Ich weiß, dass irgendetwas mit mir nicht stimmt. Ich bin mir aber nicht sicher, was es genau ist, und hoffe, niemand nimmt es mir übel, dass ich mir unbedingt hier Hilfe holen muss. Ich bin weiblich und gerade 15 Jahre alt geworden und besuche das Gymnasium. Meine Eltern sind ziemlich .. Wie soll ich sagen .. Konservativ, und wären nicht gerade erfreut, wenn sich ihre Tochter an einen Psychiater wenden würde, obwohl sie auch schon mitbekommen haben, dass ich mich verändere. Aber nicht so, wie man es in meinem Alter sollte. Ich bin extrem paranoid, habe unerträgliche Stimmungsschwankungen und öfter mittelschwere Depressionen. Das alles kann man noch auf die Hormone schieben- aber bei den Stimmen hört es auf. Ich weiss nicht, wann das angefangen hat. Ich weiss nur, dass es mir furchtbare Angst macht, vorallem wenn ich alleine bin, und im dunkeln. Dann, wenn es nichts mehr gibt, worauf ich mich konzentrieren und mich ablenken könnte. Es ist nur leises Geflüster, fast wie eine Eingebung , dass mir sagt, was ich tun soll. Ganz lächerliche Sachen wie "tritt gegen den Stein". Wenn ich das nicht tue, wird die Stimme eindringlicher, bis ich nichtmehr anders kann, als zutun, was sie sagt. Einmal habe ich während dem Mittagessen meinen Tee in den Salat gekippt, den meine Mutter mit Mühe zubereitet hatte. Vor den Augen meiner Familie. Einfach so. Das war aber auch das Schlimmste was ich je gemacht hab. Trotzem war es beunruhigend und ich Fühlte mich im nachhinein so schwach, weil ich mich so leicht hab beeinflussen lassen.
Gedanklich kann ich mit der Stimme unterhalten wie mit einem normalen menschen.Kommt aber nicht oft vor, weil sie ein ziemliches A*schloch ist. Und dann ist da noch die Sache mit den Händen. Ich stelle mir mein Innerstes so vor : eine verseuchter, trüber See, dessen Wasser tiefbraun bis schwarz aussieht. Das Ufer besteht nur aus feuchter Erde. Sonst gibt es nichts außer Dunkelheit. Und die Stimme ist auch eigentlich keine stimme. Sondern Vier dünne arme, mit unnormal langen fingern. Sie krallen sich über das ufer und tauchen dann in den see ein. Dann fischen sie bilder, wörter und erinnerungen heraus, mit denen ich dann kämpfen muss, weil sie so hart und aufwühlend sind und mir angst machen. Diesen ganzen prozess kann ich verfolgen, als würde ich mir einen film ansehen. Was haltet ihr von der Geschichte? Sollte ich mich therapieren lassen, oder es vergessen und warten, dass es mit dem Alter aufhört? Und kann mur jemand erklären, warum ich mich, wie die meisten anderen, nicht mit der stimme anfreunden kann?schließlich ist sie ein teil von mir..