Anfang April hat mein Freund mit mir nach 6 Monaten Schluss gemacht. Die Beziehung lief harmonisch bis auf paar Kleinigkeiten, wo man sauer auf den anderen war, keine Streitereien.
Auslöser war wohl, dass ich ausziehen musste und bis dahin leider nichts Neues gefunden hatte. Er bot mir an erstmal bei ihm zu wohnen, der Vorschlag hätte ihm die Kehle zugeschnürt… fühlte sich unwohl. 3 Tage später der Umzug, dabei hab ich ihn wohl auch irgendwie gekränkt… 5 Tage später hat er mir dann gesagt, dass seine Gefühle auf einmal weg sind und er keine Beziehung führen will, wenn die nicht 100% da sind, weil er sonst nicht dahinterstehen kann. Er war die Zeit bis dahin auch irgendwie anders, ging mir aus dem Weg, keine Küsschen und keine Berührungen mehr, nichts. Danach hatten wir kaum noch geredet … Ich hab mich die meiste Zeit ins Gästezimmer verkrochen. Gespräche waren eher steif, zumindest von mir aus, er war wie immer. Nach Ostern konnte ich endlich ausziehen.
Er versteht selber nicht was da los ist, aber eine Neue hat er nicht, hatte er extra noch gesagt, und ich hatte später nochmal direkt gefragt. Er weiß gerade gar nicht was er will und ihm tut das auch alles weh. Ich hatte ihn auch gefragt, ob er sich jetzt irgendwie eingeengt fühlt, es zu ernst wirkt… ob die Gefühle wegen unterbewusster Angst, meinem Einzug oder so nur verschüttet sind (hab da nämlich manches zu gelesen). Er hätte keine Ahnung… aber woher weiß man das auch?? Er wäre im Moment viel lieber einfach nur mit mir befreundet.
Aber das halte ich nicht aus… 1. würde es mir ja doch nur wehtun und mich kaputt machen und 2. glaube ich auch nicht, dass verschüttete Gefühle (sofern es bei ihm so ist) so wieder kommen könnten. Deshalb ist seit meinem Auszug Sendepause. Ich hatte vorgeschlagen, den Abstand zu nutzen und das mal Sacken zu lassen, jeder für sich. Erst war er irritiert, meinte aber „Ok… dann soll es so sein“. Bin ich mir nicht sicher, ob er sich überhaupt melden würde, selbst wenn die Gefühle wieder da sein sollten. Er hatte ja schon respektiert, dass ich mich so zurückgezogen hatte, obwohl er manchmal schon gerne zu mir gekommen wäre.
Seine Vorgeschichte:
Er hat in dem Haus mit Frau und Kindern gelebt. Sie ist fremdgegangen, 1 Jahr Paartherapie, wieder fremdgegangen (für ihn ein Befreiungsschlag) und ist noch am selben Tag ausgezogen, Februar letztes Jahr. Juli ist er wieder ins Haus gezogen, als seine Frau raus war. Die Beziehung hat er schon verarbeitet, aber die Verletzungen?
Er hatte mal vermutet, dass es eine Kombination aus verschiedenen Dingen ist: Altlast lässt ihn vorsichtiger sein, Kränkung beim Umzug, nichtgewolltes zusammenleben und womöglich verschwundene Schmetterlinge… alles fiel wohl irgendwie zusammen.
Was meint ihr? Mach ich mir nur was vor? Können Gefühle wirklich verschüttet werden? Ist es nur eine Phase?
Ich mag nicht aufgeben, ich liebe ihn einfach, ich verliere zwei Menschen, den Geliebten und einen guten Freund :'(
Oh sorry, so viel Text...