Soll ich meinem Vater kündigen? ich möchte nur einen normalen und respektvollen Umgang?

Hallo Liebe Community,

seit Jahren helfe ich im Unternehmen meines Vater aus. Neben meiner Ausbildung, welche ich vor kurzem abgeschlossen habe (sehr gut - daher auch verkürzt) half ich schon am Wochenende mit bis zu 20h mindestens mit. Zu dieser Zeit lief alles noch reibungslos ab. Seitdem ich Festangestellt bin, verging kein Tag, an welchem wir uns nicht gestritten haben oder eine unheimlich miese Stimmung war. Meine Arbeitsstunden leiste ich an 3-4 Tage in der Woche ab, da es die Öffnungszeiten nicht anders zulassen. Ein richtiges/normales Leben kann man mit dem Job nicht aufrecht erhalten. Beispiel: Es ist normal, dass ich an einem Samstag zwischen 12-14h arbeite. Unternehmungen fallen somit ab Mitte - Ende der Woche komplett weg. Na gut ... das ganze wird zumindest ordentlich vergütet (2.200 Netto) bleiben bei mir schon hängen. Aber was bringt es mir, wenn ich dafür kein Leben habe? Natürlich wusste ich das schon im vorhinein, jedoch habe ich diesen Entschluss nicht wegen meines Willens gefällt, sondern wegen meinem Vater. Er ist total unterbesetzt, alt und ich wollte ihn somit unterstützen. Er war schon immer mein großes Vorbild.

Jedenfalls... seit meiner Festanstellung, geht alles in die Hose. Wegen jeder Kleinigkeit (sei es Privat oder Geschäftlich) schreit er mich an und macht mich nieder. Er sagt, ich wüsste ja sowieso alles besser ... als nächstes kommt ich bin schon seit 40 Jahren Unternehmer, wer bist du das du mir Vorschläge machen musst....

komisch ist ... früher hat er mich immer um Rat gefragt oder mich in Entscheidungen miteinbezogen. Seit der Festanstellung, sieht er alles als Angriff. Ich könnte jetzt Situationen erzählen, die das Ganze verdeutlichen, jedoch würde das den Rahmen sprengen. Bevor ich meine Ausbildung abgeschlossen habe, bekam ich von meinem Ausbildungsbetrieb mehrere Jobangebote (gut Vergütet ca.2400 Netto + wären rausgekommen) und die Aussicht auf eine Führungsposition. Ich hätte da sicher ein besseres Leben gehabt, da es ein großer Konzern war und ich da auch das doppelte an Urlaubstagen gehabt hätte... doch wie bereits erwähnt, habe ich aus liebe zu meinem Vater mich für ihn und sein Unternehmen entschieden. Das Geschäft von ihm läuft gut ... gute 5-6 stellige Umsätze werden erzielt.Er hatte auch ein schlechtes Gewissen am Anfang, weil er ja meine Karriere evtl. zerstören würde. Jetzt hat er gesagt, dass er nie ein schlechtes Gewissen hatte. Was soll das? Er spielt seine Machtposition zu oft aus und verdeutlicht bei jedem Streit, dass ich ja abhängig von ihm sei und er mich nicht brauche..was eine lüge ist. Naja .. nach seinem letzten Anfall rastete er komplett aus und schmiss den Mülleimer und den Bürostuhl durch die Gegend. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich tun soll. Ich habe mich jetzt schon nach anderen Jobs umgeschaut und ich habe mich auch schon mit den Gedanken, wo anders zu arbeiten mega angefreundet. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen für ihn zu arbeiten. Ist das normal im Familienbetrieb?

Arbeit, Streit

Partnerin unglücklich, mit meinen Arbeitszeiten?

Folgendes Szenario:

Meine Partnerin hat verständlicherweise ein echtes Problem mit meinen Arbeitszeiten. Seit geraumer Zeit unterstütze ich meinen Vater in seinem eigenem Geschäft, da er und das Personal nicht mehr der hohen Frequenz gerecht werden können. Da es sich hier um eine Freizeiteinrichtung handelt, findet das Hauptgeschäft am Wochenende statt, wobei es auch oft vorkommt, dass auch unter der Woche alles ausgebucht ist. Mein Vater ist leider nicht mehr der Jüngste und leidet sehr an gesundheitlichen Problemen und muss daher auch sehr oft zum Arzt. Logisch.. er arbeitet seit 40 Jahren 80-90h die Woche. Da ich der Einzige bin, der ihm seine Aufgaben abnehmen kann, da ich mit dem ganzen groß geworden bin und mit seinen Abläufen bestens Vertraut bin, helfe ich ihm logischerweise. Natürlich zu Lasten meines Privatlebens. Ich hatte noch bis zu dieser Woche einen Vollzeitjob und habe es parallel zu diesem gemacht. So kam ich selber auch auf mind. 70-80h in der Woche. Ab der kommenden Woche, werde ich als stellv. Geschäftsführer für das Familienunternehmen arbeiten (Vollzeit). Meiner Partnerin schmeckt das überhaupt nicht. Ich kann Sie verstehen, da sie unter der Woche hauptsächlich arbeiten muss aber ich da teilweise frei habe und dafür dann am Wochenende ran muss. Ich tanze nun seit Monaten auf mehreren Hochzeiten und versuche es allen recht zu machen, aber unzufrieden sind alle. Wie es mir dabei geht, fragt keiner. Ich bin froh, in Vollzeit jetzt meinen Vater unterstützen zu können, doch gleichzeitig traurig darüber, dass meine Partnerin darunter leidet, da sie gerne die Wochenenden mit mir verbringen möchte. Bis dato habe ich es immer so gelöst, dass ich die Zeit morgens oder spät Abends für sie genutzt habe, was ihr wohl nicht reicht.Kleine Info am Rande: Wir wohnen auch zusammen. Ich persönlich würde es verstehen, wenn mein Partner wegen seinem Hobby oder Beruf kaum Zeit hat. Hier geht es ja um die Existenz und/oder die Leidenschaft.

Wie seht ihr das Ganze? Muss ich sie gehen lassen? Muss sie Verständnis haben?

 

Ich möchte weder meinen Vater, noch meine Partnerin im Stich lassen.

Wir habe einfach 6-7 Monate im Jahr ,,Saison“ wo wir echt ackern müssen im Familienbetrieb und dann gibt es 2-3 Monate die entspannter sind. Einige werden sicher sagen, dass wir mehr Personal einstellen müssen… aber wir sind noch von der Corona Krise geplagt und mehr aufstocken ist auch grundsätzlich nicht mehr drinnen. Wir haben uns schon soweit vergrößert, wie es nur möglich war.

Ich danke euch schon einmal im Voraus. 

Arbeit, Beziehungsprobleme, Partnerschaft
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