Depressionen - zahlreiche Fragen?

Ich wurde in den vergangenen Wochen von vielen (Freunde, Familie, Partner) angesprochen, wieso ich mich so verändert habe und was los sei. Ich fühle mich tatsächlich seit einigen Monaten wie ein anderer Mensch. Ich habe mich etwas über Depressionen schlau gemacht und tatsächlich stimmen viele Punkte mit meinem Wesen überein. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin selbstständig und habe mittlerweile große finanzielle Probleme, da ich aufgrund meiner psychischen Verfassung kaum in der Lage bin zu arbeiten. Ich bin emotionslos, kann mich über tolle Dinge nicht mehr freuen und kann mich kaum motivieren - egal ob Termine, Einkaufen oder Essen gehen. Mir ist alles egal und durch meinen Bekanntenkreis habe ich das endlich wahrgenommen.

Ich habe vor, die Woche zum Arzt zu gehen, habe gelesen, dass der Hausarzt im Normalfall eine Überweisung zum Psychologen ausstellt und krankschreibt. Bezahlt die Krankenkasse wenn ich auch direkt zum Experten gehe? Und wie läuft das mit der AU-Bescheinigung? Wie soll ich meinen Lebensunterhalt verdienen, wenn ich so schon nicht arbeiten kann und dann noch krank geschrieben bin? Ich kann grade so unsere Miete bezahlen. Für Fixkosten muss mein Partner aufkommen - da bleibt nichts übrig. Mittlerweile kann ich die KrankenkassenBeiträge nicht mehr zahlen und habe vor wenigen Tagen die erste Mahnung erhalten. Trotzdem kann ich mich kaum dazu zwingen geschweige denn motivieren, zu arbeiten und Geld zu verdienen. Jedes Mal zwingt mich etwas daran und ich sage wichtige Termine ab und bleibe schlussendlich zuhause. Ich kann dieses Gefühl kaum beschreiben. Weil ich es nicht schaffe zu arbeiten, verdiene ich entsprechend so gut wie kein Geld und der Druck langsam aber sicher den Strick um den Hals zu spüren, macht es nicht besser. Versteht mich nicht falsch, ich denke (zumindest noch) nicht an Selbstmord oder dergleichen - nur werde ich das keine 1-2 Monate mehr durchhalten können, was das finanzielle betrifft. Dazu habe ich es zu stark ausreizen lassen und bin nicht zum Arzt gegangen. Dazu kommt der Druck der Bekanntschaft, endlich zum Arzt zu gehen und das behandeln zu lassen.

Teil 2 in den Kommentaren..

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TEIL 2

Ich habe vor etwa 2 Jahren eine Berufsunfähigkeits-Versicherung abgeschlossen, welche ab 50% bedingungsgemäßer Berufsunfähigkeit greift. Depressionen sind laut Umfang nicht ausgeschlossen. Kann ich bei Diagnose also mit Leistung rechnen? Ab wann zahlt die Versicherung die BU-Rente? Ich habe gelesen, wenn man 6 Monate arbeitsunfähig war, doch wie läuft das bei einer Depression?

Laut Umfang wird auch für die vorherigen 6 Monate rückwirkend bezahlt. Aber ich würde so keine 6 Monate überleben vom finanziellen her. Einzige Möglichkeit wäre die Selbstständigkeit an den Nagel zu hängen und stattdessen ALG zu beanspruchen, um halbwegs Geld zum Leben zu erhalten. Doch wer bezahlt die Miete? Ich will dem Staat nicht auf der Tasche sitzen, wo ich doch deshalb auch eine BU abgeschlossen habe. Wird der Arzt mich für 6 Monate krankschreiben und bezahlt die Versicherung entsprechend ab sofort? Ich weiß nicht mehr weiter..

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