch" (щ) ist einfach nur die weiche Variante des "sch", analog zum "ich-laut" und "Fisch-laut" im Deutschen, während das ш dann die harte Variante darstellt, analog zum "ach-laut" und "Frosch-laut".Dass es auf Latein als "schtsch" geschrieben wird, hat historische Gründe. Ein Problem bei der Ausprache für deutsche Muttersprachler kann es zum einen werden, weil diese tatsächlich "schtsch" versuchen zu sagen, oder aber weil sie zum Beispiel bei "Borschtsch" intuitiv wie im Deutschen zum härteren "Frosch-laut" neigen, obwohl es weich endet. Das geht halt extrem gegen die Sprachgewohnheit.

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