Ich liebe einen Asperger-Autisten - wie komme ich mit seiner scheinbaren "Gefühlskälte" zurecht?

Bin seit fast 2 J. mit 'em AspergerAutisten zusammen. Fernbeziehung, 400 km, er besucht mich alle 2-3 Monate.

Er sagte noch nie, dass er mich liebt, mag oder sowas. Ich spüre, dass er an mir hängt, weiß aber nicht , ob das Liebe ist, oder ob er einfach nur Sex will, bis er eine gefunden hat, die näher bei ihm wohnt. Frag ich nach, sagt er, ich solle nicht eifersüchtig sein, denn er würde eh keine andere finden.

Zwischen unseren Treffen "vergisst" er mich glgtl, antwortet z.B. mal 'ne Woche lang nicht auf meine Mail. Dann kommt er plötzlich wieder mailmäßig angestürmt. Er ruft nie an. Wenn ich ihn anrufe, dann ist das Telefonat sachlich u. unpersönlich. Die Beziehung ist sehr sexbetont, aber ich fühle mich als Person von ihm nicht wahrgenommen, sondern eher instrumentalisiert.

Er ist sehr schreibgewandt. Aber in seinen Mails gibt es aber nur 2 Extremkomponenten: Entweder sachlich-kameradschaftlich oder erotisch, aber ohne Zärtlichkeit. Dazwischen nichts. Wenn ich sage, dass ich ihn mag, reagiert er nicht. Wenn ich ihn spontan umarme, hängen seine Arme unbeteiligt nach unten. Darauf angesprochen, sagte er, er habe doch nicht gewusst, dass ich auch umarmt werden will.

Jetzt schrieb ich, dass ich mich nach ihm sehne, das hat er glatt ignoriert. Er ist gerade mal wieder auf dem kameradschaftlichen Trip.

Wie kann ich meine Lage verbessern? Bin nicht glücklich.

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Hallo, ich bin gerade erst auf diese Ausführungen gestoßen. Sehr interessant, zumal ich viele Jahre schon mit meinem Mann, der leichte Asperger-Sympthome hat, verheiratet bin. Es war bisher eine sehr schwierige Ehe, weil er mein "Anderssein" nicht akzeptiert. Er ist sehr gradlinieg und sieht hinter vielen Äußerungen und Taten etwas ganz anderes. Er sieht vieles als Angriff und Verletzung - wo überhaupt nichts dahintersteckt. Er möchte oft Sex - aber keine Zärtlichkeiten im Alltag. Keine Umarmung, kein ich liebe dich, kein ich brauche dich usw. - aber man kann sich immer auf ihn verlassen. Wir haben zwei Kinder, die ihn sehr lieben. Er würde für beide Kinder töten, wenn es sein müsste - so stark ist seine Liebe zu den Kindern, sein Zusammenhalt. Sie sind ein Teil von ihm.

Wer aber als Partner mit so einem Menschen zusammenlebt, ist oft einsam. Man darf diese "Gefühlskälte" niemals persönlich nehmen - dann tut es weh. Man darf auch nicht beleidigt sein, wenn er einem etwas vorwirft, denn er sieht es so - auch wenn hundert Menschen es anders sehen - ER VERSTEHT ES NICHT.

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