Ich arbeite unter anderem als Pressefotograf. Bei den roten (und teils andersfarbigen) Punkten handelt es sich nicht um einen Zufall, auch wenn theoretisch solche Punkte durch rote LEDs der betreffenden oder auch einen anderen, z.B. benachbarten oder vorgelagerten Kamera auf dem Bild in Erscheinung treten können.
Mir selbst ist das auch schon passiert, aber sehr selten und natürlich nur auf einem bis zweien von vielleicht 60 Bildern einer Konferenz. Keine der Redaktionen der Normpresse, mit denen ich als Freiberufler zusammenarbeitete, hatte an solch einem - eigentlich mißlungenem - Bild Interesse, außer es gäbe nichts anderes. Man zieht eine klare Aufnahme in jedem Fall vor und irgendjemand hat auch immer den perfekten Schuss.
Ergo wird in jedem Fall durch solche Signalpunkte mit Sicherheit absichtlich etwas codiert. Die Interpretation solcher Signale ist allerdings nirgendwo erfahrbar und deswegen nicht einfach. Ein bißchen selbstständiges Denken und eine gute Beobachtungsgabe über einige Wochen nach einer solchen Veröffentlichung sind jedenfalls hilfreich. Es spielt zudem auch eine große Rolle, wo das Bild veröffentlicht wird. Kollegen, von denen solche Bilder ursprünglich stammen, behaupten, diese Punkte seien mittels digitaler Bildbearbeitung erst nachträglich eingefügt worden, und damit hätten sie nichts zu tun. Das glaube ich auch. Anders ließe sich das auch nicht bewerkstelligen. Die Perspektive ist zwar vom Fotografen bestimmbar (und auch nicht immer), alles andere jedoch macht die Redaktion später selbst, sie besitzt meist auch die kompletten Bildrechte.