Im Krankenhaus kam ich erstmal in Quarantäne. Am Abend dann war klar, es also doch der Blinddarm ist. Und auch sofort notoperiert. Als ich aufwachte, hatte man mich auf die Normalstation gebracht, auf der sich nachts niemand so recht um mich kümmern wollte. Ich musste unendlich dringend pinkeln, konnte aber nicht, bekam einen Harnröhrenkatheter aber das Gefühl ging nicht weg. Als dann endlich ein Arzt vorbeikam, erkannte er, dass ich nicht auf der Normalstation bleiben konnte und schob mich persönlich auf die Intensiv. (Ich kann mich nur bruchstückhaft erinnern)
Ich hatte im Zuge des Durchbruchs, eine Bauchfellentzündung (4 Quadranten), eine Blutvergiftung, Nierenversagen, eine Lungenentzündung.
(Tag 5) Auf der Intensiv kam ich alle vier Stunden eine Antibiotikainfusion, schlafen war schwierig. Schmerzmittel lösten bei mir Halluzinationen aus. Aber auf der Intensivstation waren ständig Ärzte, ich es wurde sich wirklich sehr gut um mich gekümmert.
(Tag 6-12) Lag ich noch auf der Intensiv, wurde einige Male geröntgt. Nochmal operiert (Second Look), um soviele Bakterien wie möglich auszuspülen. Ich erholte mich nur langsam. Durch das Nierenversagen konnte ich nicht pinkeln und das Wasser sammelte sich in meinem Körper, Hände und so weiter schwollen an. Aber zum Ende hin besserten sich die Werte ein wenig und ich wollte auf die Normalstation, um endlich etwas schlafen zu können.
(Tag 13) Normalstation: War der schlimmste Tag. Durch die Spülung gab es rund um die Lunge Ergüsse und ich hatte beim Einatmen unglaubliche schmerzen, konnte deshalb nur flach atmen. Konnte mich nicht auf die Seite drehen (Lag seit 7 Tagen ununterbrochen auf dem Rücken) Man wollte die Ergüsse drainieren aber das ging nicht weil ich mich im CT hätte drehen müssen. Ich habe es versucht aber die Schmerzen waren so heftig, ich bekam keine Luft und da man mir ein Medikament gegeben hatte um das Wasser aus dem Körper zu leiten, das sich durch das Nierenversagen da gesammelt hatte, habe ich mich auf der CT Liege angepinkelt. Auf der Normalstation ist die Betreuung so rudimentär dass ich so vollgepinkelt erstmal einige Stunden lag. Die Drainage wurde endlich gesetzt und ich konnte langsam besser atmen.
(Tag 13-30) Die restliche Zeit verbrachte ich damit langsam wieder aufzustehen.. Atemübungen weil mein Lungenvolumen sih durch die Lungenentzündung so verschlechtert hatte dass nicht mal mit einem Strohhalm hätte trinken können. Insgesamt verlor ich 14 Kilo (siehe Bilder) Ich weiß noch als ich nachts im Hof das erste mal versucht habe zu rennen. Ich fühlte mich wie ein Opa.
Danach fuhr ich erstmal mit meiner Freundin einige Tage ans Meer und kauften alles mögliche zu Essen ein, worauf wir Lust hatten. Ich hatte leider noch einige Wochen Schmerzen, vor allem morgens im Bauch, wieder nur konstanter Druckschmerz. Busfahren, bei jedem Schlagloch und beim Laufen waren echt mies. Einige Male in der Lunge. Einige Wochen danach habe ich gesoffen, am Übernächsten Tag hatte ich die heftigsten Schmerzen überhaupt. Auf Alkohol musste ich daher einige Monate verzichten.
(Heute) Es hat etwa 8 Monate gedauert bis ich wieder auf dem alten Gewicht war, wieder komplett laufen und Sport machen konnte und mich wirklich genesen fühlte. Ich bin 24 Jahre alt. Bei älteren dauert es vlt länger. Ich kann alles problemlos essen, merke von der OP oder den Folgen absolut nichts mehr, nur die kleinen X förmigen Narben erinnern mich an die Zeit.
Was waren Eure Erfahrungen?