Hallo, Mein Freund und ich sind seit über 2 Jahren zusammen, doch meine psychischen Probleme könnten nun zum Aus führen.
(Ich habe dies etwas weiter ausgeführt, damit mein Standpunkt oder auch meine Person nachvollzogen werden kann. Ich würde mich freuen, wenn einige sich dies dennoch durchlesen!:) )
Ich (19) habe schon im Kindesalter unter Depressionen gelitten, weil mir sowohl mein Umfeld als auch meine Familie Probleme bereitet hat und ich eher wie ein Geist lebte, als ein wirklich wahrgenommener Mensch.
An der elterlichen Erziehung hat es mir ehrlich gesagt viel gemangelt, so lernte ich beispielsweise erst sehr spät Sprechen und hatte große Schwierigkeiten im Umgang mit Menschen, da ich viel alleine war.
Das Leben ging weiter, Jahre über Jahre, in denen ich mir nur eine Person wünschte, die mir Liebe schenkte und für mich da war.
Als ich diese in meinem Freund gefunden hatte, war ich überglücklich.
Ich hab mich psychisch an ihm festgemacht und, auch wenn es gar nicht seine Intention war, machte ich mich abhängig. Ich denke, es war ein Teil Euphorie, ein Teil auch Verzweiflung. Mein Gefühl sagte mir, dass ich endlich Ich sein durfte, mich öffnen könne, doch auch wenn ich Erfahrung hatte, fehlte es mir an Reife, weil mir jegliche Kompetenzen fehlten, die man als Mensch (außerschulisch gesehen) haben sollte. Die kindliche Naivität machte sich besonders dann bemerkbar, wenn es um Meinungsbilder oder den Alltag ging, die Depression schwand zwar immer mehr, doch meinen eigenen Wert konnte ich trotz allem nicht erkennen. Heutzutage bin ich noch sehr selbstlos, manchmal sogar beeinflussbar.
Ich nehme mir oft vor, mich zu bessern. Ich mein, mein Freund ist echt der wunderbarste Mensch, den ich je getroffen hatte, und ich liebe ihn, doch manchmal fällt es mir schwer mich zu bessern, auch wenn ich mich sehr gut reflektieren kann und die Dinge verstehe.
Es geht nach all der Zeit oft noch um meine Psyche, was ich wieder für Probleme bereitet habe und wie ich alle anderen Menschen ständig außen vor lasse, weil ich mich immer vernachlässige. Mein Freund will mir nur helfen, aber manchmal ist es nicht leicht für ihn. Ohne ihn könnte ich kaum ein selbstständiges, zufriedenes Leben führen, und ich schäme mich dafür. Ansonsten bin ich eine echt tolle Freundin und gebe mir Mühe, doch wie gesagt: Ich komme in einigen Momenten nicht mit meiner Psyche zurecht und belaste ungewollt ihn damit.
Was kann ich dagegen tun? Ich habe ihm zuliebe auch mal Therapiestunden genommen, doch mit dem Therapeuten lief es nicht so gut. Ich weiß nicht, wie man sich selbst lieben lernt, irgendwie bin ich immer zu viel und doch so wenig. Ich habe wirklich niemanden sonst, nicht einmal eine richtige Familie.
(Bitte nur ernstgemeinte Kommentare, die auf Verständnis basieren, da mir dies echt zu schaffen macht und mir mehrere Meinungsbilder vielleicht helfen könnten)