Ich schreib dazu mal etwas, weil der vielleicht entscheidende Punkt noch nicht genannt wurde, und ich mit einigen der Antworten nicht überein stimme.

Schimpansen sind grausame Jäger, jagen aber nicht sehr häufig und die tierische Ernährung macht nur einen sehr geringen Teil ihrer Ernährung aus. Bei so wenig Fleisch (und keinen Milchprodukten) hätte ein zivilisierter Mensch wahrscheinlich auch mit zu wenig B12 zu kämpfen.

Das ist also nicht die wirkliche Erklärung warum die in der Wildnis lebenden Menschenaffen keine Probleme mit B12 haben (und unsere Vorfahren ganz sicher auch keine hatten).

An der Geschichte mit den Oberflächen von Obst und Gemüse ist etwas dran. Heute waschen wir die um uns vor Giften und Krankheitserregern zu schützen, waschen dabei aber auch die B12-haltigen Bakterien ab.

Denn B12 ist fast überall zu finden wo es Bakterien gibt. Und damit normalerweise auch im Wasser. In See- und Flusswasser kommt B12 oft so hoch konzentriert vor, dass schon 1 Liter Wasser für den Tagesbedarf reichen kann. Und das ist die wahrscheinliche Quelle für alle "veganen" Wildtiere.

Nur heute trinken wir halt gereinigtes Wasser. Weil wir keine Bakterien in unserem Wasser haben wollen, weil in der heutigen Lebenssituation (Großstädte, Abwässer, ...) alles andere halt einfach nicht mehr geht. Und damit ist halt die Hauptquelle für B12 versiegt.

B12 aus Tieren gäbe es heute aber auch nicht mehr so reichlich. Denn eine Kuh z.B. braucht viel länger um ein vernünftiges Maß an B12 natürlich zu akkumulieren, als die heutige Massentierhaltung zulassen würde. Vor allem bräuchte sie viel ("schmutziges") Gras und nicht so viel Kraftfutter. Daher bekommen heute die meisten Tiere die für die Produktion von Tierprodukten eingesetzt werden selbst Nahrungsergänzungsmittel. Denn ohne die wäre B12-Mangel eine wahre Epidemie.

Die Veganer sparen sich also letztendlich nur den Mittelsmann. Und die Ergänzungsmittel müssen sie überhaupt nur deshalb nehmen, weil ungefiltertes Wasser heute zu gefährlich ist.

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