Fritz Repeater 2700

Da der Marktstart des Fritz!Repeaters 2700 nun anscheinend endlich bevorsteht, stellt sich die Frage ggf. erneut und dabei bin ich auf diesen Thread gestoßen.

Einige der bisherigen Antworten sind auch m.M.n. falsch, denn alle Fritz!Repeater, der 2700er eingeschlossen, lassen sich auch per Kabel mit dem Router (Fritz!Box) verbinden und funktionieren dann als "Access Point".

In diesem (bevorzugten) Betriebsmodus verliert der 3000 AX Repeater auch einen wesentlichen Vorteil - denn er nutzt ein zusätzliches 5 GHz Funkmodul und -frequenz für die Verbindung zum Router, so dass sich dieses nicht mit der Client-seitigen Verbindung in die Quere kommt. Ich vermute im Betrieb als Access Point nutzt der 3000 AX nur ein 5 GHz Funkmodul und das zweite Modul liegt dann "brach", aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

(Die Schritte zur Einbindung eines neuen Repeaters per Kabel (=AccessPoint) unterscheiden sich übrigens von der Einbindung als Repeater. Aber wenn man diese Anleitung befolgt, wird der AccessPoint im "Mesh"-Modus in das Netzwerk integriert)

Für mich hat der 2700er gegenüber dem 3000 AX die folgenden wesentlichen Vorteile:

1) im Betrieb als Access Point deutlich leistungsstärkeres Wifi im schnellen 5 GHz Band auf Client-Seite, selbst wenn man nur WiFi 6 nutzt: 4 x 4 MU-MIMO mit 160 MHz Bandbreite ergibt beim 2700er eine Bruttobandbreite von 4.800 MBit/s gegenüber 4 x 4 mit 80 MHz = 2.400 MBit/s beim 3000 AX. Rein praktisch bedeutet das, dass Clients mit schnellen WLAN (= 2 x 2 mit 160 MHz) bei guter Verbindung mit dem 2700er Repeater mit Brutto 2,4 GBit/s kommunzieren können, mit dem 3000 AX hingegen "nur" mit 1,2 GBit/s. Bei der praxisrelevanten Nettorate wird die WLAN-Verbindung bei einer Übertragung von 1 GBit/s beim 2700er also nicht zum Bottleneck - beim 3000 AX hingegen schon. Im Idealfall kann der 2700er sogar 2 solch schnelle Clients gleichzeitig versorgen.

2) im Betrieb als AccessPoint hat der 2700er eine deutlich schnellere LAN-Verbindung zum Router mit 2,5 GBit/s. Auch für heimische Netzwerke geht der Trend mittlerweile klar zu "Multi-Gigabit"-Ethernet (=2,5 bzw. 5 GBit/s). Beim 3000er ist hingegen bei 1 GBit/s Schluss.

3) geringerer Energie-Verbrauch - zumindest laut ersten Pressemeldungen soll der 2700er im Energieverbrauch ungefähr dem 2400er entsprechen: 4,1 Watt zu 9 Watt im Standby entsprechen einem Unterschied von 5 Watt. Bei ununterbrochenem Betrieb macht das immerhin 10 bis 15 EUR Unterschied im Jahr.

4) Im Betrieb als Access Point hat sogar der Repeater 1200 AX einen Vorteil gegenüber dem 3000 AX, denn auch er kann mit 2 x 2 MU-MIMO mit 160 MHz schnelle Clients mit 2,4 GBit/s Brutto versorgen.

Der 3000 AX bietet dagegen die folgenden Vorteile:

1) Freie Positionierung im Raum ( unabhängig von der Position der Steckdosen)

2) im Repeater-Betrieb separate 5 GHz Verbindung zum Router. Gut möglich, dass er die nominal langsamere Verbindung auf Client-Seite kompensiert oder sogar überkompensiert.

3) Im Betrieb als AccessPoint kann man an den 3000 AX noch ein weiteres Gerät per LAN anschließen, denn er hat 2 1 GBit/s LAN Ports. Beim 2700er ist der LAN-Anschluss hingegen für die Verbindung zum Router belegt. Für weitere Geräte bräuchte man dann entsprechend einen zusätzlichen Switch oder ein zweites Kabel zum Router.

Muss also jeder selbst sehen, wie sein heimisches Netzwerk aufgebaut ist. In meinem Fall - meine 1200 AX Repeater sind alle per Cat 7 Kabel mit dem Router verbunden, werde ich in jedem Falle mal einen 2700er kaufen und testen...

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