Ich antworte hier mal, um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen und meine Erfahrung zu teilen. Mit 15/16 hatte ich genau das Gleiche. Was schon einmal dafür spricht, dass es etwas ganz normales ist.
Jetzt kommt der Entscheidene Punkt: Der Umgang mit diesen Gedanken. Paradoxerweise werden sie stärker, umso mehr man versucht sie loszuwerden. Stell dir vor du hast Angst vor etwas großem Unbekannten und stellst es dir immer wieder zwanghaft vor und versuchst es zu vermeiden. Dein Körper führt dabei etwas ganz natürliches durch, wofür er vorgesehen ist. Dich vor einer Gefahr zu warnen. Diese Gefahr gibt es, offensichtlich nicht. Aber du beschwörst sie immer wieder rauf.
Sich die Bestätigung zu holen, durch tests, durch Fragen und Videos, ist leider, der genau falsche Weg. Denn die Besätigung ist das eine, aber zwanghaft an etwas zu denken ist das andere. Es ist die Denksucht, die uns dieses Leid bereitet, nicht der Inhalt. Das MUSS man verstehen. In deinem Fall ist es ein Thema, dass dich in einem sensiblen Alter trifft. Es könnte aber etwas komplett anderes sein.
Die Lösung, die jetzt schmerzhaft klingt, ABER für immer und langfristig Erleichterung bringt: zu Ende denken. Sich einen Spaß mit diesen Gedanken erlauben. Seinem Gehirn und seinem Körper zu verstehen geben, dass keine Gefahr bei diesen Gedanken lauert. Solange dein Gehirn und dein Körper denken, dass du bei diesen Gedanken Panik bekommt, so lange wird es Dich in einen Angst Modus versetzen um dich zu warnen. Spiel mit diesen Gedanken. Stell dir die komischsten Dinge vor, wie schwul du bist, wie sehr du Männer geil findest und ERLAUBE DIR EINEN SPAß DAMIT. Signalisiere dienem Körper, dass hier keine gefahr lauert. Durch DENKEN und AUSSPRECHEN passiert, ABSOLUT GAR NICHTS. Wenn du denkst, dass du Analverkehr mit einem Mann hast, hast du ihn faktisch ja nicht.
Nochmal, ich hatte lange Zeit das Gleiche und ich hätte mich damals in deinem Alter SEHR darüber gefreut, mit einem guten Therapeuten darüber zu sprechen UND die Mechanismen zu verstehen und mich mehr darüber zu interessieren wie der eigene Körper funktioniert und mich nicht alleine in die Panik reinzufressen und zu schämen.