Hallo ! 9 Antworten über Nacht finde ich wirklich beeindruckend, danke :-)
Das mit der Spiegelschrift kenne ich. Einfach einen Stift in die linke Hand nehmen und drauflosschreiben ohne darüber nachzudenken. Und schon ist es spiegelverkehrt.
Aber ich muss wohl meine Sache noch etwas präzisieren: es handelt sich hier nicht um ein Koordinationsproblem, sondern wirklich um ein "nervliches Übersprechen", je stärker ich z.B. meine rechte Hand zusammenpresse, um so stärker wird das auf meine linke Hand übertragen. Und speziell weil ich Gitarre spiele, ist das ein ziemliches Problem für mich. Wenn ich z.B. einen Barree Griff auf einer Akkustik Gitarre greife, für den schon ein gewisser Kraftaufwand nötig ist, so ist die rechte "Zupf-Hand" blockiert. Und das frustriert mich. Und dieses Phänomen kennt wirklich keiner der Gitarristen, mit denen ich mich darüber unterhalten habe. Es wirkt so, als wären in meinem Körper Nervenbahnen an einer Stelle zusammengelegt.
Auch ich spiel ein wenig Schlagzeug, da bemerkt man das Phänomen ebenfalls. Bei 32tel Noten auf der Hihat ist Schluss, da ich die auf und Abwärtsbewegung mit den Sticks nicht hinbekomme, da das Spiel mit den Sticks der linken & rechten Hand ja gegensätzlich ist. Einzeln würde ich die 16tel sozusagen hinbekommen, aber sobald es gleichzeitig gespielt wird bremst die eine die andere Hand aus.
Auch das mit dem Zähneputzen ist ein gutes Beispiel. Hier bewegt sich tatsächlich die linke Hand so stark mit, daß ich mich, wenn ich mir die Zähne "in Gesellschaft" putze, meine linke Hand irgendwo am Waschbecken fixiere, auf daß es keinem auffällt.
Ich hoffe, ich konnte verdeutlichen, daß es mir hier nicht um die normale Koordination ging, wie z. B. bei Anfrahren am Berg mit gezogener Handbremse.
Mich würde interressieren, wie sich das Phänomen nennt & ob man es vielleicht durch Akupunktur in den Griff bekommt & vor allem, wo "der Kurzschluss" eigentlich sitzt ( Hirn oder Rückgrat ).
Warum mir niemand aus meinem familiären Umfeld erzählte ? Meine Mutter, die das ebenfalls hat, hat es nie sonderlich belastet, da sie keine Musikerin ist und es fällt auch nicht wirklich auf und es gab für sie keinen Grund, zum Arzt zu gehen. Und auch ich habe es die letzten 40 Jahre so hingenommen. Es hatte mich nur gewundert, daß ich bisher nirgends eine Beschreibung im Netz zu diesem Phänomen gefunden habe.
So dann...ich freue mich über weitere Kommentare, Zusendungen...das macht ja fast ein wenig süchtig hier :-)
lg Christian