Ich wollte das Haus von meinen Großeltern kaufen. Es war ein Traumhaus, ein Paradies, anders kann ich es nicht beschreiben.
Im Nachhinein zu meinem Glück fügte sich das Schicksal, dass ich eine Woche allein auf das Haus aufpassen musste und ich war von meinem Plan geheilt.
Schon immer war ein sehr merkwürdiges Gefühl, wenn ich in der oberen Etage war. Auch Leute, die absolut nichts für Übernatürliches übrig haben, spürten "etwas im Nacken" dort oben. Auch als Kind mochte ich nie gerne dort schlafen, obwohl meine Großeltern die liebsten Menschen waren.
Als ich dann allein im Haus war, hielt ich es kaum aus. Auch wenn keine "physischen" übernatürlichen Anomalien auftauchten, war es mir nicht möglich, nach oben zu gehen. Man kennt dieses Gefühl, in der Öffentlichkeit beobachtet zu werden. So war es dort oben permanent, richtig aufdringlich. Ich verbarrikadierte alle Zugänge nach oben und hielt mich nur in einem kleinen Raum auf, in dem dieses Gefühl nicht hin strahlte. Es war auch so, dass es schlimmer wurde, je näher man einer bestimmten Ecke kam.
Nach der Woche war mir klar, dass das Haus und ich keine Freunde werden, trotz der tollen Lage, der üppigen Ausstattung und der ganzen Erinnerungen.
Das Haus wurde verkauft und alles lief seinen Gang. Jahre später erzälte mir meine Mutter von einer merkwürdigen Geschichte, die sich wohl um das Haus rankte. Irgendwann rückte mein Opa mit der Sprache raus und gestand, dass er das Haus damals so billig bekommen hatte, da es niemand kaufen wollte. Der Grund dafür war, dass die Besitzerin sich im oberen Geschoss umbrachte und daher niemand einziehen wollte. Ihm war es aber egal, da er schon einiges im Leben mitgemacht hat und anscheinend mit diesem Geist zurechtkam.