Ich war nun an einem Punkt, wo ich mir nichts mehr gewünscht hatte, als einfach normal zu sein und wie andere nicht immer an die Ernährung denken zu müssen. Ich hatte übrigens in der Zeit nach dem Binge-Eating auch immer Intervallfasten gemacht, teilweise auch Wasserfasten 4 Tage am Stück bis ich nicht mehr aufstehen konnte und es mir so schlecht ging, dass ich mich übergab ohne, dass was kam (ist mit Diabetes ja auch sehr gefährlich, ich war zusätzlich nur noch am unterzuckern/bewusstlos und das ohne Insulin). Hinzu kamen andere Situationen die für mich emotional sehr belastend waren und mich förmlich in ein Loch haben stürzen lassen.
Ich wurde von meiner Diabetesberatung, als ich einen totalen Nervenzusammenbruch beim Wiegen bekommen hatte, an eine Ernährungsberatung weitergeleitet. Die hat dann erstmal alles mögliche ausgerechnet. Mein Grundumsatz liegt bei 1.515 kcal und ich war sehr mangelernährt in allen möglichen Bereichen. Sie hat mir dann einen Ernährungsplan erstellt mit 1.300 kcal. Am Anfang war es sehr schwer für mich so ,,viel" zu essen, ich konnte mich jetzt aber über ein Jahr daran gewöhnen und die Ernährungsberaterin hat den Plan jetzt auch ein bisschen angehoben (ca. 1400-1500 kcal, an sportlichen Tagen mehr).
Das Ziel der Ernährungstherapie war mich aus der Mangelernährung rauszuholen und etwas abzunehmen, dass ich mich wohlfühle. Das mit der Mangelernährung hat geklappt, ich fühle mich sooo viel besser seit ich wieder mehr esse (Herz, Kälte, Kraft, Kreislauf etc.). Allerdings fühle ich mich, wie schon zuvor die ganze Zeit, absolut unwohl (ich habe in der Zeit jetzt um die 5 kg zugenommen) und total verabscheue meinen Körper. Ich weine sehr oft und will deswegen auch gar nichts mehr unternehmen usw. Das belastet mich wirklich sehr. Abgesehen davon, dass meine Blutwerte und Schilddrüsenwerte von der Diabetesambulanz jedes Jahr gecheckt werden, haben wir jetzt nochmal separat nachschauen lassen, aber es war alles normal und Hashimoto wurde jetzt auch ausgeschlossen. Mein Wasserhaushalt ist auch auffällig, da ich sehr viel trinke aber trotzdem im roten Bereich bezüglich des Wasseranteils liege.
Meine Ernährungsberaterin ist ratlos und hatte sich schon an einen weiteren Arzt gewendet, der aber auch nichts feststellen konnte. Jetzt bin ich hier und weiß nicht weiter. Ich will einfach nur noch aufgeben, ich will so nicht mehr weitermachen. Ich habe Angst, dass ich für immer so hängen bleibe und gleichzeitig auch, dass wenn ich irgendwas abnehmen sollte, mich das wo flasht, dass ich übertreibe...
Wichtig ist es vielleicht auch noch zu sagen, dass ich psychisch etwas belastet bin. Ich mache mir sehr viel Stress und es gibt sehr unschöne Phasen, die genaue Diagnose will ich aber eher ungerne preisgeben. Medikamente nehme ich dafür aber bisher nicht.
Auswirkungen hat das ja auf jeden Fall, aber doch nicht so starke? Ich bin ja immer noch im Kaloriendefizit, warum nehme ich denn nicht ab? Liegt es daran, dass mein Körper sich immer noch aus den ca. 6 Jahren davor erholt? Ich würde mich sehr über Antworten oder Erfahrungen freuen, ich bin absolut ratlos :'( Vielen Dank