Die Frage ist ob Du eine offizielle Diagnose willst und brauchst, und die einhergehen Dinge, wie Hilfsangebote, Nachteilsausgleiche etc. Es gibt einige Sachen die auch gegen die ärtztliche Diagnostik sprechen, vorallem die Mühsal, die du ja schon richtig voraussiehst. Wenn du summa sumarum sagst, dass mit der ärtzlichen Diagnose ist für ihren Aufwand einfach nicht nötig/nützlich, dann ist das ok. Eine Selbstdiagnose kann ausreichen, dich selbst zu verstehen, dir zu verzeihen und in Zukunft mit Situationen besser umzugehen, und in der "Autismus-Community" wird damit in der Regel auch ohne Probleme wahrgenommen und akzeptiert. Eine intensive Hineinforschung in das Thema hat vielen Autisten, insbesondere selbstbezeichneten, aber natürlich generell allen, ein größeres Verständnis für die Welt und sich gegeben und gelehrt. Das kann svhon das nützlichste sein, und einem ausreichen.

Betrachte es so, ein jeder Autist war auch schon vor der Diagnose autistisch wie er es auch nachher immer sein wird. Die Diagnose ändert nichts an dir innen, weswegen su auch ohne Diagnose autustiscg bleibst, falls du bist. Auf die Meinungen der Menschen die dir die Legitimät absprechen, obwohl es DIR hilft mit der komplexen Welt unzugehen, sollte man eher verzichten. Diese sind das Äquivalent zu diesen Leuten, die bestätigten Autisten sagen, dass sie nicht autistisch aussähen oder zu anders sind als ihr 5 jähriger Neffe, um autistich zu sein.

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Autist und unordentlich, was tun?

Viele Menschen mit Autismus sind aufgrund ihrer Wahrnehmung mit der Welt überfordert, jedenfalls, wenn sie keine klare Routine haben.

Ich bin männlich/18 und habe selber eine leichte Form von Autismus (früher Asperger genannt) und habe auch den Eindruck, dass die Welt wahnsinnig komplex ist. Ich habe Schwierigkeiten, Dinge intuitiv zu verstehen und versuche immer, Dinge mit dem Kopf, also durch bewusstes Nachdenken zu verstehen. Das ist letztlich anstrengend und daher bräuchte ich eigentlich auch mehr Ordnung und Routine, aber ich bin von Natur aus unordentlich und unroutiniert.

Damit meine ich, dass ich z.B. meine Bettzeiten nur manchmal und mit wenn, dann oftmals mit viel Disziplin einhalte. Oder dass ich eher dazu neige, mir viele verschiedene Musikstücke anzuhören, statt das gleiche in einer Schleife.
Ich bin wenig gewissenhaft und mache ungerne strikte Pläne, wie ich eine bestimmte Sache mache, weil es mühsam ist und mich letztlich in meiner Freiheit einschränkt. Mein Zimmer ist eher unordentlich. Des weiteren prokrastiniere ich Aufgaben oft und ohne Zeitplan im Kopf. Das fühlt sich alles natürlich an.
Mein Vater hat mich oft kritisiert, dass ich bei Schulaufgaben wie PowerPoint-Präsentationen oder anderen kreativen Sachen beim Recherchieren und Erstellen viel zu unstrukturiert bin.

Ich merke aber auch, dass mir mehr Ordnung und Routine helfen könnte, psychisch stabiler zu werden und klarer denken zu können. Irgendwie scheine ich Ordnung und Routine zu brauchen, auch wenn es mir schwer fällt, sie einzuhalten.

Das Ding ist: Wenn ich versuche, Pläne zu machen, denke ich mir oft: "Ist dieser Plan wirklich objektiv perfekt?" Und kurz darauf zweifle ich auch oft daran und will am liebsten den Plan wieder verwerfen.

Meiner autistischen Natur würde es wohl gut tun, ordentlicher zu sein, aber meine restliche Persönlichkeit hat wohl eine andere Meinung. Da gibts wohl eine Art Spaltung.

Was könnte ich tun?
Danke im Vorraus!

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.Das kann ich sehr nachvollziehen und erlebe ich ebenso. Ich denke aber, dass es nicht gut oder sogar möglich ist eine solche Ordnung von innen zu forcieren. Entweder "zwingen" dich deine Prinzipien und Regeln zu etwas, oder sie sind nicht so strikt und das ist auch nur schwer zu beeinflussen. Außerdem ist zum Beispiel Prokrastination ein ebenso neurotxpisches Phänomen... Wenn dich dieses Chaos im Alltag stresst, könnstest du versuchen mit kleinen Gewohnheiten anzufangen, wie den Schlüssel immer am selben Ort abzulegen, wodurch der Schlüssel immer gleich liegt, was dir mehr Kontrolle über mindestens Kleinigkeiten gibt. Routinen geschehen und entstehen (zu mindestens bei mir) beinahe automatisch und nach bedarf. Es lässt sich nichts erzwingen. Freiraum zu haben ist riskant, aber äußrst natürlich, deswegen wäre mein zweiter wichtige Tipp, dass du dich eher darauf konzentrierst, dich in Zeiten der Überwältigung vom hohen Chaos zurückzuziehen und alles durchdenken zu können um damit umzugehen, denn verhindern lässt es sich nicht... "Was man nicht will, kann man nicht". Andersherum (also negiert) wirds leider trotzdem nicht

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