Ich bin 20 Jahre alt, studiere aktuell Informatik an der Uni und habe bereits ein Einkommen von über 150 000€ jährlich als Freelancer mit einem einzigen großen Kunden. Vor einem Monat hat mein Kunde begonnen, mir (uns) mehr Verantwortung, die Architektur und sogar ein wenig die Führung eines internen Softwareprojektes zu überlassen, das sich mit meinem an vielen Stellen überschneidet. Die Anerkennung, die ich dort für meine Arbeit bekomme habe ich mir niemals auch nur vorstellen können. Häufig treffe ich Entscheidungen mit der Führungsebene, und realisiere erst danach, wie viel ich dort eigentlich bewegt habe. Meistens fühlt es sich so an, als würden die Führung und die Angestellten der Firma jemand anderen sehen, wenn sie mit mir reden. Keiner dort behandelt mich wie einen 20 jährigen Studenten, ich bin dort der Cloud und KI Spezialist.
Ich arbeite aktuell weit mehr als auf meinen Rechnungen angegeben, da ich viele Stunden wegen Regelungen zur Arbeitszeit meiner Universität nicht abrechnen darf. Das Problem wäre beim Wechsel an eine Fernuni gelöst, da dieser egal ist, wie viel ich arbeite. Ich habe außerdem bereits durch Kontakte bei einer früheren Firma die Zusage, bei einem Bachelor an meiner Uni von besser als 1,5 (was ich vielleicht nicht schaffe) für ein Stipendium für den Master an Stanford.
Mein Kunde dagegen lockt mit einem weitaus höheren Gehalt von ca. 200 000€ wenn ich bereit wäre in Vollzeit zu arbeiten.
Außerdem ist er bereit (ohne genaue Angabe) meinen Master an Stanford zu bezuschussen, falls das Stipendium aufgrund meiner Noten oder der Fernuni nicht zu Stande kommt. Ich frage mich allerdings, ob solche Universitäten überhaupt Absolventen akzeptieren, die an keiner normalen Universität studiert haben. Ob ich dort überhaupt alles in der Tiefe lerne, in der ich es an einer solchen Uni brauche.
Mir geht es dabei auch nicht um das Geld, dass ich nach Stanford möglicherweise verdienen kann, sondern vielmehr darum, dass es sich dabei um die beste Universität in meinen Interessenbereichen handelt, und genau die Professoren forschen und unterrichten, von denen ich schon immer lese und lerne.
Manchmal frage ich mich auch, ob ich überhaupt studieren soll, wenn ich sowieso in 5-10 Jahren in eine Art Rente gehen könnte.
Freizeit habe ich übrigens gerade kaum, was ich auch kaum brauche, da mir die Arbeit sehr viel Spaß macht.