Dieses fehlende Verständnis und überhaupt das fehlende Interesse daran, einen Borderliner zu verstehen… Die Antworten hier sind ein absolutes Armutszeugnis
Als Borderliner hat man oft eine „Favorite Person“, eine Person, von der man völlig abhängig ist, für die man alles tun würde und ohne die man nicht leben kann. Als Favorite Person kann man sich nicht mit einem harten Cut von einem Borderliner trennen. Dadurch löst man am Ende nur einen Suizid aus.
Es ist nicht schwer, mit einem Borderliner umzugehen. Alles, was es braucht, ist die Bereitschaft, sich mit der Krankheit (mit der individuellen Ausführung der jeweiligen Person) zu beschäftigen und sein Verhalten dem Borderliner gegenüber geringfügig anzupassen.
Man muss Grenzen setzen, aber keine „wenn du das machst, verlasse ich dich“-Grenzen, sondern solche, die bei Überschreitung nur zu „ich merke, du hast gerade einen Ausbruch, bitte versuch erstmal, dich zu beruhigen und morgen sprechen wir dann nochmal in Ruhe darüber“ führen. Man muss klare Regeln aufstellen, gemeinsam gegen Probleme arbeiten und man darf sich nicht gegenseitig Vorwürfe machen. Wenn eine Grenze überschritten wird, eine Vereinbarung nicht eingehalten wird, ist das bei einem Borderliner niemals Absicht. Wenn das passiert, kann man immer wieder die „beruhig dich, wir reden morgen“-Karte ziehen. Es ist keine Kunst, die Trigger von Borderlinern zu erkennen. Frag ihn einfach, welche Sachen ihn/sie triggern und überlegt zusammen, wie man diese Trigger umgehen kann. Es müssen außerdem Regeln darüber aufgestellt werden, in welchem Umfang man alleine, bzw. ohne den Partner Zeit verbringt, sondern stattdessen mit anderen. Dadurch geht man gegen diese Favorite Person Dynamik an und sorgt für eine gesunde Beziehung.
Wenn du dich von einem Borderliner trennen willst, kannst du das ohne Drama nur, wenn solche Dinge vorher Teil der Beziehung sind. Wenn eine Beziehung mit einem Borderliner scheitert, ist nie nur der Borderliner schuld.