Sohn (13) redet zunehmend gegen türkische Mitschüler

Unser Sohn (13) bekalgt sich beinahe täglich über das "unmögliche" verhalten seiner türkischstämmigen Mitschüler. Sie stören dauernd den Unterricht, bauen sich als Rudel bedrohlich vor anderen Mitschülern auf, beschweren sich, wenn nicht-muslimische Kinder Salami auf ihren Pausenbroten haben ("Ih, Schweinfleich - das stinkt!") und viele andere Dinge.

Gleichzeitig behauptet unser Sohn, dass die Lehrer gern die muslimischen Mitschüler in Schutz nehmen.

Kürzlich behaupteten 4 türkische Jungen aus seiner und der Parallelklasse, unser Sohn habe einem von ihnen die geldbörse gestohlen. Unser Sohn musste seine Taschen leeren, den Rucksack auch. Gleichzeitig wurde behauptet, er habe ihnen gedroht und sie beleidigt. Unser Sohn behauptet, das stimmt einfach nicht - trotzdem hat die Lehrerin zu ihm gesagt, wenn er nciht zugibt, was tatsächlich passiert ist - schließlich waren die Jungs ja zu viert - würde Anzeige erstattet und seine Eltern müssten zur Polizei. Schließlich stellte soich heraus, dass die geldbörse verloren gegangen war und jem,and anders hatte sie gefunden und beim Hausmeister abgegeben.

Wir erziehen unseren Sohn tolerant, aber es fällt uns zunehmend schwer, ihm hier einen guten Rat zu geben. Er fühlt sich immer mehr ungerecht behandelt. Ich habe Angst, dass sich diese Abneigung gegen muslimische Mitschüler festigt! Er fühlt sich als "deutsches Kind" benachteiligt. Das ist nicht gut!

Der beste Freund unseres Sohnes ist aber Spanier, ein anderer Kumpel seit der Kindergartenzeit Halbafrikaner. Auch Muslime.

Hat jemand einen schlauen Tipp?

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Also ich denke, es ist primär die Schuld der Erzieher bzw. der Lehrer. Gemobbt wird immer der Schwache bzw. der, der in der Minderheit ist. Früher wurden Schüler mit Migrationshintergrund auf Gymnasien gemobbt bzw. auch von Lehrern diskriminiert, weil man sie einfach nicht dort haben wollte. Im Zuge der Bildungsexpansion gibt es viele Schüler mit MHT auf Gymnasien und wenige "deutsche" Schüler auf Hauptschulen. Jetzt sind die "Deutschen“ auf den Hauptschulen in der Minderheit und die "Ausländer" auf dem Gymnasium nicht mehr in der Minderheit. Was ich damit sagen möchte ist, dass der Schwache, egal ob Ausländer oder Deutsche, gemobbt wird in der Klasse. Was an deutschen Schulen fehlt, sind Lehrer, die Autorität ausüben aber gleichzeitig ein friedliches und tolerantes (auch deutschen gegenüber) Zusammenleben vermitteln. Dazu gehört, dass sie sich Zeit nehmen, ein Problem zu lösen. Man Darauf haben aber die meisten keine Lust. Es ist einfacher zum Stärkeren – hier in dem Fall, die Türken - zu halten. Ich habe es selbst erlebt, dass Mitschüler sich vor den Augen des Lehrers geprügelt haben und der Lehrer schön weggeschaut hat. Ich selbst habe Migrationshintergrund und meine Religion ist der Islam. Trotzdem finde ich es unmöglich, wie sich Ausländer oder Muslime benehmen. Das komische ist, dass gerade ihre Religion Tugenden vermittelt. Wenn sie wirklich Muslime wären im Sinne, dass sie wirklich danach leben, und dazu gehört mehr als Koranunterricht in einer türkischen Moschee zu besuchen, den man inhaltlich sowieso nicht versteht, Kopftuch zu tragen und kein Schweinefleisch zu essen, dann würden sie sich ihren Mitmenschen gegenüber respektvoll verhalten. In Deutschland läuft so einiges schief. Das ist ein weiterer hergeholter Grund, der aber auch Auswirkung darauf hat. Traurig ist es, dass schon früh selektiert wird. Gastarbeiter haben in einer Siedlung gelebt, Asylanten Jahre lang in einem Heim und dürfen nicht erwerbstätig sein. Stattdessen bekommen sie schön Geld fürs Nichtstun. Es ist dann klar, dass jeder den Respekt schnell verlieren kann gegenüber dem Staat und seinen Mitbürgern. Rede noch mal mit dem Lehrer, wenn das nicht hilft und der Lehrer nichts ändern sollte, was ich schon fast vermute, lass dich in deiner Stadt beraten. Es gibt unabhängige Institutionen und Ämter, die als Konfliktberater zwischen Eltern, Schüler und Lehrer vermitteln.

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