Wieso wird der Diesel so verteufelt?

Ist das eventuell ein Bestreben von anderen Nationen (vor allem der USA), der deutschen Automobilwirtschaft massiven Schaden anzurichten?

Ich lese im Focus Online:

https://www.focus.de/auto/news/abgas-skandal/fahrverbote-und-umweltzonen-wie-schaedlich-sind-diesel-abgase-und-was-bringen-umweltzonen-wirklich_id_6715232.html

"2. Wie gefährlich sind Stickoxide?

[...] Besonders gefährdet sollen dabei ältere Menschen und Kinder sein. Für Aufsehen sorgte eine Studie der Organisation Environmental Health Analytics (LLC) in Washington, die im Fachmagazin „Nature" veröffentlicht wurde. Demnach habe der Schadstoff 2015 weltweit rund 107.600 Menschen vorzeitig das Leben gekostet. Allein 38.000 Todesfälle seien demnach auf Überschreitung der Abgasgrenzwerte zurückzuführen, 11.400 davon entfielen auf die rund 750 Millionen Menschen in der EU. Die Wissenschaftler haben für die Studie die NOx-Emissionen für elf große Fahrzeugmärkte auf Basis von offiziellen Angaben und diversen Studien geschätzt. Die Gesundheitsschäden wurden anschließend anhand von Modellen hochgerechnet."

Mich interessieren folgende Fakten:

Wie viel Zeit war dieses vorzeitig lang? Waren das pro Person nur 5 Minuten, Tage, Jahre???

Wie viele Menschen starben 2015 weltweit vorzeitig und mit der Angabe der Zeitdauer durch Auswirkungen von Tabak, Alkohol, Zucker und Fastfood, für welche mit Milliarden schweren Propagandamitteln im TV und aller Öffentlichkeit geworben wird?

Ich vermute dass wir systematisch manipuliert werden um zu glauben, unsere Autos seien das schlimmste auf der Welt. Wieso widmet man sich nun plötzlich dem Diesel und verteufelt diesen? Wieso versucht man das Volk gegen die eigenen Wirtschaftserzeugnisse auf die Barrikaden zu bringen?

Und vor allem:

WER steht hinter diesen plötzlichen Studien gegen den Diesel?

Wer gibt diese in Auftrag?

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Stickoxide sind weniger gefährlich als Kohlendioxid und Kohlenmonoxid, sie werden beim Inhalieren leicht erkannt und daher geht man ihnen aus dem Weg. Wie wir von der Pneumolgen-Diskussion wissen, gab es Rechenfehler und das Ganze wurde "hochgeschrieben".

Ich meine, der Ausgangspunkt war die kalifornische Umweltbehörde, die VW an den Pranger stellte. Was zunächst wie ein Betrugsfall aussah, entwickelte sich vor dem Hintergrund der Klimadebatte zu einem eigenständigen Thema für die Medien. Warum wir einschließlich der Politik so selbstzerstörerisch mit ins Horn bliesen, bleibt rätselhaft. Ein wenig Nibelungen-haft?

Fakt ist, dass der Diesel eine ausgereifte Wärmekraftmaschine ist, die weltweit am meisten eingesetzt wird und auf einem Primärenergie-träger basiert, d.h. da, wo er erzeugt wird, entsteht dann auch die Bewegung. Die Batterie dient nur zum Anlassvorgang. Ganz anders beim E-Auto, das gerade hochgejubelt wird, obwohl es seit Jahrzehnten verfügbar ist. Und bei der Post vor Jahrzehnten abgeschafft wurde aus Rentabilitätsgründen.

Ich meine, "hinter den Studien" steht niemand, aber wir wohllen anscheinend so etwas gern hören. Alles neu, also spannend?

Immer wieder werden Studien von den einen oder anderen aufgelegt, die Fragestellung ist wichtig und die anschließende Einordnung. Es gibt z.B. auch Aussagen, dass die Feinstaub-Belastung durch Diesel möglicherweise aufgesogen wird, denn vorn geht mehr rein, als hinten rauskommt! Ich behaupte allerdings, dass dabei das Abrieb-Problem (Reifen, Bremsen) vernachlässigt wird.

Feinstaub entseht z.B. in Parks, wenn Fahrradfahrer selbst- und öko-bewusst durch die Anlage heizen, scharf bremsen müssen, weil ein Kind oder Hund über den Weg läuft usw.

Feinstaub entsteht durch Bewegung, also auch beim Marathon (da wird er aber gleich wieder eingeatmet).

Die entscheidende Betrachtung ist immer eine Güterabwägung. Die hatte es uns z.B. irgendwann endlich ermöglicht, dass das Rauchen in der Öffentlichkeit entscheidend eingeschränkt wurde, weil das individuelle Interesse gegenüber dem Allgemeininteresse neu bewertet werden konnte. Wie lange das gedauert hatte!

Vielleicht noch ein letzter Satz zu der Feststellung, dass irgendetwas "soundsoviel Menschen das Leben kostet". wenn ich Unfallstatistiken sehe, kann ich es sagen, weil Ursache und Wirkung, beide auf dem Schirm sind. Wie will ich aber eine Zuordnung von Stickoxiden in der Luft (zu Verstorbenen zweier verglichener Kohorten), von radioaktiver Strahlung (zu wenigen Leukämiefällen, wo es mglw. um weniger als 10 geht) statistisch begründen? Das ist Unfug, wird aber leider immer wieder gemacht. Es gibt ein multifaktorielles Geschehn zu bewerten, das ist Meinung, mehr nicht.

Gegenbeispiel: Splitter im Auge nichtangeschnallter Autofahrer, das ist klare statistische Aussage, in diesem Falle für die Einführung des Sicherheitsgurtes.

Wie dieser Text.

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Energie-Erzeugung ist mit Opfern verbunden und erwärmt die Erde, wenn man von einigen regenerativen Energien absieht, die nur bei Herstellung, Transport Aufbau und Entsorgung insbesondere thermische Dieselenergie der eingesetzten Fahrzeuge benötigen (neben Kraftwerksstrom).

Atomenergie wird leider immer ideologisch bewertet. Heute im Zeitalter der propagierten "Dekarbonisierung" sieht man die Effekte aller Energieträger inzwischen differenzierter: Atomkraft ist da wieder dabei.

Derzeit liefern über 600 Atomkraftwerke weltweit emissionsfreien Strom. Emission fällt allerdings beim Uranabbau, der Urananreicherung und bei der Entsorgung an.

Im Bergbau sterben jährlich Tausende von Menschen an Unfällen und Berufskrankheiten. Damit wird sich jetzt auch die Batterie-Industrie beschäftigen müssen.

Durch freigesetzte Radioaktivität sind trotz mehrerer schwerer Kernkraftunglücke weit weniger Menschen betroffen gewesen.

Das hängt auch damit zusammen, dass im Uran sehr konzentriert (thermische) Energie vorliegt, weit konzentrierter als im Heizöl oder in der Kohle, beides inzwischen Importartikel aus dem arabischen Raum bzw. Lateinamerika.

Unsere eigene "regionale" Kohle fördern wir aus bekannten Gründen bald nicht mehr, benötigen sie aber gerade im windarmen Winter zu über 50% für den Kraftwerks"mix". Ab 2022 wird es kritisch, da die Grundlast-fähigen Kernkraftwerke dann komplett wegfallen sollen.

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