2001 lief das bei uns so: Der Mieter musste Mitglied in der Genossenschaft werden und entsprechende Genossenschaftsanteile kaufen, wenn er sich um eine Wohnung bewirbt, bzw. diese anmietet. Früher war nur ein Mieter Vertragspartner, heute werden alle Mieter einer Wohn-/Mietergemeinschaft in den Vertrag eingetragen. Bei Ehepaaren beide. Der Haftung wegen; damit sich die Genossenschaft ggf. ihr Geld holen kann. Ohne SCHUFA-Bonitätsauskunft gibt es bei uns keinen Mietvertrag mehr. Einen Einkommensnachweis wollen sie neuerdings auch; also ob man sich die Wohnung überhaupt "leisten" kann. Was geht DIE meine Gehaltsabrechnung an? Sie versuchen auch private Dinge auszuhorchen. Beachten: Geht die Genossenschaft wegen Überschuldung / Zahlungsunfähigkeit pleite, so haftet man u. U. nicht nur mit seinen Anteilen, sondern auch darüber hinaus aus seinem Privatvermögen. "Genossen"schaftsrecht eben. Gepfefferte Betriebs- und Nebenkostenabrechnungen, die im Regelfall mit einer deftigen Nachzahlung belegt sind. Vergeben z. B. Grünflächenpflege nun an Fremdbetriebe, die 6 Mal im Jahr jeweils 2-3 Tage zugange sind; wo aber 4-5Mal reichen würden. Vorsätzlich kostentreibend. Will man die Betriebs- und Nebenkosten prüfen, so legen sie einem in der Zentrale 300 Seiten vor, damit man die in 1 Stunde prüfen kann. Niemand hilft und erklärt dabei. Lächerlich. Mietzinserhöhungen bei uns ganz moderat, alle 2 Jahre ca. 25€/Monat. Quadratmeterpreis kalt derzeit 8,00 € fast im Stadtzentrum, aber trotzdem ruhig. Vertrag, eigene Zuzahlungen bei Reparaturen, Miet- und Nutzungsrechte und Nutzungsbedingungen vor Unterschrift ganz gründlich prüfen!

2001 haben wir innerhalb 3 Monaten gleich mehrere Wohnungen in der Größenordnung 70-90m² in sanierten "Mittelaltbauen" angeboten bekommen. Wie bei "wünsch dir was". Heute wartet man in einer AKZEPTABLEN Wohngegend durchaus 6-12 Monate.Trotz das unsere Genossenschaft über einen Bestand von über 10.000 Wohnungen aller Art hat. Oder man verfügt über Vitamin "B", bzw. andere Genossenschaftmitgleider, die ein gutes Wort einlegen. In Problembezirken bzw. Ghettos mit laufend wechselnden Mietern, Dauer"partys" und ohne umliegende Infrastruktur haben sie aber schnell eine Wohnung im Angebot. Wohngebiet und Mietertypen in Augenschein nehmen! Vermittlung, Beratung, Service, Kundenfreundlichkeit haben nachgelassen. Alles nach dem Motto: "Die Genossenschaft, die Genossenschaft - die hat immer Recht." Können sie sich leisten, da hunderte Interessenten auf eine Wohnung warten. Mittels "Röntgenblick" urteilt die Telefonsachbearbeiterin gerne sofort, dass "alles ganz anders ist", als vom Mieter angegeben. Völliges Unverständnis, wenn nach 20 Jahren mal ein Fenster nicht mehr schließt, eine Armatur oder der Plastikgriff der Balkontür defekt ist. Todesstrafe droht! Auch nach 20 Jahren ist nicht einmal ein neuer Treppenhaus- oder Kellertürenanstrich, oder Dachwärmeisolierung drin. Arrogant und hochnäsig. Fällige Reparaturen werden aber nach Meldung recht zügig innerhalb 1-5 Tagen, je nach Dringlichkeit, über die Bühne und werden von Fachbetrieben ausgeführt. Mit dem "billigsten" Standard unterste Baumarktschublade. Bei Modernisierungsvorhaben bei eigener Kostenübernahme, bekommen wir über die Genossenschaft Angebote in unrealistsichen Größenordnungen. Evtl. verdient die Genossenschaft hieran mit. Daher selbst bei Handwerksbetrieben Angebote zum Vergleich anfordern. Man darf sich nichts gefallen lassen. Fremde Handwerkerbetriebe muss man sich aber bei Arbeiten von der Genossenschaft genehmigen lassen. Umbauten sowieso.

Alles in allem bleiben wir aber hier wohnen, da das Umfeld, die Mitmieter, die Verkehrsanbindung, Park- und und Einkaufsmöglichkeiten in Ordnung sind.

Soweit das, was mir gerade einfällt.

Einfach mal verschiedene Genossenschaften kontaktieren. Die Mietbedingungen können recht unterschiedlich sein.

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