Trennung überstehen und sie zurückgewinnen?

Meine Freundin und ich haben 2019 angefangen zu schreiben, ab Sommer 2020 haben wir uns dann alle 2 Wochen getroffen und täglich geschrieben, im Juni 2021 sind wir zusammengekommen. In dem Jahr habe ich mein Abi gemacht und bin dann zum studieren weggezogen. Dort ging es mir furchtbar dreckig, ich habe stark abgenommen, bin jedes WE nach Hause geflüchtet und habe dort den ganzen Tag geweint. Ab Ende November wurden wir covid bedingt nach Hause geschickt. Dort war ich dann wieder bis März und habe mich erholt. Anschließend habe ich mich noch durch das Sommersemester dort gekämpft, welches wieder in Präsenz stattfand. Damals bin ich dann Dienstag Mittags dort hingefahren und Donnerstag Mittag wieder nach Hause. Sie war in der ganzen Zeit für mich da. 2022 habe ich dann angefangen, Psychologie in ihrer Heimatstadt (auch bei mir nah an zuhause) zu studieren. Das Jahr war wundervoll. Mir ging es viel besser und wir konnten und regelmäßig sehen. 2023 ist sie dann für ihr Studium in eine andere Stadt gezogen. Bei mir gab es ein großes Hin und Her, letztlich wurde ich aber in der gleichen Stadt angenommen und konnte dorthin wechseln. Unser Traum, den wir jahrelang hatten, endlich zusammen zu wohnen, war jetzt zum greifen nah. Erstmal mussten wir aber ein ganzes Semester lang eingeengt in ihrem Wohnheimzimmer leben. Aber wisst ihr was? Das war wunderschön. Generell hatte wir eigentlich nie große Probleme oder Streits, wenn wir sehr nah waren, immer eher dann, wenn wir uns für einen längeren Zeitraum nicht gesehen sondern nur geschrieben haben.

...zum Beitrag

2024 sind wir dann im Februar endlich in unsere gemeinsame Wohnung gezogen. Danach folgte das schönste Jahr meines Lebens. Wir haben immer wieder davon erzählt, wie krass viel Glück wir hatten, dass das alles so zusammengefallen ist, dass wir jetzt so zusammenleben können. Dazu kommt noch, dass meine Familie sie, sie meine Familie, ihre Familie mich und ich die umgekehrt liebe. Es passte einfach alles.

Dieses Jahr hatte ich dann Ende Februar beginnend ein 6wöchiges Praktikum in der Heimat. Dort habe ich mich anfangs schwer getan mit dem neuen Umfeld, das tue ich immer. Noch dazu habe ich sie vermisst. Unendlich doll vermisst. Und die Perspektive, sie wochenlang nur am Wochenende zu sehen, hat mich fertig gemacht. Zumal ich ja wusste, dass Konflikte dann kommen, wenn wir uns nicht sehen. Als sie mich nach der ersten Woche besucht und ich geweint habe, meinte sie, dass sie keine Beziehung wolle, in der ich bei jedem neuen Ding komplett zusammenbrechen würde. Noch in der 2. Praktikumswoche habe ich mich dort abger gefangen und angefangen, mich auf der Arbeit wohl zu fühlen. In der Zeit war sie auch bei mir bzw bei uns in der Heimat und wir haben uns täglich gesehen und alles war gut. Auch in den folgenden Wochen war alles gut an den Wochenenden und unter der Woche, wenn wir geschrieben oder telefoniert haben. An einem WE meinte sie dann aber, dass wir mal über unsere Beziehung reden müssten, ich habe dann aber dafür argumentiert, dass wir das tun sollten, wenn ich aus dem Praktikum zurück bin.

Ich dachte dann, dass ich zurückkomme, wir zusammen leben, nach 2-3 Wochen drüber reden, dann schauen, was man ändern müsste, und nach einem Monat nochmal gucken, wie gut das funktioniert hat.

In der Realität habe ich ihr Samstag noch geschrieben, dass ich mich drauf freue, ab morgen endlich wieder da zu sein und bei ihr zu sein ohne weg zu müssen. Das hat sie mit einem Herzen versehen. Als ich Sonntag angekommen bin, hat sie aber noch am Abend, da war ich 20min da, gesagt, dass sie die Beziehung beenden wolle.

Das war jetzt vor 5 Wochen.

In diesen 5 Wochen gab es ein großes Hin- und Her... bspw kam sie am Montag, also einen Tag nachdem sie von der Trennung sprach, nach Hause, hat mich geküsst, wir haben zusammen gegessen und auf der Couch gekuschelt. Ich habe mich um einen Therapieplatz bemüht, mehr als ein Erstgespräch konnte ich bisher allerdings nicht bekommen. Generell haben wir in den 5 Wochen viel erlebt - wir waren bei Freunden, wir waren im Theater, wir waren zusammen unterwegs, wir waren bei ihrer Familie. Wir waren jeden Tag zusammen, wir haben gekuschelt, sie hat meine Hand gehalten wenn wir unterwegs waren, wir haben im gleichen Bett geschlafen und auch dort gekuschelt. Nicht mehr als das, aber eben immerhin das.

Aber sie ist auch immer wieder ins kühle, abweisende geschwankt. Zumal sie eben ab Ende der 1. Woche nach WGs gesucht hat. Dabei meinte sie, dass sie, wenn sie bis Mai nichts finden würde, noch das Semester über mit mir in unserer Wohnung bleiben würde. Man muss dazu wissen, dass sie im Winter ein Praktikumssemester vor sich hat und im Rahmen dessen ohnehin für ein halbes Jahr weggegangen wäre.

Sie hat sich viele WGs angeschaut, den allermeisten abgesagt. Außer einer. Der ersten. Die haben sich aber über Wochen hinweg nicht mehr gemeldet. Am 28. Oder 28.4. Dachte ich, ich hätte es fast geschafft. Naja. Eben nur fast. Nach 3 Wochen haben die such doch gemeldet, und es gab gegenseitige Zusagen. Auch in den 2 Wochen danach waren wir zusammen in unserer Wohnung, haben Dinge unternommen, gekuschelt und hatten eine schöne Zeit.

In dieser Zeit hat sie auch immer wieder betont, dass wir uns ja weiterhin schreiben. Dass wir noch cool miteinander sind. Dass wir uns oft sehen können. Oft mit Freunden treffen können. Dass sie zu Besuch kommen kann. Und sie hat selbst vorgeschlagen und mehrmals versprochen, min zweimal mit kleinem-Finger-Schwur, dass wir im Sommer zusammen in den Urlaub fahren. Und dass es nicht so ist, dass es auf keinen Fall einen Weg zurück in die Beziehung geben kann.

Letzten Samstag ist sie ausgezogen. Das war der schlimmste Tag meines Lebens, ich weiß nicht, wann ich schonmal so sehr gelitten habe. Ich bin noch am Samstag in die Heimat gefahren. Da fährt zum Glück von hier aus alle 2h ein Zug, der auch selbst nur 2h braucht. Gestern bin ich wieder hier angekommen. Alleine in unserer Wohnung. Ich wollte die nicht kündigen. Ich mochte die, die Lage ist gut und ich dachte, dass sie ja vielleicht wiederkommen mag. Und ich wollte, dass ihr, dass unser Zuhause dann noch da ist.

Wir haben Samstag und Sonntag viel, gestern ein wenig geschrieben. Dabei hat sie auch von sich aus eins zwei Mal nach meinem Tag gefragt und auf Instagram hat sie mir Memes geschickt.

Ich komme aktuell nicht aus dem heulen raus. Alles erinnert mich an sie. Ich kann nichts essen, kaum schlafen, Uni geht auch kaum.

Donnerstag gehen wir ins Theater zusammen. Das hatten wir letzte Woche beschlossen, davor schon darüber geredet und noch am Samstag meinte sie immer wieder, dass wir uns Donnerstag sehen.

Nun zu meinen Fragen

- wie schätzt ihr die Gesamtsituation ein?

- wie(viel) schreibe ich am besten?

- wie verhalte ich mich am besten im Bezug auf das Treffen am Donnerstag?

- wie kriege ich sie zurück?

- wie komme ich in der Stadt und in der Wohnung klar? Ich merke, dass ich mir Strategien überlege, wie ich bis zum WE duechkomme. Habe Aber Angst, in die alten Muster von meinem ersten Studium 2021 zu fallen... ich war dich gerade erst an einen Punkt gekommen, an den ich auch außerhalb von zuhause klargekommen bin...

...zur Antwort