Ich kann Dir nur für Berlin eine Antwort geben, vermute jedoch, dass das in allen anderen Bundesländern ebenso ausschaut. Auf eine Sportschule des Landessportbundes kannst Du nicht einfach so gehen. Du kannst Dich dort auch nicht bewerben wie an einer anderen Schule. Du musst - je nach Sportart - eine Aufnahmeprüfung machen. Turner z. B. (wechseln mit der 3. Klasse zur Sportschule) müssen u. a. einen Längsspagat re./li. zeigen, am Barren Grundschwünge, am Reck einen Hüftaufzug und Hüftumschwung, beim Sprung einen Salto, dazu kommen diverse Kraftelemente und Beweglichkeitsübungen sowie "Mutproben" (Sprung vom Hochreck bspw.). Außerdem musst Du eine sportärztliche Untersuchung absolvieren. Und Deine bisherige Schule muss eine Einschätzung zu Deinen schulischen Leistungen und zu Deinem Verhalten abgeben. Schlussendlich spricht Dein Sportverein eine Empfehlung gegenüber der Sportschule aus. Du nimmst an einer Probeschulwoche teil. Und die Sportschule entscheidet - wenn alles andere passt -, ob sie Dich aufnimmt oder nicht. Ein Wechsel auf eine Sportschule in einer anderen Jahrgangsstufe, als sie für bestimmte Sportarten vorgesehen ist, ist so gut wie nicht möglich. Was die weiterführenden Schulen betrifft, so gibt es im Grunde alles - Haupt-, Realschul- und Gymnasialzweig. Aber, sei Dir gewiss, Du müsstest ein wahres Ausnahmetalent sein und einen künftigen Olympiasieg quasi bereits abonniert haben - ansonsten wird gerade an den Sportschulen sehr, sehr viel Wert auf herausragende schulische Leistungen gelegt. Die Anforderungen sind sehr hoch, wenngleich auf die besonderen Bedürfnisse und zeitlichen Belange der Schüler selbstverständlich Rücksicht genommen wird und die Betreuung 1A ist. Sportschulen sind so genannte "Eliteschulen des Sports" - sie nehmen nur die Kinder/Jugendlichen auf, die sportliche und schulische Höchstleistungen bringen, ausreichend Trainingsfleiß und Ehrgeiz erkennen lassen und bei denen es auch im sozialen Bereich stimmt. Und: Von einer Sportschule kann man bei nachlassenden Leistungen sehr leicht wieder runterfliegen. Regelmäßig finden Kaderüberprüfungen statt. Zwar wird zuerst versucht, einen Wechsel in eine andere Sportart zu organisieren. Aber wenn dies nicht klappt oder das Verletzungspech zuschlägt, heißt es gnadenlos "Tschüss!" Von ausgiebigen Herbst-, Winter-, Oster-, Pfingst- oder Sommerferien und ebenso von einem schulfreien Samstag kannst Du Dich ebenfalls schon mal gedanklich verabschieden. Zwar hast Du schul-, jedoch so gut wie kein trainingsfrei. Ich kann es nur für Turner sagen: 4 Wochen in den Sommerferien, zumindest in den unteren Jahrgängen. Später dann lediglich noch 3 Wochen. Was dann folgt, weiß ich nicht. Überlege es Dir folglich gut, ob eine Sportschule wirklich der richtige Weg für Dich ist. Das sind alles andere als Ausruh- oder Gemütlichschulen. Und wenn Du nicht ohnehin bereits zu den Besten Deiner Altersklasse und Deines Bundeslandes in Deiner Sportart gehörst, hast Du vermutlich sowieso keinerlei Chance.

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