Ich selbst, ja

Hey! Ich habe aus Angst vor Ablehnung, Ausgrenzung und Diskriminierung mein Comingout erst mit 54 gehabt. Über 30 Jahre war ich mit meiner Frau verheiratet. Damals dachte ich noch, ich könnte und müsste "normal" werden. Dabei wusste ich schon mit 10 oder 11 dass ich Jungs und Männer anziehend finde. Aber "schwul" sein war eklig, abartig, pervers und sogar kriminell (Paragraf 175). Na und DAS war ich natürlich alles nicht! Außerdem kannte ich niemanden, der "so" war wie ich. Je länger um so mehr Energie kostete es mich, meine wirkliche Identität geheim zu halten und nicht zu leben. Mein Comingout war für alle ein Schock. Niemals wäre jemand auf die Idee gekommen, dass ich schwul bin. Aber die Familie hat es relativ schnell akzeptiert und liebt und unterstützt mich nun so, wie ich liebe und lebe, nämlich offen schwul. Die Trennung von meiner Frau war bzw. ist schmerzhaft. Ich war ihr 100% treu. Aber nun "meine Natur" nicht mehr verbergen zu müssen, mein Interesse an Kerlen mir und anderen eingestehen und dem nachgeben zu können ist einfach gut. Und sexuell ist das nun natürlich ein ganz neues Universum!

Also: wenn du das für dich selbst klar gekriegt hast, dass du schwul bist, wenn du Freunde hast, dir wirklich zu dir stehen und wenn die Zeit für dich reif ist - oute dich! Das Verstecken ist sehr belastend. Die Angst entdeckt zu werden macht krank und das Gefühl Erpresser zu sein, wenn jemand "es" herausfindet, war für mich sehr ätzend. Das Räume ich jetzt alles in einer Psychotherapie auf. Tu dir das bitte nicht an!

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Du bist völlig "normal"!

In deinem Alter habe ich es mir auch heftig und sehr oft besorgt. Es gab Tage, da hatte ich 5 Ejakulationen oder mehr. Da taten mir die Eier weh.

Gönne Dir mal ab und zu einfach ne Pause. Viel Wasser trinken, eiweißreich ernähren und dann ist dein Ejakulat in Menge und Farbe wieder "bilderbuchmäßig".

Und ja: mit jemandem vertrauenswürdigen reden hilft. Entweder ein Freund oder bei Bedarf ein Arzt/ eine Ärztin.

Und wenn du irgendwann einen Menschen als Sexualpartner:in hast, genieße den Sex und die Selbstbefriedigung ist dann nicht mehr so wichtig.

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Es muss sich für Dich bzw. Euch beide richtig anfühlen!

Ich (schwul und spät geoutet) habe seit mehreren Monaten eine Freundschaft+. Wir haben uns auf Grindr kennengelernt und dann täglich auf WhatsApp geschrieben und sehr lange telefoniert.

Seit ein paar Monaten leben wir in derselben Stadt. Wir reden über alles sehr offen und direkt. Nicht nur über den Sex.

Wir haben vereinbart, keine anderen Kerle zu Daten, bleiben also monogam.

Sex ist bei uns auch kein "ruck-zuck-Abspritzen" Sport. Da lassen wir uns oft stundenlang Zeit und genießen uns.

Wir halten uns nicht wirklich an die no-go's: küssen uns (auch in der Öffentlichkeit) und kuscheln sehr viel. Ich übernachte fast immer bei ihm. Wir gehen zusammen als Paar aus oder kochen zuhause zusammen.

Ja: so "langsam" stellen sich Gefühle ein und wir werden demnächst klären, wie es mit uns weitergeht. Ich denke, dass es für uns beide keine Option ist, auseinander zu gehen, "nur" weil nun Liebe im Spiel ist.

Ach ja: ich bin Mitte 50 und er 30.

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Ich bin mit meinem Freund fast ein Jahr zusammen. Wir hatten aus besonderen persönlichen Gründen eine Freundschaft+ vereinbart. Allerdings haben wir auch verabredet, dass keiner von uns noch andere Kerle datet, wir also monogam (und somit gesund) bleiben. Wir reden sehr offen und direkt über alles. Nicht nur in sexueller Hinsicht. Inzwischen sind wir auf dem Weg in eine feste Partnerschaft, da sich nun doch Gefühle eingestellt haben.

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