Warum haben manche Eltern was dagegen, dass sich ihr Kind verliebt?

"Dafür bist du noch viel zu jung!", hieß es, als ich mich mit 10 zum ersten Mal verliebt habe (in eine 12-jährige, die ich auch heute noch, 25 Jahre später, für eine absolute Traumfrau halte - leider sind wir nie zusammengekommen).

"Hört auf, das reicht jetzt!", sagt die Mutter des kleinen Eliott (7), nachdem er seinen ersten Kuss abgestaubt hat und mit seiner Freundin (auch 7) nun weiterknutschen möchte.

Die Liste an Beispielen, wo Eltern die erste Liebe ihres Kindes einfach "abwürgen" ließe sich endlos fortsetzen.

Ich würde gern wissen, warum Eltern das tun? Ich verstehe das nämlich nicht. Was spricht denn gegen eine junge erste Liebe? Warum sollten die Kinder, so sie es denn beide wollen, so etwas nicht einfach genießen dürfen?

Wenn ich ein Kind hätte, und dieses sich zum ersten Mal verliebt, dann würde ich mich mit meinem Kind freuen, ich würde versuchen meinem Kind Möglichkeiten zu schaffen diese erste Liebe auch genießen zu können und die Entdeckungsreise zu den eigenen Gefühlen zu einem positiven und erfreulichen Erlebnis zu machen. Und wenn es wieder auseinandergeht dann wäre ich für mein Kind da, würde es trösten, wäre mir aber bewusst, dass diese Erfahrung meinem Kind später helfen kann mit positiven und negativen Erlebnissen und Gefühlen umzugehen. Irgendwann wird das Kind das sowieso lernen müssen.

Also nochmal die Frage: Was sind die Gründe, warum viele Eltern ihren Kindern "verbieten" sich zu verlieben, bzw. ihre erste Liebe leben zu dürfen?

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Ich war auch mit 10 Jahren das erste Mal himmelschreiend verliebt und zwar in einen Jungen aus meiner Klasse, den ich allerdings nun nicht mehr für meinen Traummann halten würde... meine Eltern hatten wenig Verständnis für meine Verliebtheit. Es hieß "Kinderkram". Als ich 14 Jahre alt und verliebt war, zeigten sie sich eher besorgt. Da kommt sicher das Thema "was, wenn sie ungewollte schwanger wird?" mit ins Spiel.

Ich denke aus meiner heutigen Sicht ( Mutter zweier Kinder), dass bei Eltern eine große Portion Eifersucht mitspielt, wenn das Kind sich verliebt. Angeblich ist das für Mütter sehr schlimm, wenn der Sohn sich verliebt und für Väter, wenn die Tochter sich verliebt. Man hat erstens (angeblich) Panik, da das Kind soooo klein nicht mehr ist (viele sehen eine Verliebtheit als beginnende Geschlechtsreife an) und auch dieses "ich bin nun abgemeldet". Der/die Person, in die mein Kind verliebt ist, ist wichtiger als ich. 

Ich selber sehe das nicht so. Mein Sohn (Grundschulalter) ist bereits verliebt und meine Tochter auch. Ich sage mir immer, dass das normal ist und berufe mich darauf, wie ich selbst als Mädchen und Teenager war. Ich hoffe ich bleibe so entspannt ,wenn die Kinder älter sind. Man muss die Gefühlswelt seiner Kinder ( so meine Meinung) unbedingt ernst nehmen und akzeptieren. Eifersucht oder Panik sind fehl am Platz. Drüber reden, auch ab einem gewissen Alter über Verhütung. Und man sollte sofort das Kind auffangen falls aus der Verliebtheit ein Liebeskummer wird. Kinder gehören einem nicht, sie sind einem nur "verliehen" worden und Eltern sollten alles tun um ihre Kinder gut durch alle Höhen und Tiefen zu begleiten. 

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